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Allgemeine Krankheitslehre

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Präsentation zum Thema: "Allgemeine Krankheitslehre"—  Präsentation transkript:

1 Allgemeine Krankheitslehre

2 Wie definieren Sie Krankheit?
Welche Kriterien deckt der Begriff Krankheit ab?

3 Problem: Wie definieren wir „Krankheit“ ???
Erkrankung Disease Nosos Pathos Morbus

4 Problem der Definition eines allgemeinen Krankheitsbegriffes
Drei unterschiedliche Bedeutungsfacetten: praktischer theoretischer nosologischer Krankheitsbegriff (adaptiert nach P. Hucklenbroich „Theorie der Medizin“)

5 Praktischer Krankheitsbegriff
Bsp.: Krankschreibung: jemand wird als krank erklärt, ohne eine bestimmte Diagnose zu stellen. Entspricht im Alltagsverständnis der Unterscheidung, ob ein Mensch gesund oder krank ist. In diesem Zusammenhang bezieht sich das Wort "Krankheit" (oder "Kranksein") immer auf einen allgemeinen, körperlich-seelischen Zustand eines ganzen Menschen (adaptiert nach P. Hucklenbroich „Theorie der Medizin“)

6 Theoretischer Krankheitsbegriff
Mediziner befinden irgendein Merkmal einen Vorgang Zustand Anteil oder Parameter an einem Patienten als krankhaft pathologisch oder pathologisch verändert (z.B. Gelbfärbung der Konjunktiven oder stark erhöhter Blutdruck) (adaptiert nach P. Hucklenbroich „Theorie der Medizin“)

7 Theoretischer Krankheitsbegriff
Alltagsverständnis: Teile und Merkmale des Körpers oder der Psyche können in diesem Sinne "krank" sein, z. B. „kranker Fuß“ „gestörte Verdauung“ „schlimmer Finger“ oder „krankhafter Geiz“.

8 Theoretischer Krankheitsbegriff
In diesem Zusammenhang bedeutet Krankheit krankhafte Veränderung eines Teils bzw. die Krankhaftigkeit eines Merkmals des Organismus“ d.h. "Krankheit„ ist kein Allgemeinzustand, sondern ein Merkmal

9 Nosologischer Krankheitsbegriff
Nosologie = Krankheitslehre = systematische Beschreibung der Krankheiten (Zweig der Pathologie)

10 Nosologischer Krankheitsbegriff
Bezeichnung und Klassifikation der klinischen Krankheitseinheiten (Krankheits-Entitäten), aus denen die nosologischen Systeme der verschiedenen klinischen Disziplinen bestehen. Wenn z.B. in der Rheumatologie die Rheumatoide Arthritis Polyarthrose Oligoarthritis unterschieden werden so wird der nosologische Krankheitsbegriff verwendet (adaptiert nach P. Hucklenbroich „Theorie der Medizin“)

11 Nosologischer Krankheitsbegriff
Mit diesem Begriff bildet man Sätze wie "Grippe ist eine Krankheit„ oder "Schlechte Angewohnheiten sind keine Krankheiten„

12 Nosologischer Krankheitsbegriff
Schon das Alltagswissen unterscheidet eine große Zahl von Einzelkrankheiten. "Krankheit" ist in dieser dritten Bedeutungsfacette der allgemeinste Oberbegriff für alle Einzelkrankheiten (wie Grippe, Lungenentzündung, Herzinfarkt …) und alle Gruppen oder Kategorien von Krankheiten (wie Infektionen, Frakturen, Herzkrankheiten, etc.).

13 5 Krankeitskriterien nach Hucklenbroich
Ein Vorgang (Zustand/Ereignis) ist krankhaft (pathologisch) genau dann, wenn er bei natürlichem, unbehandeltem Verlauf unmittelbar zum vorzeitigen Tod oder zur Verkürzung der natürlichen Lebenserwartung des Betroffenen führt, oder

14 5 Krankeitskriterien nach Hucklenbroich
wenn er (unbehandelt) mit Schmerz, Leiden, Mißempfindungen oder Beschwerden in körperlicher und/oder seelischer Hinsicht verbunden ist wobei diese Zustände bestimmte natürlich vorgegebene, kulturell überformbare Normalbereiche oder Schwellenwerte bezüglich Intensität, Dauer und/oder Häufigkeit des Auftretens überschreiten, oder

15 5 Krankeitskriterien nach Hucklenbroich
wenn er die natürlich vorgegebenen körperlich-seelischen Dispositionen und Potentiale des Betroffenen so verändert z.B. Fähigkeiten einschränkt oder verschwinden lässt ungünstige Reaktionsweisen entstehen lässt oder verstärkt dass dieser (ohne adäquate Behandlung bzw. Substitution) in bestimmten, zuvor harmlosen Situationen krank wird gemäß den Krankheitskriterien 1-5 z. B. in Lebensgefahr gemäß Klausel (1) gerät oder Schmerz, Leiden oder Beschwerden gemäß Klausel (2) ertragen muss oder wenn bestimmte solche Dispositionen/Potentiale von vornherein (d. h. in angeborener Weise) in dem genannten Sinn vorhanden, verändert bzw. eingeschränkt/verstärkt sind oder ganz fehlen, oder/und

16 5 Krankeitskriterien nach Hucklenbroich
wenn er unbehandelt die Unfähigkeit zur biologischen Reproduktion beinhaltet oder zur Folge hat, oder/und wenn ein einzelner davon Betroffener unbehandelt nicht in der Lage ist, mit "gesunden" menschlichen Lebensgemeinschaften seinem Alter entsprechend in möglichst konfliktfreier und kooperativer Weise und ohne selbst Leid zu verursachen zusammenzuleben, oder umgekehrt eine davon betroffene Lebensgemeinschaft "unbehandelt" nicht in der Lage ist, allen ihren einzelnen Mitgliedern ein möglichst leid- und konfliktfreies, kooperatives Zusammenleben zu gewährleisten.

