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Eine Patientenvorlesung

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Präsentation zum Thema: "Eine Patientenvorlesung"—  Präsentation transkript:

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2 Eine Patientenvorlesung
Urtikaria- Eine Patientenvorlesung Die Präsentation wurde zur Verfügung gestellt von UNEV

3 Urtikaria Urtikaria ist durch Quaddeln charakterisiert. Quaddeln sind juckende, flüchtige Hautveränderungen, die aussehen wie Verbrennungen durch Brennesseln.

4 Quaddeln oder Angioödeme
Bei manchen Patienten treten nur Quadeln auf, bei anderen nur Angioödeme. Angioödeme sind Schwellungen der Haut und der Schleimhäute.

5 Quaddeln und Angioödeme
Bei den meisten Patienten treten sowohl Quaddeln als auch Angioödeme auf.

6 Männer und Frauen Beide Geschlechter sind betroffen, Frauen doppelt so oft wie Männer

7 Jung und alt Am häufigsten tritt eine Urtikaria bei jungen Erwachsenen auf. Aber auch viele Kinder und ältere Menschen können unter Urtikaria leiden.

8 Urtikaria ist häufig Jeder Vierte leidet mindestens einmal im Laufe des Lebens an Urtikaria. Zum Glück die meisten „nur“ an akuter Urtikaria, d.h., die Beschwerden verschwinden nach ein paar Tagen oder spätestens Wochen von alleine.

9 Urtikaria ist häufig Bei einem Teil der Patienten mit akuter Urtikaria verschwinden die Beschwerden nicht nach 6 Wochen. Dann nennt man die Erkrankung chronisch. Im deutschsprachigen Raum leiden etwa eine Million Menschen unter chronischer Urtikaria.

10 Urtikaria http://www.arianapagerussell.com/work/skin/
Die netten Seiten der Urtikaria sind rar. Meistens sind die Beschwerden entstellend, beeinträchtigend, juckend, nervend, beängstigend, ...

11 Mensch und Tier http://www.facebook.com
Nicht nur Menschen können Urtikaria bekommen. Auch bei Pferden, Kühen und Hunden wurde schon Urtikaria beobachtet.

12 Was passiert in der Haut?
Eine Quaddel von der Seite gesehen. Man kann die Rötung und die Schwellung der Haut gut beobachten.

13 Was passiert in der Haut?
Unter der Haut liegen die Mastzellen. Mastzellen sind "Allergiezellen", die Histamin speichern und bei Bedarf in die Haut freisetzen können.

14 Was passiert in der Haut?
In der Haut befinden sich auch Nerven, die Juckreiz vermitteln und die Blutgefäße.

15 Was passiert in der Haut?
Wenn Mastzellen aktiviert werden, schütten sie Histamin aus. Das reizt die Nerven und die Blutgefäße werden undicht.

16 Was passiert in der Haut?
Dann juckt die Haut, sie wird rot und sie schwillt an.

17 Was passiert in der Haut?
Bei der Urtikaria aktivieren sich die Mastzellen oft von ganz alleine. Manchmal aber gibt es Auslöser.

18 Auslöser © Rolf Neeser Manche Formen der Urtikaria werden durch Kälte ausgelöst. Andere durch Kratzen.

19 Auslöser http://www.pc-modding.biz
Seltener ist die Auslösung durch Licht oder Wärme, beziehungsweise durch Druck.

20 Chronische spontane Urtikaria
…. von ganz alleine Chronische spontane Urtikaria Am häufigsten ist die chronische spontane Urtikaria. Dabei erscheinen die Quaddeln von ganz alleine, egal was man macht oder lässt.

21 Ursachen Autoreaktivität Intoleranz Infekt Andere Ohne bekannte
20% Intoleranz 38% Infekt 26% Bei der csU findet man oft Ursachen, wenn man genau sucht. Das ist aber nicht immer einfach und erfordert Disziplin und Durchhaltewillen. Die Ursachen, die man findet, lassen sich grob in 3 Gruppen einteilen: Infekte, Autoreaktivität und Intoleranz. Andere Ursachen wie zum Beispiel Allergien sing ganz selten. Bei einem knappen Drittel der Patienten findet man trotz gründlicher Suche keine Ursache, die das Vorliegen der Urtikaria erklären würde. Andere 2% Ohne bekannte Ursache 30%

22 Infekte Chronische Infekte müssen nicht immer wehtun. Man merkt die Infektion oft selber nicht, aber das Immunsystem bemerkt sie immer. Und kämpft dagegen an. Manchmal wird aus diesem Kampf gegen den Eindringling eine Urtikaria, denn auch die Mastzellen sind Teil des Immunsystems. Die Mastzellen lassen sich von Bakterien und Viren auf vielfältige Weise aktivieren: Durch Rezeptoren, durch Gifte, durch direkten Kontakt und andere mehr. Zur Diagnose der Infekturtikaria wird eine Durchuntersuchung durchgeführt, die sich auf entzündliche Herde im Zahn-Mund-Kiefer-Bereich, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und im Magen-Darm-Trakt konzentriert. Dort finden sich am häufigsten Infekte, die die Ursache der Urtikaria sein können. Ob sie es wirklich sind, stellt sich erst dann heraus, wenn die Urtikariabeschwerden einige Tage oder Wochen nach Sanierung des Infektherdes auch besser werden oder ganz verschwunden sind.

