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Verbraucherzentrale NRW

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Präsentation zum Thema: "Verbraucherzentrale NRW"—  Präsentation transkript:

1 Verbraucherzentrale NRW
Zukunft der Landwirtschaft zwischen Agroenergie und Ernährungssicherheit? Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale NRW 1

2 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungssicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

3 Geschichte der Weltbevölkerung
Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung 2009

4 Bevölkerungswachstum
Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung 2009

5 Weltbevölkerung aktuell
Zum Jahreswechsel 2010 lebten 6,8 Mrd. Menschen auf der Erde werden es über 9 Mrd. Menschen sein. Im Jahr 2009 wuchs die Bevölkerung weltweit um rund 83 Millionen Menschen (ca. + 1 %/Jahr). In Afrika leben über eine Milliarde Menschen - die Bevölkerung wächst derzeit um 2 %/Jahr. Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung 2009

6 Entwicklung des Hungers
Zahl der Hungernden weltweit in Mio. Quelle: FAO 2009

7 Hunger und Ernährung Weltweit hungern aktuell rund 1,1 Milliarden Menschen, der höchste Wert seit 1970. Jedes Jahr sterben 6 Mio. Kinder an Unterernährung. Rund ein Sechstel der Weltbevölkerung leidet unter “stillem Hunger”. Diese Menschen haben zwar genug Reis oder Brot, aber es fehlen ihnen wichtige Nährstoffe, Spuren- elemente oder Vitamine. Quellen: Jacques Diouf, Generaldirektor der FAO 2009, Deutsche Welthungerhilfe 2009

8 Welthungerindex 2009 Quelle: Deutsche Welthungerhilfe 2009

9 Ursachen für zunehmenden Hunger
Die armen Länder sind heute stärker von der Globalisierung betroffen als noch vor 20 Jahren. Die Wirtschaftskrise verstärkt den bestehenden Nahrungsmittel-Notstand. (Hunger-Armuts-Falle) Subventionierte Lebensmittel-Exporte haben lokale Märkte mit billigen Produkten überschwemmt  Folge: Einstellung der Landwirtschaft Zunehmender Klimawandel (Dürren, Stürme, Fluten) Verstärkte Nachfrage durch Agroenergie verteuert Grundnahrungsmittel in armen Ländern

10 Nahrungsmittelbedarf 2030
Allein der Bevölkerungszuwachs erfordert eine Zunahme der jährlichen Lebensmittelnachfrage von 1 % bis 2 %. Um den steigenden Nahrungsbedarf zu decken, muss die globale Nahrungsmittelproduktion bis 2030 um rund 50 % erhöht werden. Die Kapazitäten der globalen Landwirtschaft reichen – auf weitgehend pflanzlicher Basis - theoretisch aus, um 9 Milliarden Menschen (2050) zu ernähren. Aber die meisten Menschen leben nicht vom Brot allein… Quellen: Zeddies, WGBU, BMZ 2008

11 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungssicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen .

12 Ursachen des globalen Ernährungswandels
Neuer Wohlstand in den Schwellenländern Urbanisierung und Landflucht in die Städte Globalisierung des Ernährungssystems „Supermarkterisierung“ Quelle: Weltagrarbericht/Albrecht 2009

13 Neue Ernährungsmuster
„Neue“ Ernährungsmuster in vielen Schwellenländern: ↑ Verzehr an tierischen und veredelten Lebensmitteln Szenario des Fleischverbrauchs bis 2050: - Entwicklungsländer: von 47 g → 120 g/Tag - Industriestaaten: von 224 g → 280 g/Tag → Der Futtermittelbedarf steigt weiter - bereits heute wird 35 bis 40 % der Weltgetreideernte verfüttert. Quelle: FAO 2006

14 Nachfrage nach Fleisch
Quelle: IFPRI in: Kern 2009

15 Veredelungsverluste der Fleischerzeugung

16 Urbanisierung – Landflucht
Quelle: Andersen, UN 1996

17 Supermarktisierung Anteil von Supermärkten an Nahrungsmittelversorgung
Quelle: Reardon Talk in Michigan, 2004 in Kern 2009