17 5 Krankeitskriterien nach Hucklenbroich
Lebensgefährdung Leiden Krankheitsdisposition (Behinderung, Fehlbildung) Biologische Reproduktionsunfähigkeit Soziale Integrationsunfähigkeit

18 Wie ist Gesundheit nach WHO definiert?
Wofür steht WHO?

19 Gesundheit Nach WHO ist Gesundheit der Zustand völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Im engeren Sinne das subjektive Fehlen körperlicher, geistiger und seelischer Störungen bzw. Veränderungen Im sozialversicherungsrechtlichen Sinn bedingt Gesundheit die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit. (Pschyrembel, Klinische Wörterbuch)

20 sind alternativenlos, unvermeidlich
Krankheitsbegriff BEACHTE: Prozesse, zu denen es nach menschlicher bzw. ärztlicher Erfahrung keine natürliche Alternative gibt, können nicht als krankhaft verstanden werden. Normales Altern und "natürlicher" Tod, aber auch normale Entwicklungs-, Wachstums- und Rückbildungsprozesse sind alternativenlos, unvermeidlich und daher nicht krankhaft, auch wenn sie zu Unfruchtbarkeit, Behinderungen bzw. Tod führen. Vgl.: Regenerative Medizin, Schönheitschirurgie (adaptiert nach P. Hucklenbroich „Theorie der Medizin“)

21 Krankheit Im weiteren Sinne Fehlen von Gesundheit.
Im engeren Sinne Vorhandensein von subjektiv empfundenen u./od. objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen u./od. seelischen Veränderungen bzw. Störungen. Im sozialversicherungsrechtlichen Sinn das Vorhandensein von Störungen, die Krankenpflege und Therapie erfordern und Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben (Pschyrembel, Klinische Wörterbuch)

22 Ätiologie = Ursachenlehre
befasst sich mit den Ursachen von Krankheiten und Mißbildungen, mit den krankheitsauslösenden Noxen und Erregern. Davon abzutrennen ist der Entstehungsmechanismus Einer bestimmten Krankheit, die Pathogenese

23 Pathogenese Beantwortet die Frage weshalb
eine bestimmte Noxe (z.B. Erreger) bei einem bestimmten Individuum „krankmachend“ wirkt. Sie beschreibt die Entstehungsbedingungen von Krankheiten, also das Zusammenspiel von Krankheitsursachen und Krankheitsbereitschaft des Organsimus.

24 Disposition Krankheitsbereitschaft, Veranlagung eines Organismus.
Diejenige Beschaffenheit des Organismus, die die Voraussetzung der Wirkung schädigender Einflüsse ist. Diese kann angeboren oder erworben sein. Die Krankheitsbereitschaft ist umgekehrt proportional zur Resistenz eines Organismus.

25 Resistenz Widerstandskraft eines Organismus
gegenüber krankheitsauslösenden Faktoren. Sie setzt sich aus angeborenen und erworbenen Körperfunktionen zusammen. (Beispiel: Resistenz gegenüber Infektionserregern) Disposition Resistenz

26 Symptom Syndrom (gr.; vorübergehende Eigentümlichkeit)
Anzeichen, Vorbote, Warnungszeichen, Merkmal einer Erkrankung Syndrom (gr.; Zusammenlaufen) Krankheitsbild, das sich aus dem Zusammentreffen verschiedener charakteristischer Symptome ergibt (Symptomenkomplex). z.B. AIDS (aquired immunodeficiency syndrom)

27 Rehabilitation (lat.; re= zurück, habilitare= wohnen, gewöhnen)
Behinderung Jeder regelwidrige körperliche, geistige oder seelische Zustand, der nicht nur vorübergehend zu einer Funktionsbeeinträchtigung führt und wenigstens das Ausmaß von 10% ausmacht. Rehabilitation (lat.; re= zurück, habilitare= wohnen, gewöhnen) Umschreibung von Maßnahmen zur Wiedereingliederung in Gesellschaft und Berufsleben nach einer Erkrankung oder bei Behinderung

28 Morbidität Multimorbidität (lat.; Morbus = Krankheit)
Häufigkeit einer bestimmten Erkrankung Bsp: Die Morbidität des Diabetes mellitus ist 2% = 2% der Bevölkerung leiden an Diabetes mellitus Multimorbidität (lat.; multus = viel) Anhäufen mehrerer Erkrankungen oder Krankheitserscheinungen bei einer Person Bsp: Der Patient hat Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, einen Herzinfarkt und eine Niereninsuffizienz u.U. Problem des älteren Patienten (Arzneimittelinteraktionen)

29 Mortalität oder Sterberate
Man versteht unter der so genannten rohen Sterberate die Zahl der in einem bestimmten Zeitraum (i.d.R. ein Kalenderjahr) Gestorbenen je der Bevölkerung (wobei i.d.R. die sog. mittlere Bevölkerung zu Grunde gelegt wird, d.h. die Bevölkerungszahl in der Mitte des betrachteten Zeitraums): mit Gt = Anzahl der Gestorbenen im Zeitraum t und Ewt = Anzahl der Individuen der Population im Zeitraum t Ableitungen der Mortalität lassen sich z.B. auf eine bestimmte Teilpopulation (wie etwa junge Autofahrer) oder eine bestimmte Krankheit beziehen. Bsp: Die Mortalität für Lungenkrebs liegt in der Bundesrepublik bei 5/10000.

