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Einführung in die Literaturwissenschaft

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Literaturwissenschaft"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Literaturwissenschaft

2 Themenübersicht Literarizität: Was unterscheidet literarische Texte von anderen sprachlichen Äußerungen? Zeichen und Referenz: Wie stellen literarische Texte den Bezug sprachlicher Äußerungen auf ›Wirklichkeit‹ dar? Rhetorik: Was sind ›sprachliche Mittel‹? Narration: Wie entstehen Geschichten? Autorschaft und sprachliches Handeln: Wie greift Schreiben in Wirklichkeit ein? Intertextualität und Intermedialität: Wie beziehen sich literarische Texte auf andere Texte / andere Medien?

3 Darstellungen von Wirklichkeitsbezügen
Ausgehend von Saussures Verständnis des Zeichens als einer Einheit von Signifikant und Signifikat, von Bezeichnen- dem und Bezeichnetem, haben wir es in sprachlichen Äußerungen nicht mit ›unmittelbaren‹ Bezugnahmen auf Wirkliches zu tun, sondern mit Darstellungen solcher Bezüge. Bezüge auf Wirklichkeit stellen sich dar als willkürliche Kopplungen von ›Lautbildern‹ und ›Vorstellungen‹ (Prinzip der Arbitrarität) sowie als ein Nebeneinander von Zeichen (Prinzip der Linerarität). In beiden Hinsichten kann Referenz je verschieden modelliert werden.

4 Modellierungen von Referenz (1): Peirce
Peirce unterscheidet dreierlei Arten von Zeichen, wobei er sich nicht auf sprachliche Zeichen beschränkt. Sie prägen in unterschiedlichem Maße Existenzbehauptungen aus: ikonische Zeichen (Ähnlichkeiten mit etwas Bezeichnetem, möge dies ein tatsächlich existierendes Objekt sein oder nicht). indexikalische Zeichen (kausal oder räumlich/zeitlich gegebener Zusammenhang mit einem Bezeichneten, das tatsächlich existiert). symbolische Zeichen (konventionelle Verknüpfung mit etwas Bezeichnetem, dem kein wirklich existierendes Objekt entsprechen muß.) Alle sprachlichen Zeichen sind symbolische Zeichen!

5 Vielfalt der Zeichen Ein Zeichen ist nicht entweder ikonisch oder indexikalisch oder symbolisch beschaffen, sondern dies können miteinander vereinbare Aspekte von Zeichen sein. Wenn ich in den Spiegel schaue und sehe im Spiegel jemanden hinter mir stehen, dann ist das Bild, das ich sehe, nicht nur jemandem ähnlich (ikonisches Zeichen), sondern da muß auch wirklich jemand hinter mir sein (indexikalisches Zeichen). Und wenn ich mir dann denke: »Das ist X«, oder: »Kenne ich nicht!«, dann sind sofort symbolische Zeichen im Spiel – nämlich in Form von sprachlichen Zeichen.

6 Darstellungen von Wirklichkeitsbezügen im Text
Alle Zeichen führen, wenn sie zirkulieren, notwendig auf das Feld sprachlicher/symbolischer Zeichen. Unter den Bedingungen willkürlicher Beziehungen zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem, durch die sprachliche Zeichen bestimmt sind, stellen sich verschiedene Referenzverhältnisse dar: Ähnlichkeiten, Kausalitäten, Nachbarschaften … Wir können also Texte auf diese Darstellungen von verschiedenen Wirklichkeitsbezügen hin untersuchen.

7 Modellierungen von Referenz (2): Beziehungen zwischen Zeichen
Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammmacher (1856) In der Stadt Seldwyla konkurrieren die drei Gesellen eines Kammmachers darum, den Betrieb ihres Chefs zu übernehmen: ein Sachse, ein Bayer und ein Schwabe. Jeder von ihnen hofft, die Jungfrau Züs Bünzlin zu heiraten, um mit dem Erbe ihres Vaters das Geschäft kaufen zu können. Der Schwabe macht schließlich das Rennen, ist dafür aber mit einer unglücklichen Ehe gestraft.

