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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Präsentation zum Thema: "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit"—  Präsentation transkript:

1 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Ein paar) Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Landratsamt Calw, Mittwoch,

2 Wer steht da vorne? Holger Knöferl, 42 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder Ausbildung: Abitur Volontariat beim „Schwarzwälder Boten“ Stellvertretender Chefredakteur „Pforzheimer Zeitung“ seit 2005 Chefredakteur der „Pforzheimer Zeitung“ seit 2010 Weiterbildung: Volontärsausbildung im Unternehmen Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung Presseseminare für Parteien, Behörden, Unternehmen und Vereine Kontakt: Facebook: Holger Knöferl Twitter: HolgerKnoeferl Telefon: 07231/ Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

3 Und was kommt jetzt? Pressearbeit (passiv)
Welche Medien müssen Sie im Auge behalten? (Pressearbeit aktiv) Pressemitteilung Pressekonferenz Hintergrundgespräch Rechtliche Hintergründe Fragen Rollenspiele/praktische Übungen Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

4 Pressearbeit (passiv)
Wenn Sie wissen wollen, was um Sie herum überhaupt los ist: Lokale Tageszeitungen (alle) Lokale Online-Plattformen Soziale Netzwerke Wenn vorhanden: lokale Fernseh- oder Radiosender Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

5 Pressearbeit (aktiv) Warum müssen Sie sich über das Thema überhaupt Gedanken machen? Weil es die lokalen Medienhäuser sind, die die Bürger mit ihren Nachrichten direkt erreichen. Weil es vor allem die Tageszeitungen sind, die nach wie vor eine extrem hohe Glaubwürdigkeit besitzen. Weil die Medien einen grundgesetzlichen Informationsauftrag und einen politischen Bildungsauftrag besitzen. Wie arbeitet eine Redaktion? Was Sie wissen müssen: Welche Redaktionen wollen Sie ansprechen? Wann arbeitet die Redaktion? Wann hat die Redaktion Zeit für Kontakte? Wer ist der richtige Ansprechpartner (Telefonnummer, Mailadresse)? Bis wann müssen relevante Nachrichten vorliegen? Redaktionen suchen nicht händeringend nach Material, sie verwalten den zunehmend knapperen Platz in der Zeitung. Lokalredaktionen wollen möglichst viele Zielgruppen in ihrer inhomogenen Leserschaft mit Nachrichten versorgen. Parteien oder Rathäuser sind deshalb nur eine Interessengruppe unter vielen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

6 Hintergrundinformationen sind wichtig.
Es gibt keinerlei Anspruch auf eine Veröffentlichung. Es gilt Pressefreiheit und Tendenzschutz. Verlage sind wirtschaftlich freie, von Parteien oder der öffentlichen Hand völlig unabhängige Unternehmen. Informieren Sie Redaktionen so rechtzeitig, dass der Redaktion noch Zeit zum Handeln (Nachfragen/Umplanen) bleibt. Hintergrundinformationen sind wichtig. Was wird abgedruckt und was nicht? Redakteure hassen es, sich für politische oder wirtschaftliche PR missbrauchen zu lassen. Gedruckt wird, was einen Nachrichtenwert und einen Nutzwert für den Leser hat. Der Stellenwert von Nutzwert (Service) wird immer größer. Lokalredaktionen interessieren sich in erster Linie für lokale Informationen. Bleiben Sie eisern bei der Wahrheit – wenn nicht, kommt es raus. Personalisieren Sie Ihre Nachrichten. Je kürzer, desto besser die Aussichten auf eine Veröffentlichung. Die Redaktion hat das Recht, Texte zu bearbeiten, ohne dabei ihren Sinn zu entstellen. Wenn es nicht klappt: Nachfragen und das Gespräch suchen. Richtlinien erfragen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

