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Starkes Wachstum als einziger Garant für gute Arbeit?

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Präsentation zum Thema: "Starkes Wachstum als einziger Garant für gute Arbeit?"—  Präsentation transkript:

1 Starkes Wachstum als einziger Garant für gute Arbeit?
Vortrag im Rahmen der Tagung Gute Arbeit statt prekärer Jobs von AK und ÖGB Salzburg Donnerstag, 13. November 2014 von Friederike Spiecker

2 Was ist „gute“ Arbeit? I Arbeit, deren Ergebnis ein „gutes“ materielles Auskommen ermöglicht (selbständige und unselbständige Erwerbsarbeit; <-> unbezahlte Arbeit / Autarkie statt Arbeitsteilung?) Arbeit, die Absicherung für Notfälle und bestimmte Lebensumstände bietet (Sozialversicherungen)

3 Was ist „gute“ Arbeit? II
Arbeit, die einen Sinn hat für einen selbst und andere (Arbeitsteilung) Arbeit, die den sozialen Bedürfnissen eines Menschen entspricht (Kontakt zu anderen, Anerkennung usw.) Arbeit, die dem Bedürfnis eines Menschen nach Freiheit entspricht (Entfaltung, Kreativität, Mitbestimmung, Zeitflexibilität usw.)

4 Bestandteil 3,4, und 5 (Sinnstiftung, soziale Beziehungen, Entfaltung) der Arbeit
darf bei Erwerbsarbeit nie Argument für schlechte Entlohnung oder gar Ausbeutung sein; Arbeitszeit ist zwar immer auch Lebenszeit, aber: Bei abhängiger Erwerbsarbeit hat für die Vertragsbeziehungen zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern der Grundsatz zu gelten: Wir arbeiten, um zu leben, und nicht umgekehrt.

5 Was ist „starkes Wachstum“? I
Wachstumsbegriff fragwürdig: Was wächst? besser: „Entwicklung“ oder „Veränderung“ -> Warum verändert sich die Wirtschaft? Freiheit -> Innovation (Dauerzustand) Innovation + Wettbewerb -> Motor der Marktwirtschaft („Prozess schöpferischer Zerstörung“, J. Schumpeter) -> neue Produkte, andere Produktionsverfahren, andere / bessere / mehr (?) Güter oder Freizeit = Produktivitätssteigerung -> Wie soll sie sich verändern? (Ordnungspolitik unter ökologischen Gesichtspunkten; erfordert demokratische Legitimation)

6 Was ist „starkes Wachstum“? II
„starke“ Entwicklung: stark gemessen woran? Zunahme der Wirtschaftskraft < Produktivitätssteigerung = Reduktion des Arbeitsvolumens = Vernichtung von Arbeitsplätzen Zunahme der Wirtschaftskraft > Produktivitätssteigerung = Ausdehnung des Arbeitsvolumens = Schaffung von Arbeitsplätzen -> Ziel: Entwicklung stärker als Produktivitätssteigerung

7 Warum Entwicklung > Produktivitätssteigerung?
mehr Beschäftigung / sinkende Arbeitslosigkeit weniger Druck auf die Löhne -> „gute“ Arbeit aber: Wie erreicht man das? Welche ökologischen Folgen hat das (Endlichkeit der Ressourcen, Klimawandel ...)?

8 Erreichen des Ziels „Entwicklung > Produktivitätssteigerung“ I
Reduktion der Produktivitätssteigerung? -> nein (1. Freiheitsbegriff; 2. Investitionen schaffen mehr Arbeitsplätze als sie vernichten, weil sie Nachfrage darstellen; eine Reduktion würde die Entwicklung mit nach unten ziehen -> nichts wäre gewonnen) Arbeitszeitverkürzung als fairere und zugleich ökologischere Verwaltung des Arbeitsmangels? -> nein (AZV reduziert Auslastung und damit Investitionstätigkeit, gefährdet daher sogar Arbeitsplätze statt neue zu schaffen; allgemeine AZV erst bei Vollbeschäftigung, vorher nur punktuell freiwillige, niemals Aufrechnen von AZV gegen Produktivität)

9 Erreichen des Ziels „Entwicklung > Produktivitätssteigerung“ II
Produktivitätssteigerung in die Steigerung der realen Stundenlöhne der Masse der Beschäftigten stecken unter Berücksichtigung einer positiven Zielinflationsrate (EZB: 2%) (wegen Deflationsgefahr) -> Nominaler Stundenlohn steigt wie Trendproduktivität + 2% (= goldene Lohnregel) Ergebnis: Nachfrage lastet neue Kapazitäten aus; Investoren ermutigt -> Beschäftigungszunahme, also gerade in Verbindung mit Produktivitätszunahme

10 Erreichen des Ziels „Entwicklung > Produktivitätssteigerung“ III
Verteilung der Ergebnisse des arbeitsteiligen Wirtschaftens entscheidet über die Höhe des Erwirtschafteten, aber gerade anders herum, als es die neoliberale Auffassung von der Marktwirtschaft lehrt: sinkende Lohnquote senkt Auslastung und zerstört so den Investitions- und Innovationsprozess, der zur Senkung der Arbeitslosigkeit und zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen dringend benötigt wird

11 Ökologische Folgen des Ziels „Entwicklung > Produktivitätssteigerung“
Ordnungspolitik kann diktieren, welcher Wandel erlaubt ist (bessere / andere Ressourcennutzung und -schonung statt ungehemmten Ressourcenverbrauchs) Wandel der Einstellung des Individuums (Veränderung von Verbrauchsgewohnheiten, Veränderung von Güter-Freizeit-Wertschätzung) politökonomisches Problem in einer Demokratie, da Zeithorizont der gewählten Volksvertreter kleiner als Zeithorizont der ökologischen Folgen des Wirtschaftens -> Bildung der Masse der Wähler, Verantwortung der Eliten

12 Kann „starkes Wachstum“ „gute“ Arbeit garantieren? I
können schon, aber nicht automatisch, d.h. nicht ohne klare politische Steuerung („Primat der Politik“) -> Schutz des Flächentarifvertrags und der Sozialversicherungen -> Durchsetzen der goldenen Lohnregel -> streng ökologisch ausgerichtete Ordnungspolitik -> Regulierung der Finanzmärkte (incl. Devisenmärkte) ...

13 Kann „starkes Wachstum“ „gute“ Arbeit garantieren? II
Die erforderliche Steuerung der Marktwirtschaft wird in einer freiheitlichen, demokratisch verfassten Gesellschaft nur erfolgen, wenn die Masse der Bevölkerung sie verlangt (also versteht und demokratisch einfordert) oder wenn die Eliten sie aus Einsicht freiwillig praktiziert. Beides ist leider keineswegs selbstverständlich.

14 Nur „gute“ Arbeit kann eine „starke Entwicklung“ garantieren!
Ohne „gute“ Arbeit für alle kann es keine „starke Entwicklung“ geben, weder im materiellen Sinne, noch im sozialpolitischen Sinne, noch im ökologischen Sinne und vor allem nicht im Sinne einer funktionierenden Demokratie.

15 Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt: Friederike Spiecker Turmschneckenweg 4 D Schwäbisch Gmünd (Mobil)


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