30 Letalität Letalitätsrate Von der Mortalität ist die
zu unterscheiden. Die Letalität (von lat. letalis tödlich) bezeichnet die „Tödlichkeit“ einer Erkrankung, eines Giftstoffes oder einer Waffe. Letalitätsrate Zur Ermittlung der Letalitätsrate berechnet man das Verhältnis der Menschen, die an einer bestimmten Krankheit in einem bestimmten Zeitraum (z.B. 1 Jahr) verstorben sind, zur Anzahl derer, die innerhalb einer definierten Population an der Krankheit erkrankt sind (in %). Beispiel: Lungenkrebsfälle in den USA im Jahr 2001 Zahl der diagnostizietren Fälle: Zahl der verstorbenen Fälle: Daraus folgt Vgl. Ein-Jahres-Überlebensrate

31 Pävalenz (lat., Häufigkeit)
Inzidenz Anzahl der Neuerkrankungen einer bestimmten Erkrankung im definiertem Zeitintervall Bsp: Die Inzidenz des Diabetes mellitus liegt bei 3/10000. Pävalenz (lat., Häufigkeit) Anzahl der Erkrankten einer bestimmten Erkrankung am Stichtag Bsp: Die Prävalenz an Diabetes ist hoch Anmerkung: Bei chronischen Erkrankungen ist in der Regel die Prävalenz hoch, die Inzidenz niedrig Prävention (lat., Vorbeugung) Primäre Prävention = Gesundheitsförderung Krankheitsursache vermeiden und ausschalten Bsp: Mit dem Rauchen aufhören Sekundäre Prävention = Gesundheitsfrüherkennung Erkennen von Krankheitsvorstadien und Frühsymptomen. Bsp.: Vorsorgeuntersuchung beim Arzt

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33 Tod Der Tod ist der unumkehrbare Verlust der für ein Lebewesen typischen und wesentlichen Lebensfunktionen.

34 Agonie Agonie (gr., Todeskampf)
In einer zeitlich unterschiedlich langen Phase kündigt sich in der Agonie durch Beeintächtigung von Atem-, Kreislauf- und Herzfunktion der bevorstehende Tod an. Metapher für „das Ringen eines Lebewesens mit dem Tod “.

35 Sterben Biologisch gesehen läuft das natürliche Sterben eines Menschen in folgenden Phasen ab: Einschränkung der Wahrnehmung durch verringerte Hirnaktivität Die Atmung wird flacher (ev Rasselatmung) Das Sehvermögen wird schlechter Das Hörvermögen funktioniert nur noch partiell. Das Augenlicht erlischt völlig. Herzstillstand, unmittelbar gefolgt vom Gehirntod

36 Sterben An den Herzstillstand anschließend beginnt die Zersetzung des Körpers. Durch die fehlenden Teile des Stoffwechsels Transport von Sauerstoff Transport von Nährstoffen, fehlender Abtransport von Endprodukten sterben Zellen ab. Den Anfang machen dabei Gehirnzellen.

37 Tod Die Schwierigkeit einer für alle Lebewesen gültigen Definition lässt sich durch die Beispiele Tod von Einzellern und Tod von Säugetieren erahnen. Im ersten Fall ist der Tod entweder durch den unumkehrbaren Verlust der Zellintegrität (Lyse) oder den unumkehrbaren Verlust der Zellteilungsfähigkeit (z.B. durch Zerstörung des Genoms) definiert, im zweiten Fall durch die unumkehrbare Desintegration lebensnotwendiger Organe wie des Herzkreislaufsystem und des ZNS (Gehirn). Das Sterben ist ein Prozess und das Eintreten des Todes lässt sich selten exakt einem Zeitpunkt zuordnen. Der Tod ist der Zustand eines Organismus nach der Beendigung des Lebens und nicht zu verwechseln mit dem Sterben und Nahtoderfahrungen, die ein Teil des Lebens sind.

38 Todeszeichen Das Todeszeichen oder signum mortis (lat.) dient der Feststellung des Todes beziehungsweise der Eingrenzung des Todeszeitpunktes. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung einer Leiche ist unter anderem die Bestimmung des Todeszeitpunktes für die weiteren polizeilichen Ermittlungen von Bedeutung. Dabei bedient man sich früher und später Todeszeichen der Temperatur der Leiche und supravitaler Reaktionen.

39 Unsichere Todeszeichen
Unsichere Todeszeichen sind all diejenigen Erscheinungen, die auch bei lebenden Individuen angetroffen werden können, andererseits zwangsläufig post mortem (nach dem Tode) auftreten. fehlende Atmung fehlender Puls Bewusstlosigkeit Abkühlung des Körpers (bei entsprechender Umgebungstemperatur) Vorsicht: bei Badeunfällen oder Einbruch im Eis ein sehr unsicheres Todeszeichen! (Bei Kälte verbraucht der ganze Körper, vor allem aber das Gehirn deutlich weniger Sauerstoff) Hautblässe komplette Lähmung aller Muskeln mit fehlenden Pupillenreflexen/Areflexie Hornhauttrübung

40 Sichere Todeszeichen Im Allgemeinen reichen die sicheren Todeszeichen zur Feststellung des eingetretenen Todes aus. Diese können in frühe und späte Zeichen unterteilt werden.

41 Sichere Todeszeichen Frühe Veränderungen Totenflecke (Livores)
mit Auftreten etwa Minuten post mortem Totenstarre (Rigor mortis, Leichenstarre) beginnend mit der Kaumuskulatur und zu den unteren Gliedmaßen absteigend mit dem Leben nicht zu vereinbarende Verletzungen (z.B. die Trennung von Kopf und Rumpf durch einen schweren Unfall) Sonderfall Null-Linien EKG über 10 Minuten, ansonsten Reanimation bis zum Eintreten sicherer Todeszeichen?

42 Sichere Todeszeichen Späte Veränderungen
Die Zersetzung als Kombination aus der chemischen Verwesung, der bakterielle Fäulnis und der durch eigene Enzyme ausgelöste Autolyse, dazu Tierfraß (Fliegenmaden, Insekten, Wildtiere, Ratten etc), eventuell in der Skelettierung resultierend. unter besonderen Umständen die Adipocire, die Leichen- oder Fettwachsbildung (Luftabschluß, Wasserleichen) oder die Mumifizierung des Körpers oder einzelner Glieder - meist in trockener, warmer Umgebung.

