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Wie wirklich ist die Wirklichkeit

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Präsentation zum Thema: "Wie wirklich ist die Wirklichkeit"—  Präsentation transkript:

1 Wie wirklich ist die Wirklichkeit
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ein Erklärungsansatz nach Paul Watzlawick TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft HS Die Konstruktion politischer Wirklichkeit Dozent: Prof. Dr. Werner J. Patzelt Referentin: Vicki Richter

2 Gliederung Beispiel Watzlawicks Idee der Wirklichkeit
Watzlawicks Konstruktivistischer Kommunikationsansatz Zusammenfassung „Wirklichkeitsbegriff“ Unterschiedliche Wirklichkeitsauffassungen und deren mögliche Auswirkungen Zitate zum Nachdenken Fragen zur Diskussion Fazit

3 1. Ein Beispiel zur Einstimmung

4 2. Watzlawicks Idee der Wirklichkeit
weit verbreitete Annahmen: es gibt nur eine Wirklichkeit - FALSCH die Wirklichkeit ist das, was wirklich der Fall ist, und Kommunikation ist nur die Art und Weise, sie zu beschreiben und mitzuteilen –FALSCH unsere sog. Wirklichkeit ist das Ergebnis von Kommunikation Es gibt keine absolute Wirklichkeit, sondern nur subjektive, zum Teil völlig widersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen (z.B.Wetter) Da Wirklichkeitskonstruktion von Kommunikation abhängt, 5 Axiome aufgestellt, die eine funktionierende Kommunikation bedingen (siehe Handout) Verantwortlich für gestörte Kommunikation u. somit für die Konstruktion unterschiedlicher Wirklichkeiten: Konfusion, Desinformation und jegliche Störungen im Entstehungsprozess von Kommunikation Jede Störung von Kommunikation kann auf Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden

5 Erstes Axiom: In einer sozialen Situation kann man nicht nicht kommunizieren. Watzlawick versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation Da Verhalten kein Gegenteil hat, man sich also nicht nicht verhalten kann, ist es unmöglich, nicht zu kommunizieren

6 3. Konstruktivistischer Kommunikationsansatz nach Watzlawick
Als Anhänger des Radikalen Konstruktivismus (RK) (siehe Handout) geht Watzlawick davon aus, dass sich die Wirklichkeit nicht zwischen einzelnen Menschen abspielt, sondern in den Köpfen jedes Einzelnen Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die Welt an sich nur bestimmte Daten liefert = Elemente der Wirklichkeit 1. Ordnung Diese Daten empirisch nachprüfbar u. besitzen allgemeine Gültigkeit, besitzen jedoch keinen festgeschriebenen Sinn (Bsp.1 physis. Eigenschaften von Gold) Die Wertzuschreibung von Gold (lt. Börse) hat mit physischen Eigenschaften wenig zu tun u. fällt deshalb in die Wirklichkeit 2. Ordnung Bsp.2: ein Kind kann zwar rotes Licht wahrnehmen, kennt aber nicht dessen Bedeutung; erst durch die Wirklichkeit 2. Ordnung – rot = Stopp an Fußgängerampel – wird den Tatsachen Bedeutung, Sinn, Wert zugeschrieben

7 Wirklichkeit 2. Ordnung resultiert daraus, dass wir in informationsüberfluteter Welt gezwungen sind, Informationsmenge auf ein praktisch verwendbares Minimum zu reduzieren Ein Filter, der nur das Wichtigste durchlässt u. uns vor totaler Handlungsunfähigkeit durch Informationsüberflutung schützt Konstruktion des Sinns (Wirklichkeit 2. Ordnung) weder bewusst noch rational, sondern entsteht durch eine Reihe von Zufallsereignissen im Laufe der individ. Entwicklung eines Menschen – also subjektiv Einschränkung: Wirklichkeit mit Hilfe von Konventionen oft übereinstimmend von Menschen wahrgenommen Im Bereich der Wirklichkeit 2. Ordnung absurd, darüber zu streiten, was „wirklich“ wirklich ist

8 4. Zusammenfassung Begriff „Wirklichkeit“
Wirklichkeit ist entweder das Ergebnis selbst getroffener zwischenmenschlicher Abmachungen oder entsteht auf Grund einer bestimmten Gesellschaftsschicht oder Gruppenzugehörigkeit. Die so erschaffenen Konstruktionen werden, sobald Sinnzusammenhänge gestiftet sind, die subjektiv als wirklich und wahr gelten, beibehalten. Nur wenn die Konstruktionen an der Realität scheitern, werden sie verändert Wobei man auch dann die entsprechende Wirklichkeit nicht erkennen kann, sondern lediglich weiß, dass die eigenen Annahmen falsch waren

9 5. Unterschiedliche Wirklichkeitsauffassungen und deren mögliche Auswirkungen
Selektive Wahrnehmung und Desinformation Die Drohung selbsterfüllende Prophezeiungen