23 Autoreaktivität Die Autoreaktive Urtikaria ist eine Form der Chronischen Urtikaria, die erst ganz am Ende des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Hierbei werden vom Körper Stoffe produziert und in den Blutkreislauf gebracht, die, wenn sie aus dem Blut in die Haut gelangen, dort zu einer Aktivierung von Mastzellen führen. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Autoimmun-Urtikaria, bei der das Immunsystem des Körpers Abwehrantikörper (Immunglobuline) gegen körpereigene Eiweiße herstellt (im Bild das rote Ypsilon). Diese werden von den Abwehrantikörpern gerade so angegriffen, als würde es sich hierbei um gefährliche Eindringlinge wie z.B. Bakterien handeln. Der Körper bekämpft sich sozusagen selbst. Deshalb nennt man solche Abwehrantikörper gegen "sich selbst" auch Autoantikörper. Bei einer Autoimmun-Urtikaria werden häufig Autoantikörper gegen IgE (Allergie-Antikörper) oder den IgE-Rezeptor gefunden (im Bild das rote Ypsilon). Treffen diese Antikörper auf die Mastzelle, so kommt es zur Stimulation der Mastzelle mit Freisetzung von Histamin und nachfolgend zur Ausbildung von Quaddeln und Juckreiz.

24 Autoreaktivität Die Diagnose der Autoreaktiven Urtikaria ist relativ einfach. Ein einfacher Suchtest für das Vorliegen einer Autoreaktiven Urtikaria ist das Spritzen des eigenen Blutes, bzw. des Serums (zellfreier Teil des Blutes), in die Haut des Unterarms. Wenn eine Autoreaktive Urtikaria vorliegt, kommt es bei diesem sogenannten "autologen Serumtest" zu einer deutlichen Quaddelbildung der Haut an der Teststelle. Die Bilder zeigen diesen Test: Nach der Blutentnahme muss das Blut gerinnen, dann wird es zentrifugiert. Den klaren Anteil des Blutes verwendet man für den autologen Serumtest, den „Allergietest“ auf das eigene Blut. Zudem lohnt sich die Abklärung von Autoimmunerkrankungen, z.B. einer Autoimmun-Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis) durch die Bestimmung der Hormone und des Steuerungshormons der Schilddrüse (TSH) und die Bestimmung von Schilddrüsen-Autoantikörpern.

25 Intoleranz MZ Bei Patienten mit Intoleranz-Urtikaria sind die Beschwerden durch Unverträglichkeiten gegen z.B. Medikamente wie Aspirin oder gegen Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Aroma- oder Farbstoffe zu erklären. Diese auslösenden Stoffe werden Pseudoallergene ("Scheinallergene") genannt, und wenn diese gemieden werden (z.B. mit Hilfe einer Diät oder durch das Absetzen eines Medikamentes), kommt es zu einem Abheilen der Urtikaria. Im Unterschied zu einer echten Nahrungsmittelallergie sind Intoleranzreaktionen mengenabhängig, zeitverzögert und unspezifisch. Ein einfacher Allergietest würde nicht anschlagen. Wie genau Mastzellen bei einer Intoleranz-Urtikaria aktiviert werden, muss noch erforscht werden. Bisher weiß man lediglich, dass Pseudoallergene selbst wahrscheinlich nicht für die Aktivierung von Hautmastzellen verantwortlich sind. Möglicherweise sind Mastzellen bei Patientinnen und Patienten mit einer Intoleranz-Urtikaria leichter zu aktivieren, d.h. es kommt durch die Aufnahme von Pseudoallergenen zu einer Veränderung der Reizschwelle von Mastzellen, die dann durch andere Faktoren, z.B. Neuropeptide oder Komplementfaktoren leichter als sonst zu aktivieren sind.

26 Intoleranz Bei Verdacht auf eine Intoleranzurtikaria halten Patienten eine eigens hierfür entwickelte Diät ein. Bei dieser vierwöchigen Diät (auch Eliminationsdiät genannt) fehlen so gut wie alle Dinge, von denen wir wissen, dass sie eine Urtikaria auslösen können, d.h. sie enthält sehr wenig Histamin und so gut wie keine Nahrungsmittelzusatzstoffe (z.B. Konservierungsmittel, Farbstoffe, Aromastoffe). Eine solche Diät durchzuhalten, ist nicht ganz einfach. Unterstützung bieten hierbei Rezeptvorschläge und ein Tagebuch zur vereinfachten Dokumentation (Abbildung links oben). Wenn es unter dieser Eliminationsdiät zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt, kann man von einer Intoleranzurtikaria ausgehen. Knapp 40% der Urtikariapatienten werden unter der Eliminationsdiät besser. Bei einer Untersuchung wurde gesehen, dass die Beschwerden unter Diät kontinuierlich besser werden, ein deutlicher Unterschied ergibt sich aber erst ab der dritten Woche (siehe Abbildung rechts).