7 Der schnellste Weg: die Pressemitteilung
Pressemitteilungen sind das üblichste Mittel, um zu aktuellen Themen und Entwicklungen Stellung zu nehmen. Damit eine Pressemitteilung von den Journalisten aufgegriffen wird, müssen einige Bedingungen mindestens erfüllt sein. Eine Pressemitteilung muss aktuell und interessant sein. Der inhaltliche Aufbau Pressemitteilung sollte sich an der journalistischen Form der Nachricht orientieren. Dazu müssen ein paar Grundsätze beachtet werden! Pressemitteilungen – formal richtig Mit dem Wichtigsten beginnen! Was neu, interessant, anders – kurz: was so interessant ist, dass der Redakteur weiterliest, gehört in den ersten Satz. Sie müssen zu allererst die Aufmerksamkeit des Redakteurs wecken. Dann erreichen Sie später auch die Leser. Was für den ersten Satz gilt, gilt auch für die ganze Pressemitteilung: Der wichtigste Absatz nach vorn, die anderen in der Reihenfolge abnehmender Wichtigkeit dahinter. „Von hinten streichen“ ist das übliche Verfahren in Redaktionen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

8 Wo wurde was gesagt, findet etwas statt?
Die fünf W‘s Wer fordert, teilt mit, nimmt Stellung? Auch in der Kommunalpolitik orientiert sich der Wähler an Personen. Eine Partei oder Fraktion, eine Behörde oder Institution kann nicht fordern – nur der Vorsitzende, ein Mitglied oder ein Sprecher. Er sollte mit Vor- und Nachnamen und Amt genannt werden. Was wird gefordert? Konkrete Vorschläge sind besser als allgemeine Forderungen. Und immer daran denken: Nichts als bekannt voraussetzen, immer die Vorgeschichte mitliefern, wenigstens kurz im letzten Absatz zusammenfassen. Abkürzungen einmal erklären (auch wenn sie schon in den früheren Mitteilungen enthalten waren), danach können sie beliebig verwendet werden. Warum wird etwas gefordert, Stellung bezogen? Das ist die Kernfrage, die einer überzeugenden Antwort bedarf, denn auf den Redakteur bezogen lautet sie: Warum soll ich das drucken? Wo wurde was gesagt, findet etwas statt? Wann hat der Vorsitzende gesprochen, beginnt die Veranstaltung? Gerade bei den beiden letzten Punkten kommt es auf Genauigkeit an, weniger auf sprachliche Schönheit. Vorsicht bei „heute“ oder „gestern“! Immer genaue Daten angeben, manches bleibt in Redaktionen ein paar Tage liegen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

9 Ein paar praktische Tipps
Ein paar Formalitäten Pressemitteilungen sollten auf den ersten Blick als solche erkennbar sein und zugeordnet werden können, zum Beispiel durch ein großes Emblem oder den Parteinamen rechts oben auf der Seite; dies sollte jedes Mal einheitlich sein. Nicht fehlen darf der Name eines Ansprechpartners, der für den Inhalt der in der Pressemitteilung enthaltenen Tatsachen und Behauptungen die Verantwortung übernimmt, in der Regel der Pressesprecher. Wichtig ist auch die Angabe einer Telefonnummer und -Adresse, unter der der Pressesprecher für Rückfragen zu erreichen ist. Ein paar praktische Tipps Pressemitteilungen nie länger als eine, maximal zwei Seiten – je kürzer, desto besser Zeichen (incl. Leerzeichen) sind das absolute Limit für Lokalzeitungen und lokale Online-Portale. Texte im Word-Format verschicken. Bilder als gesonderte Dateien im jpg-Format verschicken. Die Dateigröße sollte zwischen 1 und 2 Megabyte liegen. Personen haben immer einen Vor- und Nachnamen, sie machen eine Person unverwechselbar. „Herr“ und „Frau“ gibt es in keinem Zeitungstext. Verwenden Sie keine Abkürzungen (bzw., etc.) – es sei denn, die Abkürzung ist allgemein gebräuchlich: CD Es gibt eine feste Schreibweise für das Datum: Samstag, 8. November. Die Jahreszahl ist für einen aktuellen Bericht in der Zeitung unwichtig. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

10 Für Sie wichtig: der Verteiler
die Redaktionen der Lokal- und Regionalzeitungen die Redaktionen der Anzeigenblätter freie Journalisten bei Vorgängen von überregionaler Bedeutung auch die Regional- oder Landesbüros der privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die Regional- oder Landesbüros der Nachrichtenagenturen Pressemitteilungen sollten immer an alle Redaktionen geschickt werden; wer einzelne Zeitungen ausnimmt, sieht sich schnell dem Vorwurf der Benachteiligung ausgesetzt. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