8 Keller: Die drei gerechten Kammmacher (1856)
»[...] wurde es dem ausspähenden Schwaben nicht schwer, sich den Weg zu einer tugendhaften Jungfrau zu bahnen, welche in derselben Straße wohnte und von der er [...] in Erfahrung gebracht, daß sie einen Gültbrief von siebenhundert Gulden ihr Eigentum nenne. Dies war Züs Bünzlin, eine Tochter von achtundzwanzig Jahren, welche mit ihrer Mutter, der Wäsche- rin, zusammenlebte, aber über jenes väterliche Erbteil unbeschränkt herrschte. Sie hatte den Brief in einer kleinen lackierten Lade liegen, wo sie auch die Zinsen davon, ihren Taufzettel, ihren Konfirmationsschein und ein bemaltes und vergoldetes Osterei bewahrte; ferner ein halbes Dutzend silberne Teelöffel, ein Vaterunser mit Gold auf einen roten durchsichtigen Glasstoff gedruckt, den sie Menschenhaut nannte, einen Kirschkern, in welchen das Leiden Christi geschnitten war, und eine Büchse aus durch- brochenem und mit rotem Taffet unterlegtem Elfenbein, in welcher ein Spiegelchen war und ein silberner Fingerhut; ferner war darin ein anderer

9 Kirschkern, in welchem ein winziges Kegelspiel klapperte, eine Nuß, worin eine kleine Muttergottes hinter Glas lag, wenn man sie öffnete, ein silbernes Herz, worin ein Riechschwämmchen steckte, und eine Bonbonbüchse aus Zitronenschale, auf deren Deckel eine Erdbeere gemalt war und in welcher eine goldene Stecknadel auf Baumwolle lag, die ein Vergißmeinnicht vorstellte, und ein Medaillon mit einem Monument von Haaren; ferner ein Bündel vergilbter Papiere mit Rezepten und Geheimnissen, ein Fläschchen mit Hoffmannstropfen, ein anderes mit Kölnischem Wasser und eine Büchse mit Moschus; eine andere, worin ein Endchen Marderdreck lag, und ein Körbchen aus wohlriechenden Halmen geflochten sowie eines aus Glasperlen und Gewürznägelein zusammengesetzt; endlich ein kleines Buch, in himmelblaues geripptes Papier gebunden, mit silbernem Schnitt, betitelt: Goldene Lebensregeln für die Jungfrau als Braut, Gattin und Mutter; und ein Traumbüchlein, ein Briefsteller, fünf oder sechs Liebesbriefe und ein Schnepper zum Aderlassen«.

10 Keller: Die drei gerechten Kammmacher
Kellers Novellen werden dem ›poetischen Realismus‹ zugerechnet. Die Beschreibung der Schublade der Züs Bünzlin wirft auf exemplarische Weise die Frage nach der Schreibweise des Realismus auf. Die gesammelten Dinge der Protagonistin erscheinen zunächst als Hinweise zur Charakterisierung ihrer Besitzerin, das heißt als indexikalische Zeichen. Aber welche Bewandtnis hat es mit dem Detailreichtum, dem ›Überfluß‹ der Beschreibung?

11 Roland Barthes: Der Wirklichkeitseffekt (1968)
Unterscheidung von ›Erzählen‹ und ›Beschreiben‹: Beschrei- bungen können als ›überflüssige‹ Zutat wirken, die die Narration unterbricht und die durch keine Finalität des Handelns oder Kommunizierens begründet ist. »Die Besonderheit, die Abgesondertheit der Beschreibung (oder des ›unnützen Details‹) im Erzählgewebe führt zu einer Frage, die [...] von großer Wichtigkeit ist. Diese Frage lautet: Ist in einer Erzählung alles signifikant, und wenn nicht, wenn in einer Erzählung bedeutungslose Flecken bleiben, wie lautet dann letztlich, wenn man so sagen kann, die Bedeutung dieser Bedeutungslosigkeit?«

12 Roland Barthes: Der Wirklichkeitseffekt (1968)
»Die nicht weiter zerlegbaren Reste der funktionalen Analyse haben eines gemein: sie denotieren, was man gemeinhin als die ›konkrete Wirklichkeit‹ bezeichnet (kleine Gesten, flüchtige Haltungen, unbedeutende Gegenstände, redundante Worte). Die bloße ›Darstellung‹ des ›Wirklichen‹, die nackte Schilderung des ›Seienden‹ (oder Gewesenen) erscheint somit als ein Widerstand gegen den Sinn«.

