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Das didaktische Konzept des Portfolios

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Präsentation zum Thema: "Das didaktische Konzept des Portfolios"—  Präsentation transkript:

1 Das didaktische Konzept des Portfolios
als Anlass und Instrument der Unterrichts- und Schulentwicklung Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

2 Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik
Gliederung Definition Portfolio Unterrichtliche Bedingungen Didaktisches Konzept des Portfoliounterrichts Portfolio als Anlass und Instrument der Unterrichts- und Schulentwicklung Das Schulentwicklungsportfolio Resümee Literaturhinweise Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

3 Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik
Was ist ein Portfolio? Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, die die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Auswahlkriterien, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion der Lernenden einschließen. Thomas Häcker nach Paulson et al., 2008 Portfolio ist in der Praxis entstanden und erscheint in vielfältigen Formen. Manches was sich in der Praxis Portfolio nennt, ist jedoch keines. Ein Portfolio ist es nur dann, wenn es die eigene, ziel- und zweckgerichtete Auswahl von Arbeiten enthält, die beim Lernen entstanden sind und die die erworbenen Kompetenzen bzw. die Fortschritte beim Kompetenzerwerb zeigt. Wesentlich für ein Portfolio ist, dass die Auswahl der Produkte für das Portfolio die Lernenden anhand von expliziten Kriterien selbst vornehmen und sie sowohl über den Entstehungsprozess als auch über das Produkt selbst Reflexionen festhalten, die bei den Produkten im Portfolio zu finden sind. Diese Definition hilft echte Portfolios von anderen Arten von Sammlungen zu unterscheiden. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

4 Eine Definition in 5 Sätzen Felix Winter (http://www.portfolio-inp.ch)
Ein Portfolio ist eine Sammlung von Dokumenten, die unter aktiver Beteiligung der betreffenden Schülerinnen und Schüler zustande gekommen ist und etwas über ihre Lernergebnisse und Lernprozesse aussagt. Den Kern eines Portfolios bilden Originalarbeiten, die von den Schülerinnen und Schülern selbst reflektiert werden. Für die Erstellung eines Portfolios werden in der Regel gemeinsam Ziele und Kriterien formuliert, an denen sich die Schülerinnen und Schüler orientieren können, wenn sie für ihr Portfolio arbeiten und eine Auswahl von Dokumenten zusammenstellen. Portfolios werden häufig auch anderen Personen präsentiert (z. B. Eltern, Besuchern). Anhand von Portfolios finden Gespräche über Lernen und Leistung statt. Diese operationale Definition von Portfolio findet sich auf der Homepage des INPs und weist deutlich auf die notwendigen unterrichtlichen Bedingungen hin: Es eignet sich daher nicht jeder Unterricht für die Portfolioarbeit. Karin Volkwein (2010) spricht daher auf Grund seines spezifischen didaktischen Konzepts von einem Portfoliounterricht analog zum Projekt- und Lehrgangsunterricht. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

5 Notwendige unterrichtliche Bedingungen
Selbständige, selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Lernmöglichkeiten Inhaltliche Selbst- bzw. Mitbestimmungsmöglichkeiten der SchülerInnen Phasen der Selbstbewertung und –reflexion als lernfördernde formative Selbsteinschätzungen der SchülerInnen Gespräche anhand des Portfolios über das Lernen selbst und die Lernergebnisse Portfolio erfordert einen Unterricht Mit ausreichenden Möglichkeiten für das selbständige, selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler Mit inhaltlichen Selbst- bzw. Mitbestimmungsmöglichkeiten der SchülerInnen bei der Festlegung der Ziele und der Bewertungskriterien Mit regelmäßigen Phasen der Selbstbewertung und –reflexion, die vor allem aus lernfördernden formativen Selbsteinschätzungen der SchülerInnen bestehen In dem es laufend anhand des Portfolios zu Gesprächen über das Lernen selbst und die Lernergebnisse kommt. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