11 Sind die Zusammenhänge richtig dargestellt worden?
Erfolgskontrolle Die Auswertung der Presse des nächsten Tages ist Aufgabe des Pressesprechers. Welche Schlagworte, welche Formulierungen wurden von den Journalisten aufgegriffen? Sind die Zusammenhänge richtig dargestellt worden? Wer mit der Berichterstattung unzufrieden ist, sollte zum einzig probaten Mittel greifen: die Pressearbeit verbessern. Mehr Informationen geben, genauer formulieren, das Verhältnis zu den Journalisten verbessern – ohne Anbiederei (damit wird oft das Gegenteil erreicht), sondern mit einem umfassenden Informationsangebot. Auf jeden Fall eins vermeiden: Nicht in öffentlichen Versammlungen bei den Medien über die schlechte Abdruckquote beschweren. Journalisten-Schelte zahlt sich nie aus. Also: Die Schuld für eine unbefriedigende Berichterstattung nie bei anderen, sondern zunächst bei sich selber suchen. Und stets bedenken: Journalisten arbeiten zumeist unter großem Zeitdruck, unter dem sich leicht Fehler einschleichen können. Bei ständiger Nichtbeachtung oder Verfälschung von Presseinformationen hilft schließlich nur ein persönliches Gespräch mit dem Chef der Lokalredaktion, dem Chefredakteur oder der Verlagsleitung. Bei dieser Gelegenheit sollte anhand konkreter Beispiele dargelegt werden, warum die Behörde, Institution, Partei oder die Fraktion mit der Berichterstattung nicht zufrieden ist oder warum sie sich im Vergleich zu anderen Parteien oder Fraktionen benachteiligt sieht. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

12 manchmal hilfreich, nicht immer sinnvoll
Pressekonferenz manchmal hilfreich, nicht immer sinnvoll Der Vorteil: der direkte persönliche Kontakt zwischen Politikern und Journalisten kann ein Vertrauensverhältnis schaffen, von dem beide Seiten etwas haben. Die Journalisten bekommen aktuelle und interessante Informationen aus erster Hand, und häufig erfahren auch die Politiker Neuigkeiten, denn die Journalisten sind manches Mal besser informiert als man selbst. Pressekonferenzen sind nur dann sinnvoll, wenn es um Themen geht, die zahlreiche Nachfragen erwarten lassen – immer dann also, wenn eine Pressemitteilung nicht ausreicht, um die Botschaft den Journalisten bekanntzumachen. Sie sollten nicht zu häufig veranstaltet werden. Pressekonferenzen erfordern nicht nur von den Politikern und dem Pressesprecher eine umfangreiche Vorbereitung; für Journalisten bedeuten sie einen beträchtlichen Zeitaufwand und wecken Erwartungen. Werden sie enttäuscht und mit Nichtigkeiten abgespeist, werden sie es sich beim nächsten Mal überlegen, ob sie wieder kommen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

13 Die Vorbereitung Der Termin für die Pressekonferenz sollte an die Zeitabläufe in den Redaktionen angepaßt sein. Ideal ist 11 Uhr. Über Pressekonferenzen am Freitag wird in der Regel in den Wochenendausgaben der Zeitungen berichtet; dieser Termin ist aber häufig schon belegt und Überschneidungen sollte man um jeden Preis vermeiden. Der Raum für die Konferenz sollte groß genug und gut erreichbar (möglicherweise ausgeschildert) sein, in der Nähe sollte es ausreichend Parkplätze geben. Die Einladung sollte spätestens zwei bis drei Tage vorher schriftlich erfolgen. In die Einladung gehören eine kurze Einführung in die Fragestellung, die auf der Pressekonferenz erörtert werden soll,der genaue Ort und die genaue Zeit, die Namen, Vornamen, Ämter und Funktionen der Teilnehmer. Die Teilnehmer (nicht mehr als drei) Statements von jeweils maximal fünf Minuten Länge vorbereiten, möglichst ohne inhaltliche Überschneidungen. Die Statements und anderes Informationsmaterial sollten auf einem Tisch am Eingang in ausreichender Zahl ausliegen, ebenfalls eine Anwesenheitsliste, in der sich die Journalisten mit Namen und Redaktionen eintragen. Für Fotografen sind Pressekonferenzen das langweiligste Motiv der Welt. Wer den Teilnehmer-Tisch mit großen Emblemen, Logos oder – wo angebracht – Karten aufpeppt, steigert seine Chancen, am nächsten Tag mit Bild in der Zeit zu erscheinen. Wer technische Geräte wie Tageslicht-, Dia- oder Filmprojektoren einsetzen will, sollte sie unbedingt vorher testen. Pannen sind peinlich und lenken vom Thema ab. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