18 Veränderte Getreidenutzung
Quellen: Kern, FAO, IGC, AMI 2009

19 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungsicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

20 Ertragsentwicklung Weizen
Kornertrag von Winterweizen in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt 2009

21 Ertragszuwachs global
Quelle: FAO 2006

22 Große Ertragspotenziale
Laut FAO müssten sich die Erträge von Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln und anderen Grundnahrungsmitteln bis zum Jahr 2050 verdoppeln, um diese wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Quelle: Global Perspective Studies Unit, FAO 2006

23 Verfügbarkeit von Ackerland
Laut FAO müssten sich die Erträge von Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln und anderen Grundnahrungsmitteln bis zum Jahr 2050 verdoppeln, um diese wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Quelle: Global Perspective Studies Unit, FAO 2006

24 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungsicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

25 Biokraftstoffquoten international
Quelle: FAO, Agra Europe 2008, ergänzt

26 Flächenbedarf Nachwachsende Rohstoffe in D
Quellen: Nelles et. al, Universität Rostock 2007

27 Flächenbedarf Agrokraftstoffe
Flächeninanspruchnahme durch Agrokraftstoffe in EU: EU-Biokraftstoffquote 2010 mit 5,75 %: ca. 13 Mio. har EU-Biokraftstoffquote 2020 mit 10 % : ca. 25 Mio. ha  Eine weitere deutliche Steigerung der Flächen- nutzung durch Agrokraftstoffe in anderen Ländern wird bis 2030 erwartet. Quelle: UBA 2009

28 CO2-Vermeidungskosten im Vergleich
Quelle: Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik 2007

29 Nachhaltigkeit: Zertifizierung von Biomasse
Bewertung: Landnutzungsänderungen, Umweltwirkungen und CO2-Minderungspotenzial und der Wirtschaftlichkeit mind. eine dreigliedrige Fruchtfolge und ausgeglichene Humusbilanz, kein Grünlandumbruch auf sensiblen Standorten Erhalt natürlicher Wälder kein Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen, weitgehender Ausschluss von Flächenkonkurrenz, um negative Wirkungen auf Nahrungsmittelpreise zu verhindern, Erhalt von Ökosystemen, Lebensräumen und Biodiversität Quelle: FuE 2008

30 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungsicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

31 Rohstoffeinsatz für Agrokraftstoffe
Quelle: FAO 2008

32 Preisentwicklung bei Getreide 2006-2008
Weizen Reis Mais Quelle: FAO Crop Prospects and Food Situation, No. 5, 12/2008

33 Preistreiber Agrokraftstoffe?
Geschätzter Anteil am Anstieg der Lebensmittelpreise in 2007/2008: IFPRI 2008: ca. 30 % IWF 2008: 20 bis 30 % OECD 2008: ca. 60 % bei Getreide u. Pflanzenöle Quellen: IWF 2008, von Braun 2008, Tangermann 2008

34 Abschätzung der Ursachen für den Preisanstieg bei Lebensmitteln 2007/2008
20-25 % Erzeugung für Agrokraftstoffe/Agroenergie 20-25 % Veränderung der Ernährungsgewohnheiten 10-20 % Steigende Energiepreise 5-20 % Spekulation an den Warenterminbörsen 10-15 % Lebensmittelindustrie und Handel 5-10 % Klimawandel/Missernten 10 % Geringe Getreidelagerbestände (Welt) 5 % Sonstiges Laut FAO müssten sich die Erträge von Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln und anderen Grundnahrungsmitteln bis zum Jahr 2050 verdoppeln, um diese wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Quelle: Eigene Schätzung 2009

35 Lebensmittelpreise weltweit
In den Großstädten vieler Entwicklungs- und Schwellenländer leidet die arme Bevölkerung besonders unter hohen Lebensmittelpreisen, da sie keine Möglichkeit der Subsistenz- wirtschaft besitzt. In einigen Entwicklungsländern (z.B. südlich der Sahelzone) sind die Lebensmittelpreise heute immer noch deutlich höher als vor dem Preissprung 2007. Mitte 2008/2009 tendierten die LM-Preise abwärts, mittelfristig werden Lebensmittelpreise auf höherem Niveau erwartet. Regeln für Warenterminbörsen und Händler, um Spekulationen zu verhindern, wurden bisher nicht realisiert.

