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Wohlstandsgesellschaft

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Präsentation zum Thema: "Wohlstandsgesellschaft"—  Präsentation transkript:

1 Wohlstandsgesellschaft
Typ 2-Diabetes: Die Erkrankung der Wohlstandsgesellschaft Karen Nieber Universität Leipzig Institut für Pharmazie Pharmakologie für Naturwissenschaftler

2 Diabetes – Inzidenz nimmt rasant zu
„Unser Problem ist, dass Diabetes das Ausmass einer Epidemie erreicht hat. Über 20 Millionen Menschen sind in Europa betroffen, weltweit sind es über 150 Millionen. Mit einer Verdopplung bis 2020 wird gerechnet.“ Prof. Philippe Halban, Genf

3 Trauriger Rekord Immer häufiger erkranken Kinder an Diabetes Typ 2
EU: 14 Millionen Kinder sind übergewichtig 3 Millionen Kinder sind fettleibig D: jährlich erkranken 200 Kinder Trauriger Rekord: Ein fünfjähriger Junge aus Leipzig ist der weltweit jüngste Typ 2 Diabetiker. Er wiegt 40 kg, doppelt so viel wie seine durchschnittlichen Altersgenossen.

4 Diabetes mellitus Typ 2 Nationales Programm für Versorgungs-Leitlinien
bei der Bundesärztekammer Nationale Versorgungs-Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2 Kurzfassung 1.Auflage - Mai 2002 Korrigierte Version vom Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.

5 Klassifikation des Diabetes mellitus
(nach Vorschlägen der WHO 1980 und 1985) Typ-1-Diabetes (Insulin-abhängiger Diabetes = IDDM) Typ-2-Diabetes (Nicht-Insulin-abhängiger Diabetes = NIDDM) Typ 2a: normal- oder untergewichtig Typ 2b: übergewichtig - Malnutrition-related diabetes mellitus (MRDM), in den Tropen - gestörte Glukose-Toleranz - Schwangerschafts-Diabetes (Gestations-Diabetes)

6 Charakteristische Unterschiede zwischen Typ1- und Typ2-Diabetes
Beginn -zumeist im Kindes- und -zumeist nach dem 40 Lebens- Jugendalter jahr Körpergewicht -zumeist Ideal- bis Normal- -zumeist Übergewicht (Typ-2b) gewicht selten Unter- oder Normal- gewicht (Typ-2a) Kohlenhydrat- -instabil -stabil stoffwechsel -Neigung zur Ketose -nicht selten Ketoazidose bei -Ketoazidose bei Manifestation Manifestation sehr selten Pathogenese -Autoimmunerkrankung -Insulin-Resistenz -Insulin-Sekretionsstörung -relativ rasches Fortschreiten -relativer Insulin-Mangel zum Insulin-Mangel -assoziiert mit Hypertonie, Dyslipoproteinämie, Adipositas -Makroangiopathie und dia- betesspezifische Kompli- kationen häufig Therapie -immer Insulin -kann insulinpflichtig werden

7 Insulin-Sekretion und Insulin-Resistenz
„Diabetische Inbalance“ beim Typ -2- Diabetes „Prädiabetische Balance“ beim metabolischen Syndrom MI AR ER NI MI NI AR ER AR = angeborene Insulinresistenz ER = erworbene Insulinresistenz NI = Normalsekretion von Insulin MI = Mehrsekretion von Insulin AR = angeborene Insulinresistenz ER = erworbene Insulinresistenz NI = Normalsekretion von Insulin MI = Mehrsekretion von Insulin

8 Physiologie und Pathophysiologie des endogenen Insulins:Sekretionsstörung (S) und Resistenz (R)
Normal- zustand S R 40 80 Metabolisches Syndrom S gestörte Glukosetoleranz R 40 80