14 Der Ablauf Die Pressekonferenz sollte pünktlich beginnen und nicht länger als eine Stunde dauern. Zu Beginn stellt der Sprecher alle übrigen Teilnehmer mit Namen, Vornamen, Amt und Funktion vor. Namensschilder sind hilfreich. Die Statements sollten dann nicht vorgelesen, sondern frei vorgetragen werden. Nach den Statements sollte ausreichend Zeit für Fragen sein, und keine Frage sollte ohne Antwort bleiben. Der Pressesprecher erteilt auch hierbei das Wort. Sprechen Sie die Journalisten mit Namen an, wenn Sie sie kennen. Einige der Fragen werden Ihnen kreuzdumm vorkommen; gerade im Lokalen müssen sich die Journalisten mit allen möglichen Themen beschäftigen und können nicht überall Vorgeschichte und Hintergründe kennen. Zeigen Sie Souveränität und beantworten Sie auch die dümmsten Fragen umfassend; Sie vermeiden damit, dass aus Unkenntnis falsch über ihre Vorhaben und deren Motivation berichtet wird. Manchmal kommt es auch andersherum: Die Fragen übersteigen Ihr Wissen. Flüchten Sie sich niemals in allgemeine Bemerkungen und Vermutungen, sondern verweisen Sie auf die Fachleute. Befinden sich unter den Journalisten auch Hörfunk-Vertreter, sollten Wünsche für Einzelinterviews vorher besprochen und die Absprachen nach der Pressekonferenz genau eingehalten werden. Legen Sie auch gleich eine Reihenfolge fest; fragen Sie, wie eilig es die betreffenden Journalisten haben. Es empfiehlt sich, für die spätere Nachbereitung den Verlauf der Konferenz in Stichpunkten oder mit einem Diktiergerät festzuhalten. Bei der Auswertung der Presse des nächsten Tages kann man dann genau feststellen, welche Zitate und Formulierungen bei den Journalisten angekommen sind und welche nicht. Außerdem läßt sich häufig die Ursache für eine ungenaue oder teilweise falsche Berichterstattung ergründen: Falsche, schlecht recherchierte oder missverständlich formulierte Informationen, die man selbst gegeben hat. Solche Fehler lassen sich dann in Zukunft vermeiden. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

15 Hintergrundgespräch Hintergrundgespräche mit Journalisten sind eine auf vielen Ebenen übliche, unverzichtbare Form der Pressearbeit. Solche Gespräche sollen keine Informationen enthalten, die direkt zur Veröffentlichung bestimmt sind. Es geht darum, Journalisten Hintergründe für Entscheidungen und Pläne zu erläutern, Motive und Zusammenhänge darzustellen, Tatsachen mitzuteilen, die weder in eine Presse-Mitteilung noch in eine Presse-Konferenz gehören Journalisten erwarten hier Informationen, die sie für ihre Meinungsbildung verwerten dürfen. Wählen Sie für das Treffen einen Ort, an dem Sie ungestört sind. Klären Sie den Grad der Vertraulichkeit ab. Wenn Sie Fragen nicht beantworten können, dann erklären Sie wenigstens die Gründe. Hintergrundgespräche sollen eine Vertrauensbasis zu den Medien schaffen. Der Versuchung, Journalisten so weit ins Vertrauen zu ziehen, dass sie zu seinen Vertrauten werden, sollte man widerstehen. Auch bei politischer Übereinstimmung sollte zwischen Kommunalpolitikern und Journalisten eine gewisse Distanz bleiben und keine falsche Kumpanei angestrebt werden, damit beide in Freiheit und Unabhängigkeit ihren unterschiedlichen Rollen gerecht werden – die einen als Handelnde und die anderen als dieses Handeln publizistisch Begleitende und Bewertende. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