6 Didaktisches Konzept des Portfoliounterrichts (1)
Basiert auf einem konstruktivistischem Lernverständnis: „Lernen ist ein aktiver und konstruktiver Prozess … wirkt produktiver, wenn das Individuum Gelegenheit hat, das zu erwerbende Wissen und die zu lösenden Probleme als Teil eines subjektiv bedeutungshaltigen Kontextes aufzufassen (kontextuiertes und situiertes Lernen). … erfolgt effizienter, wenn es durch Interesse an den Lerninhalten gestützt und durch selbstwahrgenommene Lernfortschritte stimuliert wird (intrinsisch motiviertes Lernen). … sollte möglichst selbst gesteuert, kontrolliert und verantwortet sein; wobei allerdings zu beachten ist, dass selbständiges Lernen vor allem in der Kindheit Voraussetzung, Mittel und Ziel der Instruktion sein muss (selbstorganisiertes und selbstkontrolliertes Lernen).“ (Weinert 1996) Ein didaktisches Konzept ist ein Handlungsentwurf für den eigenen Unterricht, der von didaktischen Theorien oder Modellen geleitet wird. Da das Portfolio in der Praxis entwickelte wurde, wurde die theoretische Fundierung erst in den letzten Jahren nachgeholt. So wie sich Portfolioarbeit heute darstellt, entspricht sie den didaktischen Paradigmen des Kognitivismus und des Konstruktivismus (vgl. hofmann 2000, S. 157ff). Grundlage des didaktischen Konzept ist ein konstruktivistisches Lernverständnis, das Weinert sehr prägnant folgend zusammenfasst. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