9 Gestörte Glukosetoleranz:
WHO – Kriterien: Blutzuckerwerte Kapillarblut venöses Blut Nüchtern > 110mg/dl > 110mg/dl < 126mg/dl < 126mg/dl + 2 Stunden nach >140 bis < 200mg/dl >120 bis < 180mg/dl Glukose-Belastung > 7,8 bis < 11,1 mmol/l > 6,7 bis <10mmo/l

10 Physiologie und Pathophysiologie des endogenen Insulins:
Sekretionsstörung (S) und Resistenz (R) Normal- zustand S R 40 80 Metabolisches Syndrom S gestörte Glukosetoleranz R 40 80 Typ-2-Diabetes R S Diabetische Manifestation 40 80 Lebensalter (Jahre)

11 Diabetes mellitus WHO – Kriterien:
Blutzuckerwerte Kapillarblut venöses Blut Nüchtern > 126mg/dl > 120mg/dl > 7,0mmol/l > 6,7mmol/l + 2 Stunden nach > 200mg/dl > 180mg/dl Glukose-Belastung > 11,1 mmol/l > 10mmo/l

12 Physiologie und Pathophysiologie des endogenen Insulins:
Sekretionsstörung (S) und Resistenz (R) Normal- zustand S R 40 80 Metabolisches Syndrom S gestörte Glukosetoleranz R 40 80 Typ-2-Diabetes R S Diabetische Manifestation 40 80 Lebensalter (Jahre) Typ-2-Diabetes beginnt schleichend und wird oft erst sehr spät erkannt.

13 Manifestationsfördernde Faktoren
des Typ-2-Diabetes - Fettsucht - Ernährung Überernährung Mangel an ballaststoffhaltiger Kost - Alter Diabetes-Morbidität nimmt zu Glukose-Toleranz nimmt ab - Lebensweise Stress Infektionen Operationen Mangel an Bewegung - Alkohol Pankreatitis Fettleibigkeit Leberzirrhose - Medikamente Corticosteroide Thiazid-Präparate Ovulationshemmer Schwangerschaft - Endokrine Erkrankungen

14 Wie wird Diabetes behandelt ?
Ziele einer optimalen Diabetes – Therapie: Normalisierung des Energie- und Zuckerstoffwechsels Minimierung von Spätfolgen der Erkrankung z.B. diabetische Gefäß- und Nervenschäden

15 Patient mit Diabetes mellitus Typ 2
Differenzierte Therapieplanung Patient mit Diabetes mellitus Typ 2 Fettstoff- wechsel- störungen Hyperglykämie Arterielle Hypertonie Rauchen Adipositas Individuelle und vereinbarte Therapieziele Nichtmedikamentöse Maßnahmen Nichtmedikamentöse Maßnahmen Nicht ausreichend Nicht ausreichend Pharmakotherapie Pharmakotherapie

16 Basistherapie - Einflussnahme auf den Lebensstil
Schulungsprogramme zur Förderung des Selbstmanagement und der Stoffwechsel-Selbstkontrolle Individuelle Hilfen, Beratung - Ernährungstherapie körperliche Aktivität lebenslange moderate körperliche Aktivität - Raucher - Entwöhnung

17 Welche Medikamente stehen zur Verfügung?
Orale Antidiabetika: Resorptionsverzögerer -hemmen die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm Quellstoffe -biochemische Hemmung von Prozessen der Glukose-Resorption Alpha-Glukosidasehemmer Biguanide – Metformin -senken den Blutzuckerspiegel durch verringerte Glukoseproduktion in der Leber Sulfonylharnstoffe + Glinide -stimulieren die Insulinfreisetzung durch Hemmung von ATP-abhängigen Kalium-Kanälen Glitazone -verringern die Insulinresistenz durch Expression der Glukosetransporter