16 Formen der Kommunikation
Interview: Frage-Antwort-Form. Die Antworten haben den Stil des gesprochenen Wortes. Der Interviewte hat das Recht auf Authorisierung. Stellungnahme: Der Journalist fragt Informationen oder Meinungen ab und verarbeitet sie zu redaktionellen Beiträgen weiter. Vorgelegt werden müssen dem Ansprechpartner höchstens Zitate. Beiläufige Gespräche: Alle Informationen, die einem Journalisten im Wissen darum gegeben wurden, dass es sich um einen Journalisten handelt, sind veröffentlichungsfähig. (Wenn nicht: klarer Ausschluss) Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

17 Wenn gar nichts klappt Ursachenforschung
Wenn Ihre Beiträge nicht erscheinen, kann es daran liegen, dass: die Meldungen die Redaktion zu spät erreichen. die Meldungen zu lang sind. die Meldungen unverständlich sind. die Meldungen aus Wiederholungen längst bekannter Sachverhalte und Positionen bestehen die Meldungen vornehmlich Polemik gegen den politischen Gegner enthalten. die Berichterstatter der Zeitungen so häufig öffentlich von der Behörde, Partei und der Fraktion kritisiert worden sind, dass sie nicht mehr zu deren Veranstaltungen kommen und deswegen auch Berichte Dritter darüber unter den Tisch fallen lassen. die politische Grundhaltung der Zeitung beispielsweise nicht mit SPD-Positionen übereinstimmt und das Blatt deshalb aus grundsätzlichen Erwägungen die Berichterstattung über die SPD auf kleiner Flamme hält, obwohl die Zeitung in ihrem Untertitel behauptet, „überparteilich“ zu sein, aber das ist nichts Einklagbares. => Suchen Sie das direkte Gespräch. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

18 Ein bisschen Presserecht
Die Auskunftspflicht Grundsätzlich gilt der Informationsanspruch der Journalisten nur gegenüber Behörden. Eine Behörde kann Auskünfte verweigern, wenn: durch sie die sachgemäße Durchführung eines schwebenden Verfahrens vereitelt, verzögert oder gefährdet werden könnte (z.B. polizeiliches Ermittlungsverfahren). Vorschriften der Geheimhaltung entgegenstehen. ein schutzwürdiges privates Interesse oder ein überwiegendes öffentliches Interesse verletzt würde. der Umfang das zumutbare Maß überschreitet. Die Abwägung zwischen dem Presse- und Informationsfreiheitsrecht auf der einen Seite und der Wichtigkeit der sachgemäßen Durchführung eines Verfahrens auf der anderen Seite muss der Chef oder Mitarbeiter der Behörde vornehmen. War sie nach Ansicht des Journalisten falsch, steht der Rechtsweg offen, aber der wird aus verständlichen Gründen nur selten beschritten. Journalisten sind an sofortigen Informationen interessiert. Ihnen hilft es wenig, wenn sie nach einem Jahr von einem Gericht bescheinigt bekommen, dass ihnen eine Behörde eine Information wegen eines schwebenden Verfahrens nicht vorenthalten durfte. Um Geheimhaltungsvorschriften handelt es sich vor allem bei Staats- und Dienstgeheimnissen. Behörden, die sich darauf zurückziehen, laufen allerdings Gefahr, der Geheimniskrämerei bezichtigt zu werden. Eine offene Pressearbeit ist allemal besser als eine, die sich dem Verdacht aussetzt, etwas verbergen zu müssen. Beispiele für ein „schutzwürdiges privates Interesse“ sind Auskünfte über Steuer-, Straf- und Scheidungsakten einzelner Bürger. Informationen aus diesem Bereich dürfen allerdings dann gegeben werden, wenn sie unmittelbar Bedeutung für einen die öffentliche Meinung bewegenden Vorgang haben. Die Informations- und Pressefreiheit steht nicht über allem, sondern in Konkurrenz zu anderen Werten, beispielsweise dem Schutz der Persönlichkeit. Jede amtliche Pressestelle, der an einem guten Draht zu den Medien liegt, sollte sich bei der Güterabwägung nur in ganz beschränkten Ausnahmefällen auf die Auskunftsverweigerungsmöglichkeit berufen. Dicht- und Unter-dem-Deckel-Halten zahlt sich normalerweise nicht aus.A R B E I T S G R U P P E Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