7 Didaktisches Konzept des Portfoliounterrichts (2)
Zusammenwirken der didaktischen Prinzipien: Reflexionsorientierung Subjektorientierung Kompetenz- und Zielorientierung Handlungsorientierung Partizipationsorientierung Personalisierung Vernetzendes Lernen Das didaktische Konzept des Portfoliounterrichts weist viele Gemeinsamkeiten mit dem der neuen Lehr-/Lernkultur auf, die auch auf einem konstruktivistischen Lernverständnis beruht. Portfoliounterricht kann man daher auch als eine spezifische Variante oder Ausprägung der neuen Lehr-/Lernkultur verstehen. Das didaktische Konzept besteht im Zusammenwirken verschiedener didaktischer Prinzipien, die als normative Orientierungsaspekte sowohl als Kriterien für die Planung als auch für die Durchführung des Portfoliounterrichts bestimmend sind. Reflexionsorientierung: Reflexionen sind ein konstitutives Kernelement der Portfolioarbeit und damit ihr Dreh- und Angelpunkt. Sie beziehen sich sowohl auf den Lernprozess als auch auf seine Ergebnisse und führen zu vertieften Erkenntnissen und Fähigkeiten. Die Reflexionen bestehen vor allem aus lernförderlichen formativen Selbstbeurteilungen, die dialogisch in Gesprächen über ihre Lernerfahrungen mit anderen Personen, wie der Lehrperson, MitschülerInnen/Peers ausgetauscht und weitergeführt werden. Dieses rekonstruierenden Nachgehen führt zu einer Verständigung über deren Deutung, die für das weitere Lernen des Einzelnen und der Gruppe genutzt wird. Die Reflexionen sind damit integraler Bestandteil des Portfoliounterrichts. Die Reflexionsorientierung ist auch eine wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Lernkompetenzen und wirkt sich qualitätssichernd auf das gesamte Lernen aus. Subjektorientierung: Da das Portfolio (seit Paulson) als Instrument zur Förderung der Selbststeuerung und Eigenverantwortung gesehen wird, sollen die SchülerInnen in einem Portfoliounterricht nicht nur zur Selbststeuerung angehalten und dabei unterstützt werden, sondern es sollte Ihnen auch ein Mindestmaß an inhaltlicher Selbstbestimmung eingeräumt werden. Aus subjektwissenschaftlicher Perspektive, die das Lernen vom Standpunkt des Lernenden sieht (Holzkamp), führt diese zu einem thematisch begründeten motivierten expansiven Lernen, für das auch Eigenverantwortung übernommen wird. Das Subjekt muss den Lerninhalten eine Bedeutung bzw. einen Sinn für die Bewältigung der eigenen Lebenswelt zuschreiben können. Eine solche Subjektorientierung hat positive Effekte auf die didaktischen Prinzipien der Kompetenz- und Zielorientierung, die Partizipationsorientierung, die Personalisierung sowie der Reflexionsorientierung. Sie ist aber besonders schwierig unter den gegebenen schulischen Bedingungen umzusetzen. Kompetenz- und Zielorientierung: Die Ziele für den Portfoliounterricht können in allen Kompetenzbereichen (Sach-, Methoden-, Selbst-, Sozial- und emotionale Kompetenzen) liegen. Für die Selbststeuerung und –beurteilung des Lernens in einem Portfoliounterricht ist es notwendig, dass den SchülerInnen die Ziele ihres Lernens klar sind. Dies ist bei selbstbestimmten Zielen eher gegeben als bei fremdbestimmten, die daher den SchülerInnen transparent gemacht werden müssen. Zusätzlich müssen mit den SchülerInnen transparente Beurteilungskriterien für die Selbstbeurteilung entwickelt werden, damit sie klare Erwartungen für ihr Lernen aufbauen können. Kompetenzorientierung steht gleichzeitig auch für Stärkenorientierung, da nicht nach Fehlern, sondern nach dem Können, den entwickelten Kompetenzen gesucht wird. Handlungsorientierung: Der Portfoliounterricht muss zu vielseitigen Lern- bzw. Handlungsprodukten führen, die als Beweise des Lernens in das Portfolio aufgenommen werden können. Sie erfordert einen ganzheitlichen Unterricht, der Kopf, Herz und Hand gleichermaßen anspricht (H. Meyer). Die möglichen Handlungsprodukte sind bestimmend für die Organisation die Planung und Durchführung des Portfoliounterrichts. Partizipationsorientierung: Dieses didaktische Prinzip bezieht sich sowohl auf die Beteiligung der ganzen Klasse, als auch auf die individuelle Beteiligung eines einzelnen SchülerIn an unterrichts- bzw. lernrelevanten Entscheidungen. Im Zusammenhang mit dem Prinzip der Subjektorientierung, die ein möglichst hohes Maß an Selbstbestimmung erfordert, sollte die Schülerbeteiligung an Entscheidungen im Portfoliounterricht in möglichst vielen Bereichen ermöglicht werden. Personalisierung: Die Prinzipien der Subjekt- und Partizipationsorientierung ermöglichen den SchülerInnen thematisch selbstbestimmtes und –gesteuertes Lernen, das für sie subjektiv bedeutsam ist und damit personalisiert ist und nicht nur fremdbestimmt individualisiert wird. Im Zentrum des Lernens stehen die Lernenden selbst (vgl. Schratz & Westfall-Greiter, 2010). Sie sind die Urheber ihres Lernens, das im Portfolio sichtbar wird, für das sie sich auch verantwortlich fühlen. Vernetzendes Lernen: Die Umsetzung dieses didaktischen Prinzips erfordert die Vernetzung der Lerninhalte innerhalb der Person mit seinem Vorwissen als auch mit verschiedenen Phänomenen der Mit- und Umwelt, indem verschiedene Zugänge zu einem Phänomen ermöglicht und Bezüge zu anderen Themen hergestellt werden. Dieses Lernen ist daher häufig fächerübergreifend. Häcker (2006b, S. 31) stellt zudem die Anschlussfähigkeit des Portfoliokonzepts an die Theorie der multiplen Intelligenzen Gardners, an die Theorie der Selbstwirksamkeit (BANDURA) sowie an die Selbstbestimmungstheorie (Deci) fest. Das didaktische Konzept eines Unterrichts mit Portfolio basiert auf einem konstruktivistischen Lernverständnis und besteht aus dem Zusammenwirken dieser/folgender didaktischer Prinzipien. Es geht vor allem um eine Veränderung des Unterrichts in Richtung auf erhöhte Lernförderlichkeit und Schülerorientierung. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

8 Didaktisches Konzept des Portfoliounterrichts (3)
Konstruktiv. Lern-verständnis Reflexionsorient. Vernetzen-des Lernen Personali-sierung Partizipa-tionsorient Handlungsorient. Kompetenzorient. Subjekt-orient. Ich habe hier versucht, das didaktische Konzept des Portfolios insgesamt darzustellen: Das konstruktivistische Lernverständnis als Grundlage für alle genannten didaktischen Prinzipien, die sich im Zusammenwirken gegenseitig verstärken. Das konstitutive Herzstück im didaktischen Konzept der Portfolioarbeit sind die Reflexionen als formative Selbstevaluationen, die die Grundlage eines kontinuierlichen qualitätssichernden Feedbackprozesses sind. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