13 Roland Barthes: Der Wirklichkeitseffekt (1968)
Definition: »Unter Realismus verstehen wir jeglichen Diskurs, der nur vom Referenten beglaubigte Äußerungen akzeptiert.« Das was nicht im Sinn eines Erzählzusammenhangs aufgeht, was keine Funktion darin erfüllt, erscheint wie eine Einstreuung von ›Wirklichkeit‹. Bezugnahme auf Saussures Zeichenmodell: Es scheint als würden die Zeichen in der ›realistischen‹ Schreibweise nicht mehr aus Signifikant und Signifikat bestehen, als gebe es kein Signifikat mehr, kein Bedeutetes, sondern nur noch einen Signifikanten, der sich auf einen außersprachlichen Referenten bezieht.

14 Roland Barthes: Der Wirklichkeitseffekt (1968)
»Semiotisch besteht das ›konkrete Detail‹ aus dem direkten Zusammentreffen zwischen einem Referenten und einem Signifikanten; das Signifikat wird aus dem Zeichen vertrieben«. »Dies ließe sich als referentielle Illusion bezeichnen.« Signifikat Referent Signifikant Signifikant

15 Barthes: Der Wirklichkeitseffekt
›Wirklichkeit‹ erscheint bei Barthes als ein Resultat sprachlicher Darstellung, der sich aus dem Wechsel von der Narration zur Deskription ergibt. Die lineare Organisation der Zeichen (Saussure), ihr Nacheinander, ist dabei so beschaffen, daß sich für einzelne Zeichen die Doppelstruktur Signifikat/Signifikant aufzulösen scheint. Übrig bleiben einzelne Signifikanten, die sich nun auf einen Kontext außerhalb der Sequenz, in der sie stehen, zu gründen scheinen.

16 Die Modernität der ›referentiellen Illusion‹
Die Täuschung des ›Wirklichen‹ in literarischen Texten ist nach Barthes ein historisch relativ junges Phänomen. Er datiert seine Entfaltung auf das 19. Jahrhundert. Vor allem vor dem Hintergrund zweier Traditionen wird die Neuartigkeit des ›Wirklichkeitseffektes‹ deutlich: der Tradition der Ekphrasis (der Bildbeschreibung) der Tradition des ›Wahrscheinlichen‹ als Maßstab des Erzählens

17 Ekphrasis klassisches Beispiel: der Schild des Achill in Homers Ilias
(18. Gesang, Verse ): »Erst nun formt’ er den Schild, den ungeheuren und starken, Ganz ausschmückend mit Kunst. Ihn umzog er mit schimmerndem Rande, Dreifach und blank, und fügte das silberne schöne Gehenk an. Aus fünf Schichten gedrängt war der Schild selbst; oben darauf nun Bildet’ er mancherlei Kunst mit erfindungsreichem Verstande. Drauf nun schuf er die Erd’, und das wogende Meer, und den Himmel, Auch den vollen Mond, und die rastlos laufende Sonn; Drauf auch alle Gestirne, die rings den Himmel umleuchten [...] Drauf zwei Städt’ auch schuf er der vielfach redenden Menschen,

18 Blühende: voll war die ein’ hochzeitlicher Fest’ und Gelage.
Junge Bräut’ aus den Kammern, geführt beim Scheine der Fackeln, Gingen einher durch die Stadt; und hell erhob sich das Brautlied: Tanzende Jünglinge drehten behende sich unter dem Klange, Der von Flöten und Harfen ertönete; aber die Weiber Standen bewunderungsvoll, vor den Wohnungen jene betrachtend. [...] Darauf auch schuf er ein Feld tiefwallender Saat, wo die Schnitter Mäheten, jeder die Hand mit schneidender Sichel bewaffnet. Längs dem Schwad’ hinsanken die häufigen Griffe zur Erde; Andere banden die Binder mit strohernen Seilen in Garben; Denn drei Garbenbinder verfolgeten. Hinter den Mähern Sammelten Knaben die Griff’; und trugen sie unter den Armen Rastlos jener daher. Der Herr stillschweigend bei ihnen Stand, den Stab in den Händen, am Schwad’, und freute sich herzlich.«