43 Klinischer Tod Endgültiger Tod Scheintod
unsichere Todeszeichen, ABER wesentlich ist, dass eine Reanimation noch gelingen kann. Die Wiederbelebungszeit des Gehirns nach einem Zirkulationsstillstand beträgt 5-10 Minuten (und bei Kindern manchmal noch mehr). Endgültiger Tod Irreversibler Stillstand von Atmung und Kreislauf mit Auftreten sicherer Todeszeichen. Scheintod Zustand, bei dem die betroffene Person noch lebt (Fehlen sicherer Todeszeichen) jedoch wichtige Lebensäußerungen wie Atmung, Puls, Körperwärme, Reflexe) nicht wahrnehmbar sind.

44 Agonie (gr., Todeskampf)
Scheintod Zustand, bei dem die betroffene Person noch lebt (: Fehlen sicherer Todeszeichen) jedoch wichtige Lebensäußerungen wie Atmung, Puls, Körperwärme, Reflexe) nicht wahrnehmbar sind. Agonie (gr., Todeskampf) In einer zeitlich unterschiedlich langen Phase kündigt sich in der Agonie durch Beeintächtigung von Atem-, Kreislauf- und Herzfunktion der bevorstehende Tod an.

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46 “Der Hirntod ist der Tod des Menschen”
bezeichnet den irreversiblen Verlust sämtlicher Hirnfunktionen Ende der menschlichen Existenz, obwohl z.B. übrige Organe noch funktionieren. Vorraussetzung für Organspende; daher geregelt im Tranplantationsgesetz von 1997: “Der Hirntod ist der Tod des Menschen” Der Nachweis erfolgt durch Null-Linien-EEG mehrmalig über 1h abgeleitet fehlende Gefäßflussdarstellung (Angiographie) der Hirnarterien Nachweis einer erniedrigten hirnarteriovenösen Sauerstoffdifferenz

47 Arten von Krankheiten Funktionelle Störungen (vegetative Dystonie)
körperliche Beschwerdebilder ohne anatomische (körperliche) Strukturveränderungen Häufig durch psychische Faktoren ausgelöst, das heißt nicht, dass die Beschwerden eingebildet sind/sein müssen (realer Leidensdruck) z.B. Dyspepsie des Erwachsenen; volkswirtschaftlich hoher Kostenfaktor

48 Arten von Krankheiten Entzündliche Krankheiten
Beteiligung des Immunsystems äußere Auslöser (z.B. Bakterien), innere Auslöser (z.B. Rheuma) Maligne Krankheiten („Krebs“) Bösartige Veränderung körpereigener Zellen, die autonom wachsen. Mißbildungsbedingte Krankheiten Heute eher genetisch bedingte Defekte/Abweichung z.B. Stoffwechselerkrankungen

49 Arten von Krankheiten Degenerative Veränderungen
Ersatz vollwertiger Substanz durch minderwertige (Abnutzung) v.a. Stütz- und Bewegungsapparat Arthrose, in Abgrenzung gegen entzündliches Rheuma: Arthritis Traumatologische Krankheiten Trauma: Verletzung, Wunde Gewalteinwirkung in körperlicher oder psychischer Hinsicht Volkswirtschaftlich: Sportunfälle; Stürze im Alter

50 Arten von Krankheiten Thrombus Thrombose = Erkrankung Embolie Infarkt
Blutgerinnsel/pfropf. Thrombose = Erkrankung bsp. Beinvenenthrombose Embolie Gefäßpfropf. Ein in der Blutbahn befindlicher Fremdkörper (Blut, Luft, Fett o.a.) Infarkt Schlagartige Minderversorgung mit Blut welche zum Gewebetod führt Trauma (gr.) Verletzung, Wunde

51 Zeitliche Verlaufsformen von Krankheiten
Akut plötzlich auftretend, schnell, heftig verlaufend Steigerung: perakut z.B. Infektionskrankheiten wie Leptospirose: „Erkrankt der Bauer auf dem Feld, wird er mit der Schubkarre nach Hause gefahren“ Abschwächung: subakut Chronisch langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend; auch im Sinne von bleibend (keine Ausheilung) Rezidiv = Rückfall Wiederauftreten einer Krankheit nach Abheilung (≠ „Schub“)

52 Endzustände von Krankheiten („outcome“)
Im Idealfall völlige Ausheilung ohne Defekte = restitutio ad integrum Defektheilung Tod Chronisch persistierender aggressiver progredienter rezidivierender Verlauf (z.B. niedrig-maligne Lymphome)

53 Endzustände von Krankheiten („outcome“)
Daher interessiert die Prognose (gr. πρóγνωσις - wörtlich das Vorwissen, die "Voraus- Kenntnis") bezeichnet die Vorhersage eines Ereignisses, Zustandes oder einer Entwicklung. ODER: Wie lange habe ich noch?

54 Krankheitsbewältigung
Drei mögliche Verarbeitungsmuster gesund, aber mit einem Problem krank, aber das Beste daraus machen völlig im Kranksein befangen, von der Krankheit überwältigt

55 Wie reagiert der Körper auf äußere Einflüsse?
Physikalische Einflüsse: Hitze, Kälte, UV-Licht, Strahlung, Strom Druck, Vibration Erreger Bakterien, Viren, Pilze Nahrung Mangel, Überfluß, Zusammensetzung Chemische Einflüsse: (Umwelt-)Gifte, Toxine durch Bakterien, Pilze (Ergotismus) Arzneimittel, Drogen (Nikotin, C2)

56 Die Frage beantwortet die Pathologie
ist die "Lehre von den Leiden" (griech. Pathos = Leiden) und erforscht die Ursachen Entstehungsmechanismen sichtbaren Veränderungen und Verläufe von Krankheiten mit morphologisch fassbaren Methoden.