9 Didaktisches Konzept Portfolio
Anlass Instrument für -Studierende -Lehrpersonen -Schulen Unterrichts- und Schulentwicklung Die Umsetzung des didaktischen Konzepts des Portfoliounterrichts erfordert jedoch von den Lehrpersonen anspruchsvolle Unterrichtskompetenzen, die häufig noch nicht im notwendigen Ausmaß entwickelt wurden. Die Einführung der Portfolioarbeit in den eigenen Unterricht ist dann für die Lehrperson unbefriedigend und führt oft zur vorzeitigen Beendigung dieses Versuches oder wird - im günstigeren Fall - zum Anlass, den eigenen Unterricht selbstständig oder mit begleitender Unterstützung weiter zu entwickeln. Als Instrument für diese individuellen Unterrichtsentwicklungen bietet sich das Lehrer- und das Schulentwicklungsportfolio an. Erfolgreiche Portfolioarbeit erfordert ihre strukturelle Verankerung in der Schule, die als lernende Organisation oft neben den individuellen Unterrichtsentwicklungen auch einen autonomen Schulentwicklungsprozess benötigt. Wenn mehrere Lehrpersonen einer Schule Portfolio einführen möchten, vor allem in Schulen mit Fachunterricht, wie in den Sekundarschulen empfiehlt es sich, diese Unterrichtsentwicklungsprozesse durch einen autonomen Schulentwicklungsprozess zu unterstützen. Zur Steuerung und Dokumentation solcher, aber auch aller anderen Schulentwicklungsprozesse bietet sich ebenfalls das Portfoliokonzept an. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

10 Professionelle Unterrichtsentwicklung mit Lehrerportfolios
Ein Lehrerportfolio ist eine zweck- und zielgerichtete Auswahl von Artefakten aus der eigenen pädagogischen Praxis, die als Beweise der eigenen Entwicklung, des eigenen Denkens und Handelns sowie der erbrachten Leistungen aus verschiedenen pädagogischen Bereichen und Kontexten über einen längeren Zeitraum gesammelt und selbstkritisch reflektiert worden sind. COMENIUS-Projekt EDIPED Seit D. Schön (1983) wird die Reflexivität allgemein als Schlüsselkompetenz der pädagogischen Professionalität gesehen. Neues Lehrverhalten und methodische Innovationen lassen sich nicht einfach durch die Lehre „vermitteln“, sondern erfordern von jeder einzelnen Lehrperson eine „reflektierte Übernahme“ in die eigene Praxis. Sie müssen auf Grund des persönlichen situativen Verständnisses für und in die eigene Praxis transformiert werden. Lehrerportfolios können die Entwicklung dieser Fähigkeit zur systematischen theoriegeleiteten Reflexion bereits bei den Studierenden in der Lehrerausbildung, aber auch in der beruflichen Praxis unterstützen (Häcker & Winter , ²2008) Wir haben in einem COMENIUS-Projekt ein digitales Lehrerportfolio entwickelt und in diesem Zusammenhang das Lehrerportfolio in Analogie zu Paulson – wie Sie hier lesen können definiert: Werden die Lernbedingungen bei der Portfolioarbeit für die Studierenden an der Hochschule bzw. Universität und im Referendariat entsprechend den vorgestellten didaktischen Prinzipien gestaltet, sind die Portfolios also nicht nur ein „Add-on“ zur traditionellen universitären Lehrkultur, erhalten die Studierenden die Gelegenheit ihren eigenen Kompetenzerwerb während der Ausbildung zu reflektieren und dabei ihre Selbststeuerungskompetenz weiter zu entwickeln. (Himpsl-Gutermann, Evaluation eines Masterlehrganges, Univ. Krems 2o12). Darüberhinaus können sie die didaktisch-pädagogischen Chancen und Grenzen des Portfolioansatzes sowohl für ihre zukünftigen SchülerInnen, als auch für ihre eigene professionelle Weiterentwicklung auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen in der Ausbildung entsprechend einschätzen. Auf diese Weise kommt der Portfolioarbeit eine Brückenfunktion zwischen den Ausbildungsphasen und dem Berufseinstieg zu (Harth & Massumi, 2011). Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