19 Züs Bünzlins Schublade und Achilles’ Schild – zwei Arten der Beschreibung
Sowohl bei Homer als auch bei Gottfried Keller findet sich eine Aufzählung, die den Fortgang der Handlung unterbricht. 1. Unterschied: Gegenstände der Beschreibung Bei Homer macht die Beschreibung einen spezifischen Sinn. Dargestellt findet sich nicht weniger als die kosmische Ordnung: die Welt der Götter, Himmel und Erde, Meer und Land, Städter und Bauern, Hochzeit und Tod, Krieg und Frieden usw. Bei Keller liefert die Beschreibung eine zufällige Ansammlung von Dingen, aus denen sich keine kohärente Ordnung ergibt. Objekte aus der Sphäre des Rechts und der Ökonomie (das Wertpapier) oder aus der Späre der Religion (Vaterunser) finden sich neben Schmuck, Kosmetikartikeln und Andenken unbekannter Herkunft.

20 Züs Bünzlins Schublade und Achilles’ Schild – zwei Arten der Beschreibung
2. Unterschied: Verfahren der Beschreibung Bei Homer tendiert die Beschreibung, die den Fortgang der Handlung unterbricht, selbst wiederum zur Narration. Zum einen wird erzählt, wie Hephaistos den Schild schmiedet und die Verzierungen anbringt, zum anderen lösen die einzelnen Darstellungen Geschichten aus (Verfahren des anschaulichen Vor-Augen-Stellens, ›Hypotypose‹). Darin spiegelt sich das Prinzip des homerischen Epos, das aus der mythischen Ordnung seine Erzählungen entspinnt. Bei Keller werden die einzelnen Gegenstände der Beschreibung zum Anlaß noch detaillierterer Beschreibungen: Gegenstände, die nichts bedeuten, sind Behälter für andere Gegenstände, die wiederum nichts bedeuten. Darin spiegelt sich der moderne Anspruch des ›Realismus‹: Kirschkerne, die innen hohl sind und ein kleines Kegelspiel enthalten, mit dem man aufgrund seiner Kleinheit gar nicht spielen kann, scheinen das Prinzip des von seinem Signifikat entleerten Zeichens anzudeuten.

21 Wahrscheinlichkeit Aristoteles, Poetik, 9. Kapitel
»Es ist nicht Aufgabe des Dichters mitzuteilen, was wirklich geschehen ist, sondern vielmehr, was geschehen könnte, d. h. das nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit Mögliche. Denn der Geschichtsschreiber und der Dichter unterscheiden sich [...] dadurch voneinander, [...] daß der eine das wirklich Geschehene mitteilt, der andere, was geschehen könnte. Daher ist Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres als Geschichtsschreibung; denn die Dichtung teilt mehr das Allgemeine, die Geschichtsschreibung hingegen das Besondere mit. Das Allgemeine besteht darin, daß ein Mensch von bestimmter Beschaffenheit nach der Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit bestimmte Dinge sagt oder tut – eben hierauf zielt die Dichtung, obwohl sie den Personen Eigennamen gibt. Das Besondere besteht in Fragen wie: was hat Alkibiades getan oder was ist ihm zugestoßen.«

22 Von der Fiktion des ›Wahrscheinlichen‹ zur Fiktion des ›Wirklichen‹
Nach Barthes orientiert sich die moderne Literatur nicht mehr einfach an der aristotelischen Norm des Wahrscheinlichen, sondern sie hat sich eine neue Norm geschaffen: das ›Wirkliche‹, »das die Ästhetik aller gängigen Werke der Moderne bildet«. Die Fiktionalität literarischer Erzähltexte ist damit nicht angetastet. Seit dem 19. Jahrhundert bildet das ›Wirkliche‹ vielmehr einen grundlegenden Modus von Fiktion.