57 Die Frage beantwortet die Pathologie
Nach der Dimension des Untersuchungsobjektes unterscheidet man die pathologische Anatomie (ganze Körper) die Histopathologie (Gewebe) die Zytopathologie (Zellen) die Ultrastrukturelle Pathologie und die Molekularpathologie (Gene)

58 Aufgaben der Pathologie
Durchführung von Sektionen Beurteilung von Biopsaten Schnellschnitten und der bei Operationen entnommenen Gewebe als Grundlage der weiteren Therapie Folgende Begriffe haben die gleiche Bedeutung Sektion: Zergliederung Autopsie: in Augenschein nehmen Obduktion: hinführen (zur Diagnose) Ziele/Aufgaben einer Sektion Feststellung von Krankheiten und Todesursache Medizinische Fort- und Weiterbildung Erforschung von Krankheiten

59 Geschichte der Pathologie
Die Humoralpathologie oder Viersäftelehre wurde von Hippokrates von Kós (ca. 5 Jhd. v. Chr.) ausgehend von der Elementelehre des Empedokles ( v. Chr.) als Krankheitskonzept entwickelt (Über die Natur des Menschen; um 400 v. Chr.) Die vier Säfte sind Sanguis (Blut) Phlegma (Schleim) Cholos (gelbe Galle) Melancholos (schwarze Galle)

60 Geschichte der Pathologie
Die vier Säfte wurden analog zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde konzeptualisiert. Jeder dieser Säfte wird in einem eigenen Organ gebildet. Die Ausgewogenheit der Säfte (Eukrasie) ist äquivalent (gleichbedeutend) mit Gesundheit. Krankheiten entstehen der Humoralpathologie zufolge durch Störungen (Dyskrasie) dieser Ausgewogenheit. Einflüsse bis in heutige Volksmedizin.

61 Geschichte der Pathologie
Galen aus Pergamon ( n.Chr.; Leibarzt von Marc Aurel) fasste das gesamte medizinische Wissen seiner Zeit zusammen Bedeutung als Anatom durch Sektionen an Tieren da Sektionen an menschlichen Leichen verboten jedoch Einblicke als Gladiatorenarzt, daher teilweise falsche Annahmen Galen entwickelte für das medizinische Gesamtsystem drei Prinzipien die Notwendigkeit einer umfassenden theoretischen Grundlage in der Physiologie und Anatomie das Wirken der Säfte und des Pneumas die Verbindung der Medizin mit der Philosophie von Aristoteles und Platon

62 Galen Von der Hippokratischen Schule übernahm er die Lehre von den vier Körpersäften Die vier Säfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle müssen sich im Körper im Gleichgewicht befinden Verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten eines dieser Stoffe, so erkrankt der Mensch Er legte die Wirkung der Säfte den verschiedenen Temperamenten zugrunde der Sanguiniker Blut mit den Grundqualitäten feucht und warm Der Phlegmatiker feuchter und kalter Schleim der Melancholiker trockene und kalte schwarze Galle der Choleriker trockene und warme gelbe Galle

63 Galen Die Aufgabe des Arztes sei es, das Ungleichgewicht (der Säfte)
durch Diätetik Arzneimittel oder auch chirurgische Maßnahmen wieder aufzuheben. Er übte einen außerordentlichen Einfluss bis ins 19. Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus. Wie Aristoteles war er überzeugt, dass die Natur vollkommen sei und nichts umsonst mache, und vertrat eine monotheistische Weltsicht.

64 Galen Die von ihm vertretenen Theorien bildeten die Grundlage der Medizin der Hildegard von Bingen der Physiognomik eines Johann Kaspar Lavaters und der Ernährungslehre. Im übrigen bezog sich auch Sebastian Kneipp bei seiner Wasserkur auf die Erkenntnisse Galens, nach denen überflüssige Säfte aus dem Körper abgeleitet werden müssten. Damaliger Fortschritt der Humoralpathologie Die KH wurde nicht mehr als übernatürliche Erscheinung angesehen sie wurde von einem rationalen, naturalistischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus betrachtet.

65 Physiognomik Die Kunst, aus dem unveränderlichen physiologischen Äußeren des Körpers, besonders des Gesichts, auf die seelischen Eigenschaften eines Menschen zu schließen.

66 Geschichte der Pathologie
Zellularpathologie Begründet in den 1850er Jahren von Rudolf Virchow ( ) Die Zellularpathologie ist die Lehre, nach der Krankheiten auf Störungen der Körperzellen bzw. ihrer Funktionen basieren. Als Krankheitskonzept ersetzte sie die zuvor seit der Antike gültige Humoralpathologie und ist damit für eine umfassende Umwälzung in der Vorstellung von Krankheitsentstehung und Krankheit im allgemeinen verantwortlich Zusammen mit der Mikrobiologie (Robert Koch) bildet sie das Fundament der heutigen Naturwissenschaftlichen Medizin.

67 Reaktionsformen des Gewebes
Hypertrophie Zunahme der Organgröße/Gewebemasse durch Zunahme der Zellgröße kompensatorische Hypertrophie z.B. Herzmuskelhypertrophie bei chronischer arterieller Hypertonie. Aktivitätshypertrophie z.B. die Skelett- und Herzmuskelhypertrophie bei Sportlern. hormonell induzierte Hypertrophie z.B. die Skelettmuskelhypertrophie bei Einnahme anaboler Steroide

68 Reaktionsformen des Gewebes
Hyperplasie Gewebsvermehrung durch Zunahme der Zellzahl. regeneratorisch z.B. die Verdickung der Epidermis an mechanisch belasteten Hautstellen. Endokrin z.B. die Hyperplasie der Nebennierenrinde bei CRH/ACTH-produzierendem Tumor Noduläre Hyperplasie Pankreas Struma

69 Reaktionsformen des Gewebes
Hypotrophie (gr.; hypo = unter, weniger) Vermindertes Wachstum bzw. unterdurchschnittliche Größenentwicklung eines Zellverbandes, Organsystems, Organs, Organteils, Gewebes oder einer Anlage bedingt durch unzureichende Ernährung und/ oder Zellverkleinerung als Folge funktioneller Minderbelastung, die zu verminderter Funktionsfähigkeit von Organen, Geweben, Muskeln etc. infolge eines Körpersubstanzschwunds, sprich einer Verkleinerung von Organen oder Geweben durch Abnahme der Zellgröße bei gleich bleibender Zellzahl führen kann. Diese Krankheit tritt beispielsweise nach langer Bettruhe oder durch unzureichende Nährstoffversorgung auf.