11 Zyklus der Qualitätsentwicklung
Leitbild META- EVALUA-TION Ergebnisse evaluieren Bestands- aufnahme Leitbild Qualität verankern Leitbild Vorhaben planen und durchführen Schwerpunkt + Ziele setzen Das Portfoliokonzept bietet sich auch für eine effektive und effiziente Steuerung und Dokumentation von autonomen Schulentwicklungsprojekten an. Ein professionell gestalteter Schulentwicklungsprozess folgt den Phasen eines Qualitätsentwicklungsprozesses und stellt auf Grund seiner meist hohen Komplexität auch entsprechende Anforderungen an das Projektmanagement. Die Diskussion, wie die Qualität der eigenen Schule von allen betroffenen Schulpartnern gesehen wird, sollte der Ausgangspunkt für die Erstellung eines Leitbildes sein. Dieses enthält die wesentlichen pädagogischen Wertvorstellungen, denen sich die Schule als einem wichtigen Bezugsrahmen für alle Entscheidungen in Schulentwicklungsprozessen verpflichtet sieht. Der eigentliche Schulentwicklungsprozess beginnt mit der Erhebung des aktuellen IST-Zustandes, der neben dem Leitbild die Grundlage für die Festlegung von Entwicklungszielen für einen abgegrenzten Entwicklungsbereich bildet. Für den Erfolg eines Schulentwicklungsprozesses ist es wesentlich, dass bereits in diesem Zusammenhang Qualitätskriterien und –indikatoren für die Zielerreichung festgelegt werden und nicht später. Nun kann die Planung der Maßnahmen zur Zielerreichung einschließlich der Entwicklung eines schulbezogenen Fortbildungsplanes erfolgen, die in der Folge umgesetzt werden muss. Damit ist der Schulentwicklungsprozess jedoch noch nicht abgeschlossen. Erst die Evaluation der Entwicklungsergebnisse zeigt, wie weit die gesetzten Entwicklungsziele tatsächlich erreicht wurden. Die vorher festgelegten Qualitätskriterien und –indikatoren sind die Grundlage für die Auswahl bzw. Entwicklung der Evaluationsmethoden und –instrumente. Wenn die Evaluationsergebnisse vorliegen, werden in einer letzten Reflexionsphase Schlussfolgerungen und Konsequenzen zur Sicherung des Erreichten für die Zukunft und für spätere Entwicklungsprojekte festgehalten. Eventuell wird noch eine Metaevaluation, also eine Überprüfung der Qualität der erfolgten Selbstevaluation als interne oder externe Maßnahme angeschlossen. Indikatoren festlegen Leitbild EVALUA- TION Leitbild META-

12 Was ist ein Schulentwicklungs- portfolio?
Das SE-Portfolio ist eine zweckgerichtete Sammlung von Dokumenten aus einem bestimmten Schulentwicklungsprozess, in der sowohl der Entwicklungsprozess als auch die -ergebnisse dokumentiert und reflektiert werden. Schmidinger, Wege & Brunner, ²2011 Der gesamte autonome Schulentwicklungsprozess kann in einem „Schulentwicklungsportfolio“, das ich mit Ilse Brunner und Jürgen Wege mit oö. und deutschen Schulen entwickelte, ohne besonderen Arbeits- und Zeitaufwand mit den Dokumenten, die während des Schulentwicklungsprojektes entstanden sind, dokumentiert werden. Wir definierten es folgend: „Das Schulentwicklungsportfolio ist eine zweckgerichtete Sammlung von Arbeiten und Dokumenten, die im Zusammenhang mit einem bestimmten Schulentwicklungsprozess entstanden sind und in und mit denen sowohl der vollständige Entwicklungsprozess als auch die -ergebnisse dokumentiert und reflektiert werden“ (Schmidinger, Wege & Brunner, ²2011, S. 7 Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