10 a) Selektive Wahrnehmung und Desinformation
Mensch neigt dazu, nach einer Ordnung im Ablauf der Geschehnisse zu suchen, und sobald wir eine solche Ordnung (Interpunktion) in sie hineingelesen haben, wird diese Weltschau durch selektive Aufmerksamkeit (Wahrnehmung) selbstbestätigend. verantwortlich für Gerüchte u. Massenhysterien (Bsp. die zerkratzten Windschutzscheiben S. 84)

11 a) Selektive Wahrnehmung und Desinformation
Zahlreiche Beispiele über Rufmorde (und das Ende berufl. Karrieren) aus den Medien zeugen davon, dass es zur Ausbildung einer bestimmten Wirklichkeitsauffassung keiner Tatsachen bedarf – Aberglaube oder Desinformation allein können als Wirklichkeitsbeweis ausreichen Selbst wenn sich ein Gerücht später als unwahr erweist, rechtfertigen viele ihre „falsche“ Annahme mit landläufigen Weisheiten, die ihnen erlauben, das Gesicht zu wahren („Wo Rauch ist, muss auch Feuer sein“)

12 b) Die Drohung Bsp. Androhung einer Anzeige wegen Verschmutzung vs. Drohung, des Erschießens, wenn etw. Bestimmtes unterlassen wird (S.113) Die Ausmaß einer Drohung im politischen Kontext ist bekannt u. mit vielen aktuellen Beispielen belegbar Obwohl die psycholog. Komponente bekannt ist, scheint davon kein Lösungsansatz auszugehen (z. B. Sicherheitsdilemma Wettrüsten mit Atomwaffen)

13 b) Drohung: Auswege Gegendrohung von ähnlicher o. größerer Glaubwürdigkeit u. Schwere (Bsp. Iran Sanktionen; Einmarsch etc.) Erfolg hängt von der richtigen Einschätzung dessen ab, was für den anderen ein zwingender Grund wäre Wenn eine Drohung ihren Adressaten nicht erreicht, Erhalt unmöglich Bsp. Überlegung in den 60ern, Flugzeugentführungen zu verhindern, indem Pilotenkanzel durch Stahltüre verschlossen u. jegl. Kommunikation zu Personal o. Passagieren techn. unmöglich Wenn Drohung vom Adressaten nicht verstanden wird Bsp. in unmittelbaren Interaktionen: Verstehensbehinderung vortäuschen (Zerstreutheit, Taubheit, Trunkenheit, Wegsehen, Sprachbarriere)

14 c) Selbsterfüllende Prophezeiungen
Wenn eine Voraussage geglaubt wird - ob richtig oder nicht – kann sie menschliches Verhalten und damit den Lauf der Dinge beeinflussen wie eine wirkliche Voraussage

15 c) Selbsterfüllende Prophezeiungen – Bsp.:
die in vielen Ländern bestehende Verordnung, dass Wahlergebnisse erst nach Schließung aller Wahllokale (mehrere Zeitzonen USA) bekannt gegeben werden dürfen Grund:Entscheidung des Wählers durch sein Wissen über den Trend (über Radio, TV) könnte beeinflusst werden Die Wähler im westl. Teil hätten eine Art Vorauswissen über den Gang der Wahlen, den jene Wähler, die ihre Stimmen bereits abgegeben haben, zum Zeitpunkt der Wahl nicht hatten Der über TV o. Radio veröffentlichte Trend könnte den zukünftigen Wähler dahingehend beeinflussen u. so könnte die Trendvoraussage zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden

16 6. Zitate zum Nachdenken... „Der eigentliche Wahn liegt in der Annahme, dass es eine „wirkliche“ Wirklichkeit zweiter Ordnung gibt und dass „Normale“ sich in ihr besser auskennen als „Geistesgestörte“. (Paul Watzlawick) „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.“ (Heinz von Foerster)

17 7. Fragen zur Diskussion Ist Wahrheitserkenntnis überhaupt möglich?
Was unterscheidet die Lüge von der Wahrheit in der Wirklichkeit 2. Ordnung? Welche Auswirkungen hat der Konstruktivismus auf Religion und Glauben? Ist der Glaube an Gott ein Indikator für das individuelle Wirklichkeitsverständnisse einer Person? Unterliegen wir einer Wirklichkeitskonstruktion der Medien? Sind wir dabei Opfer o. Täter?

18 8. Fazit? „Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass es kaum eine mörderischere, despotischere Idee gibt als den Wahn einer „wirklichen“ Wirklichkeit, mit all den schrecklichen Folgen, die sich aus dieser wahnhaften Grundannahme dann streng logisch ableiten lassen. Die Fähigkeit, mit relativen Wahrheiten zu leben, mit Fragen, auf die es keine Antworten gibt, mit dem Wissen, nichts zu wissen, und mit den paradoxen Ungewissheiten der Existenz, dürfte dagegen das Wesen menschlicher Reife und der daraus folgenden Toleranz für andere sein.“(Paul Watzlawick)


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