23 Fiktion des ›Wirklichen‹ - Roman einer Zeitreise: James Finney, Time and Again (1970)
»Der kleine Holzbus hatte am Gehweg angehalten, seine Laterne war vom Schneematsch verschmiert. Als wir auf ihn zugingen, bekam ich scharfen Ölgeruch in die Nase. Die Tür befand sich hinten, über einem hölzernen Trittbrett. Ich öffnete [...] die Tür und blickte nach vorne zum Fahrer – eine bewegungslose, in Decken gewickelte Figur draußen auf dem Vordersitz, unter einem gewaltigen Schirm. […] [D]as Geschirr scheuerte am Rumpf der Pferde, der Bus ruckelte, und wir fuhren los. […] Ich bemerkte, dass wir angehalten hatten und die Tür aufging. Ein Mann kletterte herein, warf sein Fahrgeld in den Blechkasten, setzte sich uns gegenüber und streifte uns mit einem gleichgültigen Blick. Dann, die Zügel knallten, und wir hatten uns wieder in Bewegung gesetzt, schlug er die Beine übereinander und sah ebenfalls aus dem Fenster. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkel [...]; zum ersten Mal betrachtete ich wirklich ein lebendes menschliches Wesen aus dem Jahr 1882.«

24 James Finney, Time and Again (1970)
»Auf gewisse Weise war der Anblick dieses einfachen Mannes, den ich nie wieder in meinem Leben gesehen habe, die intensivste Erfahrung meines Lebens. Dort saß er, starrte gedankenverloren aus dem fenster, trug eine seltsame hohe Melone und eine abgetragene schwarze Jacke. Sein grün- weiß gestreiftes Hemd besaß keinen Kragen und wurde am Hals mit einer Messingspange zugehalten [...]. Während ich ihn beobachtete, berührte die rosafarbene Zunge die aufgesprungenen Lippen, die Augen zwinkerten, während hinter ihm die Ziegel- und Steinbauten vorbeizogen. […] Sein Haar unter der Hutkrempe war schwarz mit grauen Strähnen, seine Augen waren blau und durchdringend, seine Ohren, die Nase und das frisch rasierte Kinn waren gerötet von der Winterkälte; seine zerfurchte Stirn fahl und bleich. Es gab nichts Bemerkenswertes an ihm«.

25 Kontexte des ›Realismus‹
Barthes nennt folgende kulturelle Entsprechungen des ›Realismus‹ im 19. Jh.: die Erfindung der Fotografie die Entwicklung der Presseberichterstattung (Entstehung neuer Gattungen wie Reportage etc.) die Herausbildung einer wissenschaftlichen Geschichtsschreibung die Austellung alter Gegenstände der Tourismus der Denkmäler und historischen Stätten. Auf all diese kulturellen Praktiken bezieht sich der Roman von Finney! Er verwendet Fotografien, zitiert Zeitungsartikel usw.

26 ›Realismus‹ und ›Verfremdung‹
Schreibweisen des Realismus lassen sich durchaus in gewissem Maße als Verfahren der Verfremdung bestimmen: sofern sie in Beschreibungen den Erzählfluß unterbrechen sofern sie den Anspruch auf ›Allgemeinheit‹ relativieren sofern sie mit ›Bedeutungslosigkeit‹ arbeiten sofern sie Prozesse der Wahrnehmung gegen Automatismen des Verstehens stärken. Andererseits wirkt ein Roman wir der von Finney heute banal. ›Realistische‹ Schreibweisen sind längst ihrerseits zu einer Konvention geworden , die neue Automatismen erzeugt und die ihrerseits in der modernen Literatur durch andere Verfahren der Verfremdung in Frage gestellt wird.

27 Zeichen und Referenz: Resümee der Grundbegriffe (klausurrelevant)
langue/parole Synchronie/Diachronie Saussures Kritik am Sprachmodell der ›Nomenklatur‹ Einheit des sprachlichen Zeichens Vorstellung – Lautbild / Bezeichnetes – Bezeichnendes / signifié – signifiant / Signifikat – Signifikant Referenzobjekt/Referent Arbitrarität des Zeichens Linearität des Zeichens ikonisches Zeichen indexikalisches Zeichen symbolisches Zeichen die Kette der Zeichen nach Peirce ›Realismus‹ nach Barthes Wirklichkeitseffekt ›referentielle Illusion‹ nach Barthes Ekphrasis Hypotypose Wahrscheinlichkeit

28 Texte und Folien im Netz unter:
Paßwort für die Texte:


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