18 Orale Antidiabetika - Indikationen
Patienten, bei denen nach 12 Wochen trotz Maßnahmen der Basistherapie das individuelle Therapieziel nicht erreicht ist - Grenzen der Anwendung Therapieziel wurde nach 3-monatiger Anwendung nicht erreicht akuter Herzinfarkt, Schlaganfall, schwere Infektion schwere Stoffwechselstörungen Komplikationen - Wirkstoffauswahl Beleg der Wirksamkeit anhand von klinischen Daten individuelle Indikationsstellung individuelle Verträglichkeit Patientenpräferenz - Dosierung die Therapie soll in der niedrigsten, wirksamen Dosierung begonnen werden die Dosis ist stufenweise zu steigern

19 Komplikationen und Folgeschäden
Makro- und Mikrovaskuläres Gesamtrisiko Nierenkomplikationen Augenkomplikationen Neuropathie diabetischer Fuß Depression

20 Diabetes mellitus und Gefäßsystem
Diabetische Mikroangiopathie Hypertonie Makroangiopathie bei Diabetes Retinopathie Koronarsklerose Glomerulossklerose Nephropathie Arteriosklerose der Nierengefäße Pyelonephritis Polyneuropathie Gefäßverän- derungen Haut Muskulatur diabetischer Fuß Sklerose der Beinarterien Conjunctiva Placenta Infektionsneigung Zerebralsklerose

21 Die diabetische Nephropathie
beeinflußbare Risikofaktoren: - Hyperglykämie - Hypertonie - Rauchen - erhöhte Eiweißzufuhr Behandlung der diabetischen Nephropathie: Blutdruck <130 / <80mm Hg bei Mikroalbuminurie: ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptor-Blocker bei diabetischer Nephropathie: ASS niedrig dosiert

22 Augenkomplikationen beeinflußbare Risikofaktoren: - Hyperglykämie
- Hypertonie bis zu 40% aller Typ-2-Diabetiker haben bei Erstdiagnose eine Retinopathie, bei 4-8% mit drohendem Sehverlust alle Typ-2-Diabetiker sollen jährlich einem systematischen Retinopathie-Screening unterzogen werden Fachspezifische ophthalmologische Behandlungen

23 Diabetische Neuropathie
Klassifikationen: Symmetrische Polyneuropathie fokale und multifokale Polyneuropathie Mischformen Symptome : Parästhesien auch in Ruhe Fuß fühlt sich trocken und warm an gestörtes Temperaturempfinden reduziertes Vibrationsempfinden verminderte Schweißsekretion abgeschwächter Achillessehnenreflex Therapie : Optimierung der Stoffwechselführung Thioctsäure i.v. (600 mg tgl.) Capsaicin-Creme Fortsetzung oral (600 mg tgl.) 4 x tgl. Amitryptilin ( mg tgl.) Cabamazepin (3 x 200 mg tgl.) (Mexiletin) (Beginn mit 100 mg tgl.)

24 Diabetischer Fuß Risikofaktoren: - Polyneuropathie
- periphere arterielle Verschlusskrankheit Formeneinteilung nach vorrangiger Ursache: - angiopathische Fußläsion (z.B. kalte Zehen) - neuropathische Fußläsion (warme, trockene Haut, Krallen- und Hammerzehen) - gemischte Formen Allgemeinmaßnahmen zur Prävention: - strukturierte Fußbehandlung - Fußpflegeschulungen - semiorthopädische Schuhe oder entsprechende Einlagen - bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit muss eine Arterien-Rekonstruktion in Erwägung gezogen werden Medikamentöse Behandlung: - systemische Gabe eines Breitband-Spektrum-Antibiotikums - Wundversorgung

25 St. Vincent – Deklaration
Forderungen an die Diabetestherapie 1/3 weniger Erblindung 1/3 weniger Nierenversagen 1/2 weniger Fußamputationen Senkung von Morbidität und Mortalität bedingt durch koronare Herzerkrankung Reduktion von Schwangerschaftskomplikationen auf das Niveau von Nicht-Diabetikerinnen

26 Diabetes eine alte Krankheit mit neuen
Herausforderungen an Mensch – Pharmazie und Technik


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