19 Wenn veröffentlichte Informationen nicht korrekt sind Korrektur
Das Medium korrigiert seinen Fehler. Gegendarstellung Anspruchsberechtigt für eine Gegendarstellung ist nur, wer von einer redaktionellen Darstellung direkt betroffen ist. Der Anspruch auf eine Gegendarstellung beschränkt sich auf Tatsachenbehauptungen; er erstreckt sich nicht auf Meinungsäußerungen und Werturteile. Die Entgegnungserklärung muß in schriftlicher Form erfolgen und vom Anspruchsberechtigten unterschrieben sein. Sie darf keinen strafbaren Inhalt enthalten und muss sich auf die tatsächlichen Angaben beschränken. Der Anspruch muß innerhalb bestimmter Fristen geltend gemacht werden (Print max. drei Monate). Muss evtl. per einstweiliger Verfügung vor einem Zivilgericht durchgesetzt werden. Die Redaktion muss zwar die Gegendarstellung ohne Einschaltungen und Weglassungen abdrucken, kann aber an die Darstellung eine Stellungnahme anfügen, den sogenannten Redaktionsschwanz, in dem es dann vielleicht lapidar heißt: „Wir sind nach dem Pressegesetz verpflichtet, die obige Gegendarstellung zu bringen, bleiben aber im übrigen bei der im Bericht geschilderten Version des Falles.“ Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

20 Widerruf/Richtigstellung Steigerung der Gegendarstellung
Durchsetzung kann sämtliche rechtliche Instanzen durchlaufen Details: Michael Schmuck, Presserecht kurz und bündig ISBN Schadenersatz Ist durch eine Berichterstattung ein materieller Schaden entstanden, ist auch ein finanzieller Schadenersatz durchsetzbar Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

21 Fünf Szenarien – Ihre Lösungen bitte!
Sie arbeiten bei einer Landkreisverwaltung. Der Landkreis startet eine Initiative zur Vermarktung regionaler Produkte. Mit an Bord sind regionale Erzeuger, regionale Händler und verschiedene Gemeinden. Zum Auftakt soll ein Fest stattfinden. Außerdem soll eine Broschüre erscheinen, die die Stärken regionaler Produkte aufzeigt. Für diese Produkte sollen die Bürger Vorschläge machen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

22 Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung
Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung. Die Preise für Wasser- und Abwasser müssen erhöht werden. Grund sind allgemeine Kostensteigerungen. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

23 Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung
Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung. Das Amt für Rechnungsprüfung hat festgestellt, dass die Kämmerei zur Absicherung von Kreditrisiken Derivatgeschäfte abgeschlossen hat. Diese Geschäfte haben ins Minus gedreht. Der Stadt drohen Verluste in Millionenhöhe. In der Öffentlichkeit machen bereits erste Gerüchte die Runde. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

24 Sie sind als Bürgermeister tätig
Sie sind als Bürgermeister tätig. Sie beabsichtigen, sich als Oberbürgermeister in einer Großstadt zu bewerben. Die Chancen der Kandidatur sind schwer einzuschätzen. Wenn Sie die Wahl verlieren, müssen Sie weiter in Ihrer alten Gemeinde arbeiten. Sie wollen nicht, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt wird, Sie hätten auf Ihre derzeitige Aufgabe keine Lust mehr. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

25 Sie sind Leiter einer Behörde
Sie sind Leiter einer Behörde. Innerhalb Ihrer Behörde ist eine wichtige Amtsleiterstelle (z.B. Bauamt) seit einiger Zeit nicht besetzt. Ein Redakteur hat von einem aussichtsreichen Bewerber gehört und fragt nach. Der Redakteur erklärt auch, dass es bei der Redaktion Klagen darüber gebe, dass Arbeit in dem entsprechenden Amt nicht fristgerecht erledigt wird, was auch stimmt. Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

26 Friedrich-Ebert-Stiftung www.wikipedia.de
Quellen Friedrich-Ebert-Stiftung Holger Knöferl: Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


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