70 Reaktionsformen des Gewebes
Atrophie Gewebereduktion durch Verminderung von Zellgröße und/oder Zellzahl. Involution - altersgebundene Gewebsrückbildung z.B. des Thymus im Jugend- und Erwachsenenalter und des Uterus nach Eintritt der Menopause, hormonell- und altersbedingt. Inaktivitätsatrophie z.B. Atrophie der Muskulatur bei Lähmungen. Altersatrophie - Mischform aus Involution und Inaktivitätsatrophie Bsp.: Osteoporose. Hungeratrophie - Gewebsrückbildung aufgrund nutritiver Unterversorgung besonders Proteinmangel Vaskuläre Atrophie - Atrophie von Gewebe durch ischämischen Substratmangel z.B. Hautatrophie bei bei diabetischem Fuß oder pAVK. Druckatrophie z.B. Abbau von Knochen neben einem pulsierenden Aneurysma. Atrophie fronto-temporale de la maladie de Pick

71 Reaktionsformen des Gewebes
Metaplasie Umschlag der Gewebsdifferenzierung in ein ähnlich differenziertes und der spezifischen Belastung besser gewachsenes Gewebe Bsp.: die Zylinderepithelmetaplasie beim Barret-Ösophagus bei chronischem Magensaftreflux (Austausch des unverhornten Plattenepithels gegen Zylinderepithel) die bronchiale Plattenepithelmetaplasie bei Rauchern (Austausch des Zylinderflimmerepithels gegen Plattenepithel) Mehrreihiges Flimmerepithel Plattenepithelmetaplasie der Bronchialschleimhaut

72 Nekrose Nekrose ist das intravitale Absterben von Zellen
Gruppenzellnekrosen Bsp.: Tubulusnekrosen bei der Schockniere Koagulationsnekrose - Eiweißdenaturierung, Verfestigung, Narbenbildung Bsp.: Anämische Infarkte in eiweißreichen Organen (Herz, Niere, Milz), Säureverätzungen Kolliquationsnekrose - Verflüssigung, Pseudocysten statt Narben Bsp.: Infarkt in eiweißarmen, fettreichen Organen (Gehirn), Laugenverätzungen Enzymatische Fettgewebsnekrose Bsp.: Pankreatitis: Die freigesetzten Lipasen setzten aus dem Fettgewebe z.B. des Mesenteriums Fettsäuren frei, die mit Calzium Kalkseifen bilden.

73 Nekrose Nekrose ist das intravitale Absterben von Zellen
Traumatische Fettgewebsnekrose Käsige Nekrose Bsp.: Tbc (Epitheloidzelliges Granulom mit Langhans-Riesenzellen und zentraler käsiger Nekrose) Fibrinoide Nekrose - keine echte Nekrose, Entstehung im Bindegewebe oder in der glatten Muskulatur Ischämie (gr.; (h)äm = Blut) Minderdurchblutung

74 Nekrose Unterscheide: Apoptose als programmierter Suizid der Zelle.
Gangrän bei pAVK = Ischämie Traumatische Nekrose Unterscheide: Apoptose als programmierter Suizid der Zelle.

75 Reaktionsformen des Gewebes
Degeneration (lat.; genesis = Entstehung, Geschlecht) Zugrundegehen eines lebenden Zellverbandes Ersatz vollwertiger Substanz durch minderwertige Regeneration sich Erholen (regenerieren) eines zuvor geschädigten Zellverbandes

76 Symptomlehre Symptom (gr.; vorübergehende Eigentümlichkeit)
Anzeichen, Vorbote, Warnungszeichen, Merkmal einer Erkrankung Subjektive Symptome nur durch den Patienten wahrnehmbar Objektive Symptome auch durch den Arzt/Untersucher wahrnehmbar Ein objektives Symptom wird auch klinisches Zeichen genannt. Die Gesamtheit der aus einem Krankheitsprozess resultierenden Symptome wird als Symptomatik oder auch klinisches Bild bezeichnet.

77 Symptomlehre Mehrere Symptome und Zeichen werden teilweise zu einem Syndrom zusammengefasst vor allem, wenn noch Unklarheit über die genauere Pathogenese (Krankheitsentstehung) besteht. Die Ätiologie (grundsätzliche Auslöser, etwa überzählige oder fehlende Chromosomen bei genetischen Syndromen, z.B. Trisomie 21) ist hierbei aber oft bekannt. Beim Symptomenkomplex wiederum werden mehrere Symptome zusammengefasst, bei denen eine gemeinsame Ätiologie lediglich vermutet wird und die Pathogenese meist weitestgehend unbekannt ist

78 Symptomlehre Als pathognomonisch wird ein Symptom bezeichnet, das bereits für sich alleine genommen hinreichend für eine sichere Diagnosestellung ist. Der Begriff symptomatisch bezeichnet in der Medizin Therapieverfahren, die nur die unerwünschten Symptome einer Erkrankung unterdrücken, weil eine ursächliche Behandlung nicht nötig oder möglich ist z.B. Fiebersenken bei Virusinfektionen oder Lymphdrainagen Erkrankungen, die mit erkennbaren Beschwerden einhergehen im Gegensatz zu asymptomatisch z.B. Diabetische Stoffwechsellage

79 Symptomlehre In vielen Fällen kann bereits die Erhebung des Leitsymptoms und einiger weiterer Symptome ausreichend sein, um eine (Verdachts-) Diagnose zu stellen und eine entsprechende Therapie einzuleiten z.B. Brustschmerz, Ausstrahlen in den linken Arm In weniger klaren Fällen sowie zur Absicherung sind zusätzliche Untersuchungen notwendig

80 Wie geht es vom Symptom aus weiter?
Stimmt? Stimmt? Symptom Diagnose Therapie „Diagnostik“ Ergibt sich meist von selbst, Manchmal aber auch nicht Besser?

