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Seminar Verbessern statt Korrigieren (WS 08/09)

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Präsentation zum Thema: "Seminar Verbessern statt Korrigieren (WS 08/09)"—  Präsentation transkript:

1 Seminar Verbessern statt Korrigieren (WS 08/09)
2. Sitzung: Textrevision und –bewertung in einem offenen Deutschunterricht

2 Wie lernt man eigentlich schreiben?

3 So lehrt man Schreiben…
Stellen wir uns einmal vor, so würde das Fahrradfahren gelehrt: Das Fahrradfahren soll es dem Fahrer ermöglichen, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Hierfür werden die Pedale nacheinander und möglichst kräftig und zügig durchgetreten. Das Fahrtempo bleibt gleichmäßig und mit der Lenkstange balanciert man das Fahrrad aus.

4 Ergebnis: Im Original findet sich hier als Beispiel eine Schülerarbeit. Sie wurde hier entnommen, da die Datei sonst zu groß geworden wäre. Sie finden die Arbeit als eigene Datei im pdf-Format im gleichen Ordner unter dem Namen „Schülerarbeit“.

5 Das didaktische Dreieck (nach Baurmann 2005, 48 ff.)
Schrift und Schriftlichkeit (als Gegenstand) Schüler (als Schreiber) Lehrer (als vermittelnde Instanz)

6 Modell prozessorientierten Schreibens (nach Baurmann 1990, 11)

7 Ziel-, Prozess- und Produktplanung
Man kann Schreibprozesse in beobachtbare Phasen einteilen und daraus idealtypische Phasenverläufe (re-)konstruieren. Fritzsche (1994, 187 ff.) nennt : Sammlung (auch im Sinn der Rhetorik, also doppeldeutig!) Planung ("beim Schreiben vorausdenken") Verbesserung (von selbst vorgenommen und/oder von der Lehrkraft veranlasst).

8 Zielplanung Produktplanung Prozessplanung
Textsorte/Genre Inhalte Adressaten „Schreib- plan“ Produktplanung Prozessplanung Art der Publikation Arbeitsablauf, Kooperation mit anderen, usw. äußere Form / sichtbare Gliederung Material sammeln und auswerten, ein Interview führen, einen Erstentwurf abliefern, usw. Illustrationen, Grafiken, Fotos…

9 Was heißt eigentlich „verbessern“?

10 E-mail an U. Abraham vom 29.9.05 (authentisch):
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11 (Zwei Beispiele aus der Arbeit am International Student Journal)
Esther vs. Jenny ... (Zwei Beispiele aus der Arbeit am International Student Journal)

12 Beispiel I: Ein Entwurf der Studentin Esther (Atlanta, GA/USA)
Wenn Leute mich fragen, woher ich komme, sage ich einfach Korea aber das ist wirklich eine Luge. Wie seltsam, dass ich mich unangenehm fühle, obwohl alle Menschen hier ähnlich wie ich aussehen. Ich fühlte mich auch seltsam, als ich jünger war und Kinder mir „ching-chong“ sagten, als ob ich sie verstehen würde. Jetzt besuchte ich Seoul, Korea, das Vaterland meiner Eltern. Ich habe Koreanisch mein ganzes Leben gehört, aber ich habe die Sprache nur mit meinen Verwandten oder Bekannten bei meiner Kirche gesprochen. Anderseits bemühe ich mich nicht, Koreanisch zu verwenden. Obwohl ich die Leute auf der Strasse verstehe, kommen sie mir unbegreiflich vor. In Amerika redete ich einfaches Koreanisch mit meinen Verwandten. Ich könnte eine Mischung von Koreanisch und Englisch benützen, um etwas Kompliziertes zu erklären. In Korea dagegen hatte ich keine Wahl. Ich musste alles auf Koreanisch ausdrücken. „Wieso kann eine Koreanerin kein Koreanisch?“ habe ich ab und zu gehört. Leider verloren viele Kinder, die in Amerika aufwuchsen, ihre Muttersprache. Angst und Unsicherheit waren oft mein größtes Problem, wenn ich mit einem Einheimischen sprach oder einfach Essen bestellen wollte. Ich wollte nicht fremd vorkommen; ich wollte anpassen. Oft sprach ich leise, damit der Einheimische meine falsche Verwendung eines Wortes nicht bemerken würde. Anstatt konnten sie mich nicht hören, und ich musste mich zögernd alles wiederholen. Solche Situationen waren mir peinlich. Aber durch meine Verlegenheit, könnte ich meine Fehler das nächste Mal vermeiden.