13 Struktur des Schulentwicklungsportfolios
Schulporträt Planung und Durchführung der Entwicklungsmaßnahmen Leitbild Bestandsaufnahme Prozess- und Ergebnisreflexion 2 Entwicklungsschwerpunkt(e) IST-Analyse des Entwicklungsschwerpunktes Evaluation (Methoden, Ergebnisse) Entwicklungsziele Prozess- und Ergebnisreflexion 3 (Ausblick, nächste Schritte; ev. interne und/oder externe Metaevaluationen) Qualitätsindikatoren Prozess- und Ergebnisreflexion 1 Das Portfolio selbst ist ein Ordner mit einer Gliederung, die – wie Sie sehen können - alle Elemente des oben beschriebenen Qualitätsentwicklungsprozesses enthält und dadurch hilft, das Schulentwicklungsprojekt systematisch und effizient durchzuführen und zu dokumentieren. Wie bei der Portfolioarbeit empfiehlt es sich, den Prozessablauf und die jeweiligen Ergebnisse immer wieder anhand der vorliegenden Dokumente zu reflektieren, um gegebenenfalls notwendige Anpassungen bei der weiteren Projektdurchführung vornehmen zu können. So soll gesichert werden, dass im Entwicklungsprojekt die verfolgten Ziele auch tatsächlich erreicht werden. Wir sahen solche Prozess- und Ergebnisreflexionen nach der Festlegung der Entwicklungsziele (1.), nach der Umsetzung aller geplanten Entwicklungsmaßnahmen (2.) und am Ende des Gesamtprojekts (3.) vor. Für diese 3 Prozess- und Ergebnisreflexionen entwickelten und erprobten wir Instrumente (Schmidinger, Wege, & Brunner, ²2011, S. 11 ff), die Sie in dieser Veröffentlichung auch auf einer CD finden.. (Wie bei Portfolios üblich, können alle möglichen Medienträger aufgenommen werden, wie Texte, Fotoprotokolle, Tonbänder und Videos.) Selbstverständlich ist es auch möglich, das Portfolio digital zu führen, wenn eine entsprechende Plattform zur Verfügung steht. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

14 Portfolio kann Qualität sichern!
Portfolio sichert die Qualität von Lern- und Entwicklungsprozessen durch die gemeinsame Reflexion von Lern- oder Entwicklungsprodukten und den entsprechenden Prozessen. Diese Reflexionen sind als formative (Selbst-)Evaluationen integraler Bestandteil eines fortlaufenden Lern- oder Entwicklungsprozesses. Ich versuchte in meiner Präsentation zu zeigen, dass das didaktische Konzept des Portfoliounterrichts bzw. der Arbeit mit einem Portfolio auf Grund seiner reflexiven Elemente, die als formative, also als lern- und entwicklungsfördernde Selbstevaluationen integraler Bestandteil des Portfoliokonzepts sind, nicht nur bei den SchülerInnen, sondern auch bei Lehramtsstudierenden und Lehrpersonen sowie bei Schulen als lernende Organisationen eine selbstbestimmte Lern- bzw. Organisationsentwicklung nicht nur anregen und unterstützen, sondern auch die Qualität dieser Prozesse sichern kann. Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015

16 Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik
Literatur Brunner, I. , Häcker, T., Winter, F. (Hrsg.), Das Handbuch Portfolioarbeit. Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung. Seelze-Velber: Klett und Kallmeyer Schmidinger, E., Das Portfoliokonzept im Unterricht. In: Erziehung und Unterricht 5-6/2007  Schmidinger, E., Mit Portfolios die Unterrichts- und Schulqualität sichern und entwickeln. In Biermann, Ch., Volkwein, K. (Hrsg.), Portfolioperspektiven. Schule und Unterricht mit Portfolios gestalten. Weinheim, Basel: Beltz 2010 Schmidinger, E., Wege, J., Brunner, I. (²2011). Mit dem Portfolio zum Schulprogramm. Praktische Anleitung mit Beispielen aus verschiedenen Schulen und einer CD mit Arbeitsinstrumenten. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren Elfriede Schmidinger Tagung Schulentwicklung trifft Unterrichtsentwicklung und Didaktik 5. März 2015


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