27 ? Intoleranz Autoreaktivität Intoleranz Infekt Andere Ohne bekannte
20% Intoleranz 38% Infekt 26% ? Bei 30% der Patienten findet sich trotz umfangreicher Untersuchung keine Ursache. Andere 2% Ohne bekannte Ursache 30%

28 Therapie Beschwerdefreiheit aus: http://memo-an-mich.de/
Ziel der Therapie der Urtikaria, so formuliert es die aktuelle Leitlinie, ist Beschwerdefreiheit. Wenn Ursachen bekannt sind, sollte wo möglich eine kausale Therapie erfolgen (z.B. bei Infekturtikaria oder Intoleranzurtikaria). Die Patienten sollten auf die unspezifischen Faktoren, die zu einer Verschlechterung einer Urtikaria führen können (Stress, körperliche Anstrengung, scharfe oder heiße Gerichte oder Getränke, grippale Infekte, Alkohol, ASS und andere nicht-steroidale Antiphlogistika), hingewiesen werden, damit sie solche, falls relevant, meiden oder gelegentliche Schübe der Erkrankung erklären können. Wenn eine kausale Behandlung nicht möglich oder gewünscht ist, empfiehlt sich eine symptomatische Therapie mit H1-Antihistaminika als erstem Schritt:

29 Therapie Zusätzlich Omalizumab, CyA oder LT-Antagonist
Wenn nach 2 Wochen weiterhin Beschwerden Systemische Steroide bei Exazerbation, evtl. als Kurztherapie Erhöhung der Dosis (bis zu 4-fach) Wenn nach 2 Wochen weiterhin Beschwerden H1-Antihistaminika sind gut verträgliche Medikamente zum Einnehmen, die bei Urtikaria und allergischen Erkrankungen häufig eingesetzt werden. Antihistaminika blockieren die Histaminrezeptoren in der Haut. Dann kann das ausgeschüttete Histmin keine Quaddeln und kein Juckreiz machen, das ausgeschüttete Histamin wird schnell vom Körper abgebaut. Wichtig ist die regelmäßige Einnahme einer festen Dosis. Zu Beginn wird eine einfache Tagesdosis empfohlen. Das entspricht zum Beispiel 5mg bei Levocetirizin oder Desloratadin, das sind 10mg bei Cetirizin, Ebastin, Loratadin, Rupatadin, das sind 20mg bei Bilastin und schließlich 180mg bei Fexofenadin. Wenn nach 2 Wochen kontinuierlicher Einnahme der Medikamente immer noch Beschwerden bestehen, empfiehlt die Leitlinie die Vervierfachung der Dosis. Die Mehrzahl der Patienten mit Urtikaria lässt sich mit einem Antihistaminikum in bis zu vierfacher Dosierung hinreichend gut therapieren. Wenn das nicht ausreicht, empfiehlt die Leitlinie eine Zusatztherapie mit Omalizumab, CiclisporinA oder einem Leukotrienantagonist. Zugelassen für die Behandlung der Urtikaria ist in Europa allein Omalizumab. Es gibt zahlreiche Klinische Studien, die zeigen, dass Omalizumab gut und sicher wirkt. Sollten die Beschwerden mit diesem Therapieschema kurzfristig nicht zu kontrollieren sein, kann Kortison als Tablette oder als Spritze eingesetzt werden. Dies soll stets als Einmaltherapie oder als Kurzzeittherapie angelegt sein. Eine dauerhafte Behandlung mit Kortison ist bei Urtikaria nicht geeignet. H1-Antihistaminikum der 2. Generation

30 Was nicht hilft …. Zwiebeln, Quarkumschläge, Eigenurin- umschläge und sonstige Umschläge. Kortisonsalben wirken kaum bei Urtikaria und haben auf Dauer Nebenwirkungen. Antiallergische Cremes und Gels dringen viel zu langsam in die Haut ein, um richtig gut wirken zu können. Nur wenige naturheilkundliche Mittel haben eine (nicht nachgewiesene) Wirkung bei Urtikaria. Therapien mit Cremes bringen wenig: Die Urtikaria ist flüchtig, keine Creme hat eine lange Wirkdauer und so ist der Patient ständig am „hinterhercremen“.

31 Zusammenfassung Urtikaria ist häufig, wahnsinnig lästig und oft entstellend Die häufigste Form ist die chronisch spontane Urtikaria Mögliche Ursachen sind Infekte, Nahrungs- mittelintoleranzen oder Autoimmunprozesse Therapie der Wahl sind 1. Antihistaminika, 2. mehr Antihistaminika oder 3. Mastzellhemmung

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