13 Manchmal habe ich peinliche Episoden während meiner drei Monate in Korea gehabt. Jedoch, weil ich in diesem Land nur Koreanisch könnte, entwickelte ich schnell einen grossen Wortschatz und bin mit der Sprache bequemer geworden; ich habe auch die Kultur meiner Eltern besser kennengelernt. Wenn man zu Hause eine andere Sprache spricht, sollte man sich anstrengen es echt zu lernen. Es ist schade wenn man die Gelegenheit eine andere Sprache, und die Kultur dazu, zu verwenden verpasst. Ganz egal ob man zu Hause eine zweite Sprache spricht oder nicht, empfehle ich alle ein anderes Land zu besuchen. Dadurch kann man andere Kulturen aktiv kennenlernen. Mit einem Einheimischen zu reden könnte das erste Mal etwas einschüchternd sein, aber man muss seinen Mut zusammennehmen und Fehlern akzeptieren. Durch Fehlern und Erfahrung kann man schnell und erfolgreich eine zweite Sprache lernen.

14 Aus dem Feedback an Esther:
Das Thema des Artikels ist gut gewählt und schön aufbereitet! Er motiviert, eine neue Sprache zu lernen oder eine bereits gelernte Sprache besser zu lernen. Versuche, deutsche „Füllwörter“ zu verwenden, um den Textinhalt deutlicher zu machen! Du hast einige deutsche Buchstaben falsch verwendet (Luge = Lüge, Strasse = Straße) „können“ ist im Deutschen ein Hilfsverb, versuche doch bitte, es durch Vollverben zu ersetzen, wo es möglich ist! Einige Wörter sind im falschen Zusammenhang gebraucht („anstatt“ müsste besser „statt dessen“ heißen). Überdenke sie noch einmal!

15 Was Esther darüber hinaus erfahren muss:
Sie sollte das THEMA deutlicher herausarbeiten: Geht es hier um das Erlernen einer Fremdsprache im Zielsprachenland oder um ihre eigene Geschichte (Amerikanerin koreanischen Ursprungs, die Koreanisch als Studentin erlernen muss)? Esthers fertigen Artikel finden Sie im Archiv von Schlagen Sie Esther Kim nach!

16 Beispiel II: ein Entwurf der Studentin Jenny (Cork, Irland)
Literatur verstehen und inszenieren Einleitung; Im Allgemeinen herrscht das Vorurteil, dass die Literatur und das Lesen der schwierigste Teil einer Fremdsprache sind. Ich selbst habe zwei Fremdsprachen ungefähr neun Jahre lang studiert, also weiss ich viel über die Wichtigkeit der Literatur. Zusätzlich weiss ich auch, wie schwer es sein kann, sich mit der Literatur zu identifizieren. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber ein klarer Aspekt ist naturlich die Methode, die man benutzt, um Literatur beizubringen. Für mein letztes Jahr an der Uni Cork, Irland habe ich eine ‘alternative’ Unterrichtseinheit ausgewählt. Ich sage ‘alternative’, weil Drama als Methode im Fremdsprachenunterricht etwas Neues ist. Jedenfalls war es für mich eine neue Erfahrung, weil ich früher noch keinen Dramakurs gemacht hatte. Was die Prüfung angeht, musste jeder ein “Learner diary” schreiben, das vierzig Prozent galt, und den Rest machten eine Aufführung, die Teilnahme, die deutschen Sprachkenntnisse und die Forschung aus. Im sogenannten “Learner Diary” musste man die Reflexion über das Studium, seine persönliche Entwicklung usw. aufschreiben. (...)

17 Aus dem Feedback an Jenny:
Dear Jenny now that my vacation is over and I´m back at my desk I´ve re-read your article and have suggested a few alterations (attachment). Some of them are simply linguistic corrections (idiomatic German), some of them, e.g. the new beginning (which was in fact the end in your draft) are supposed to catch the reader´s attention right away. (This is not just any article on foreign language learning, but about the role of drama in it, so mention it early.) (...) Was an Jennys Entwurf getan werden muss (und hier angedeutet wird): Der Schreibplan muss geändert werden, Verbesserungen an der „Textoberfläche“ genügen nicht). Jennys fertigen Artikel finden Sie im Archiv von Schlagen Sie Jenny Cleary nach!

18 Überarbeitungen / Revisionen Differenzierung nach Grad der Komplexität
(nach Baurmann 2002, 94) Überarbeitungen an der Textoberfläche Revisionen, die tiefer in den Text(bauplan) hineinreichen „Korrekturen“ „Nachträge“ „Umsetzungen“ „Neufassungen“ „Verbesserungen“ „Nachträge“ ohne Veränderung der Bedeutung oder Intention mit Veränderung der Bedeutung oder Intention Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzbau, Stil, Formales… partiell grundsätzlich

19 Gelernt werden muss (und kann an jedem neuen Text), glaubwürdig, verständlich und rhetorisch wirksam zu formulieren. ! Dazu brauchen Lernende Rückmeldungen von der Lehrkraft, und diese sind unser schreibdidaktisches Geschäft, nicht Texte ("Aufsätze") mit roter Tinte zu überziehen. Übrigens: 75% der Lehrer glauben nicht, dass die Schreibkompetenz der Schüler durch die Lehrerkorrekturen verbessert werden… (vgl. Ivo 1982, 45)


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