36 Höhere Erzeugerpreise als Chance?
Höhere Erzeugerpreise können Impulse für die Landwirt- schaft in Entwicklungsländern geben. Steigende Erzeugerpreise stellen einen Anreiz dar, die Produktivität zu erhöhen und brachliegende Flächen in Nutzung zu nehmen. Doch Bauern in den Entwicklungsländer konnten bisher höhere Erzeugerpreise kaum als Chance wahrnehmen.

37 Agroenergie versus Ernährungsicherung
Landwirtschaftliche Flächen werden knapper. Der Wettlauf um die besten Flächen hat bereits begonnen: „Landgrabbing“ In vielen Entwicklungsländern haben Investoren oder andere Staaten Ackerland gepachtet oder gekauft, um Agrarrohstoffe und Lebensmittel anzubauen. Mögliche Folgen für die heimische Bevölkerung: Verlust des Zugangs zu Boden, Wasser und anderen Ressourcen. Laut FAO müssten sich die Erträge von Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln und anderen Grundnahrungsmitteln bis zum Jahr 2050 verdoppeln, um diese wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Quelle: Misereor 2008, Bundestag 2008

38 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungsicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

39 Zusammenfassung: Ernährungssicherheit
Erträge bei Grundnahrungsmitteln verbessern und ungenutzte Ackerflächen aktivieren. Ausrichtung der internationalen Agrar- und Ernährungsforschung auf Welternährung fokussieren Klimawandel: Anpassung der Landwirtschaft umsetzen, spürbare Verringerung ihrer Emissionen (Verbindliche Klimaschutzziele!) Verbesserung der globalen Vorratssicherung und Stärkung der Welternährungsprogramme Etablierung weltweit nachhaltiger Ernährungsgewohnheiten

40 Zusammenfassung: Zukunft der Agroenergie
Agrarkraftstoffe leisten einen begrenzten Beitrag zur CO2-Reduzierung. Hohe CO2-Vermeidungskosten erlauben den Einsatz nur als Brückenlösung hin zur Elektromobilität. Agroenergien müssen strenge und überprüfbare Umwelt-, Klima- und Sozialkritierien erfüllen. Ernährungssicherheit ist die große Herausforderungen der Zukunft. Die globale Landwirtschaft muss sich auf dieses Ziel konzentrieren und Flächenreserven für Nahrungsmittel nutzen.

41 Eine Tankfüllung kann einen Menschen ein Jahr lang ernähren!

42 Gliederung Bevölkerungswachstum und Welternährung
Globaler Ernährungswandel Situation der globalen Landwirtschaft Politik und Ziele für Agroenergie Agroenergie versus Ernährungsicherung Zusammenfassung Verbraucherpolitische Forderungen

43 Verbraucherpolitische Forderungen
Die Biokraftstoffstrategie korrigieren! Die geltenden Biokraftstoffquoten sollten nicht erhöht, sondern moderat abgesenkt werden. Die Energiepflanzenprämie sollte abgeschafft werden, wohingegen der Einsatz organischer Abfälle und Reststoffe weiterhin gefördert werden sollte. Die Zertifizierung sollte die Rückverfolgung von Agrokraft-stoffen und Rohstoffen vorsehen und indirekte Landnutzungsänderungen bewerten.

44 Verbraucherpolitische Forderungen
Die Preissteigerungen 2007/2008 haben gezeigt, dass die Nachfrage nach Agrokraftstoffen die Lebensmittelpreise negativ beeinflusst, deshalb muss: „Das Recht auf Nahrung“ zukünftig auf dem Markt auch wirksam werden können. Hierzu gehören auch Regeln für Händler und Warenterminbörsen.

45 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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