81 Häufige Allgemeinsymptome
Fieber Husten Schmerzen Herzklopfen Luftnot (LK-) Schwellungen Durchfall (Diarrhoe) Ödeme Verstopfung (Obstipation) Apetittlosigkeit B-Symptomatik: Übelkeit Müdigkeit Nachtschweiss Schwäche Gewichtsverlust Abgeschlagenheit Malignom, TBC, endokrin?

82 Diagnostik Unter Diagnostik versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen. Die Diagnostik umfasst Maßnahmen wie die Anamnese die körperliche und weiterleitende apparative Untersuchungen Analysen von Körpergeweben und Ausscheidungen.

83 Anamnese von griechisch: ana - gegen, mnemosyne - Vergessen Synonym: Fallaufnahme Die Anamnese ist eine systematische Befragung, die der Arzt/Therapeut durchführt, um die aktuellen Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte, besondere Dispositionen (z.B. Allergien), die Lebensumstände und das genetische Risiko des Patienten auszuforschen. Eine sorgsame Anamneseerhebung ist wegweisend für Art und Umfang der weiterführenden diagnostischen Maßnahmen und führt häufig bereits zu einer Verdachtsdiagnose.

84 Diagnostik Soll Ist Anamnese (Krankengeschichte) 80% 10%
Körperliche Untersuchung 15% Technische Verfahren 5%

85 Altern Keine einheitliche Definition für „Alte“
Alter in soziologischer Perspektive mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben gleichgesetzt Häufig verwendet: 40 bis 60 Jahre (junge Alte) 60 bis 75 Jahre (neue Alte) 75 bis 90 Jahre (Alte) über 90 Jahre (Hochbetagte) Diskrepanz chronologisches Alter, biologisches Alter (vorgealtert) und „gefühltes“ Alter (Selbsteinschätzung). Altern ist ein sehr individueller Prozess Altern ist keine Krankheit

86 Altern Gesundheitliche Probleme geprägt von chronischen Erkrankungen und Multimorbidität Herzinsuffizenz und Diabetes Degenerative Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates (Osteopoorse, Arthrose) Nachlassende Kognitive Leistungen (einschl. Koordination, Sturzgefahr) bis hin zur Demenz erhöhtes Unfallrisiko Psychische Probleme (Depression) Mißbrauchsopfer Medikamenteninteraktionen! Malignome 

87 Psychische/Psychiatrische Probleme des Alterns
Demenz (Prävalenz 20% bei über 80-Jährigen) Depression (Prävalenz 1-2%, häufig depressive Symptome) Suizid: höchste Rate bei alten Leuten, insbesondere bei Männern; häufig in Zusammenhang mit physischen Erkrankungen, Schmerzen und Alkohol; Angst (Prävalenz insgesamt ca. 15%) Schlaflosigkeit (ca. 25% der über 65-Jährigen), oft im Zusammen-hang mit Medikamenten(missbrauch) oder Depression und Angst Alkoholprobleme, häufig bereits vorher manifest

88 Lebenserwartung bei Geburt
Deutschland Stand 2004 Jungen: 75,89 Jahre Mädchen: 81,55 Jahre

89 Alterspyramide Soll Ist

90 Altern Altern ist per se keine Krankheit
Unausweichlich: das Beste draus machen Soziale, psychische und gesundheitliche Komponenten Körper und Geist sind trainierbar bis ins hohe Alter Muskelaufbau, Verzögerung des Abbaus, Koordination, brain-jogging Sexuelle Aktivität (noch Tabuthema)

91 Prävention - Prophylaxe

92 Prävention - Prophylaxe
Was versteht man unter Prävention/Prophylaxe? Was soll Prävention/Prophylaxe leisten? Was kostet Prävention/Prophylaxe? Wer bezahlt? Ab wann lohnt sich Prävention/Prophylaxe‚ und für wen? Wie wird Prävention „verkauft“?

93 Prävention Als Prävention (vom lateinischen prævenire „zuvorkommen, verhüten„ ,englisch: prevention) bezeichnet man das Vorbeugen eines Ereignisses oder Effekts. Der Begriff Prävention wird vielseitig verwendet. In der Medizin bezeichnet Prävention Maßnahmen, die die Beeinträchtigungen der Gesundheit (Krankheit, Verletzung) Verhindern verzögern oder weniger wahrscheinlich zu machen vermag. Überschneidung mit der Sozialarbeit (Sozialmedizin): Suchtprävention, Gewaltprävention. Begriffliche Überschneidung mit „Prophylaxe“. Man unterscheidet Primär- Sekundär- und Tertiärprävention.

94 Primäre Prävention Synonym: Primärprävention
Als primäre Prävention bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die den Erhalt der Gesundheit von einzelnen Individuen oder einer Bevölkerung zum Ziel haben. Typische Inhalte der primären Prävention sind die Aufklärung über gesundheitlich beeinträchtigende Verhaltensweisen oder Risikofaktoren das Aufzeigen von Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit noch bevor Risikofaktoren oder die Erkrankung selbst bestehen. Im Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen bezeichnet "Primärprävention" alle Maßnahmen, die vor dem Eintreten einer kardiovaskulären Erkrankung (z.B. Herzinfarkt) unternommen werden (z.B. Blutdruck einstellen). Eine konkrete Maßnahme der Primärpräventon wird auch Prophylaxe genannt.

95 Prophylaxe Synonym: Vorbeugung Englisch: prophylaxis
Als Prophylaxe bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu dienen, eine Beeinträchtigung der Gesundheit durch Krankheiten oder Unfälle zu verhindern. Die Maßnahmen können sich auf ein einzelnes Individuum (Individualprophylaxe) oder einer Gruppe von Individuen beziehen (Gruppenprophylaxe).

96 Prophylaxe Zu üblichen prophylaktischen Maßnahmen gehören Impfungen
präventive Medikamentengabe Trinkwasserfluoridierung Isolierung von infektiösen Individuen Schritte, die der Verhinderung von Unfällen dienen.

97 Dekubitusprophylaxe Ein Dekubitus ist eine schlecht und langsam heilende Wunde infolge einer Minderdurchblutung der Haut und/oder des Subkutangewebes.  „Wundliegen, Aufliegedefekt“. Einschätzung der Dekubitusgefährdung des mit Hilfe der Norton- oder der Braden-Skala. Elemente der Dekubitusprophylaxe Mobilisation: Patienten regelmäßig mobilisieren oder zur selbstständigen Mobilisation auffordern. Lagerung: Patienten in zweistündlichem Rhythmus umlagern. Hautbeobachtung: Die Haut an gefährdeten Stellen regelmäßig beobachten und auf Veränderungen reagieren. Hautpflege: Entsprechende Hautpflege am Patienten durchführen Ernährung: Altersadäquate Versorgung mit Nährstoffen

98 Fraktur-Prophylaxe Unter Fraktur-Prophylaxe versteht man vorbeugende Maßnahmen gegen das Auftreten von Knochenbrüchen bei entsprechend disponierten Patienten, z.B. Osteoporose. Zur Frakturprophylaxe gehört: Verbesserung des Wohnumfeldes: Erkennen und Abbauen von Stolperfallen wie rutschenden Teppichen, überstehenden Schwellen, losen Kabeln. Gute Ausleuchtung von Flur, Bad etc. Anbringen von Haltegriffen an Dusche oder Badewanne, Duschsitz oder Antirutschmatten in Dusche oder Wanne.

99 Fraktur-Prophylaxe Zur Frakturprophylaxe gehört:
Verbesserung der Koordination und Beweglichkeit: Regelmäßige körperliche Bewegung, am besten in Begleitung Regelmäßige Überprüfung der Dauermedikation Abbau überflüssiger Präparate gute Einstellung des Blutdrucks Regelmäßige Überprüfung und Korrektur des Sehvermögens. Verringerung eventueller Sturzfolgen: bei Stürzen auf die Seite bieten Hüftprotektoren einen Schutz vor Schenkelhalsfrakturen, da sich die beim Sturz auf den Knochen einwirkende Energie auf eine größere Fläche verteilt.

100 Postexpositionsprophylaxe
Kariesprophylaxe vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung von Karies z.B. regelmäßige Zahnhygiene, (Trinkwasser-) Fluoridierung etc. Postexpositionsprophylaxe medizinsche Vorbeugemaßnahme, die ergriffen wird, nachdem eine Person der Ansteckungsquelle einer Infektionskrankheit ausgesetzt war. Sie soll verhindern, dass der Patient an der Infektionskrankheit erkrankt. Eine Postexpositionsprophylaxe ist vor allem dann indiziert, wenn die Infektionskrankheit eine vitale Gefährdung des Patienten oder - bei einer Schwangeren - des Kindes bedeuten würde, Rötelnexposition in der Schwangerschaft, (beruflicher) HIV-Exposition, Tollwut Die „Pille danach“ als Postexpositionsprophylaxe?

101 Sekundäre Prävention Synonym: Sekundärprävention
Als sekundäre Prävention bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Früherkennung und damit der Möglichkeit einer rechtzeitigen Behandlung von Erkrankungen dienen. Typische Bestandteile der sekundären Prävention sind Screening- oder Vorsorgeuntersuchungen, die eine Aufdeckung symptomloser Erkrankungen bei scheinbar gesunden Individuen ermöglichen sollen. Im Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen bezeichnet "Sekundärprävention" alle Maßnahmen, die nach dem Eintreten einer kardiovaskulären Erkrankung (z.B. Herzinfarkt) unternommen werden (z.B. Blutdrucksenkung), um ihr weiteres Fortschreiten zu verhindern - im Gegensatz zur Primärprävention.

102 Sekundärprävention-Programme
Generell: Kosten-Nutzen Analyse durch Studien. Klare Regelungen bzgl. „wer darf“ „was wird bezahlt“, „wer zahlt“ Beispiele: Dickdarmkrebs (Kolon-Ca.) Darmspiegelungen (Kostenübernahme nach Alter, Risiko) Brustkrebs (Mamma-Ca.) Prostatakrebs Klinische und Laboruntersuchung Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) sinnvoll, Untersuchung aber privat zu bezahlen

103 Mammakarzinom -Prävention
Beim Mammakarzinom handelt es sich um eine Tumorerkrankung mit hohen Inzidenz- und Mortalitätsraten und einem langen präklinischen Stadium. Zudem ist eine primäre Prävention zurzeit nicht möglich. Daher sind sekundär-präventive Maßnahmen gerechtfertigt, um durch den regelmäßigen Einsatz der Mammografie bei symptomfreien Frauen den Brustkrebs in früheren Stadien zu erkennen, bevor er symptomatisch wird. Die Wirksamkeit der Maßnahme wird derzeit in mehreren Studien reevaluiert.

104 Tertiäre Prävention Synonym: Tertiärprävention
Als tertiäre Prävention bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Verhinderung des Fortschreitens oder des Eintritts von Komplikationen bei einer bereits manifesten Erkrankung dienen. Typische Bestandteile der tertiären Prävention sind Rehabilitation, Anschlußheilbehandlung und Rezidivprophylaxe.

105 Tertiäre Prävention Gesunde Ernährung Bewegungsmangel ausgleichen
Anti-Raucher und Anti-Drogen Kampagnen Aufklärung (z.B. „safer sex“)  relativ geringe Kosten, hoher Nutzen

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