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Rio + 20 = 0 ? Zur Entwicklungsdynamik der Nachhaltigkeitsidee

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Präsentation zum Thema: "Rio + 20 = 0 ? Zur Entwicklungsdynamik der Nachhaltigkeitsidee"—  Präsentation transkript:

1 Rio + 20 = 0 ? Zur Entwicklungsdynamik der Nachhaltigkeitsidee
Die Formel aufgegriffen aus einem Kommentar von E.U. von Weizsäcker zu Rio 2012, in der SZ (etwa 2 Wochen nach der Konferenz) Rio steht für UNCED, die United Nations Conference on Environment and Development abgehalten in Rio de Janeiro, 1992 Rio + 20 steht für die Nachfolgekonferenz 2012, abgehalten wieder in Rio de Janeiro (Bestandsaufnahme und Fortschreibung) Der Artikel von E.U. von Weizsäcker befindet sich in geskannter Form in dem Ordnder „literatur für FORE-Arebeit“

2 2012 – ein besonderes Jahr Rio + 20 1992 Rio
3 weitere runde Gedenktage!

3 25 Jahre Brundtland Report
2012 – ein besonderes Jahr 20 Jahre Rio: UNCED 25 Jahre Brundtland Report

4 25 Jahre Brundtland Report
2012 – ein besonderes Jahr 20 Jahre Rio: UNCED 25 Jahre Brundtland Report 40 Jahre Limits to Growth

5 2012 – ein besonderes Jahr 20 Jahre Rio: UNCED
25 Jahre Brundtland Report 40 Jahre Limits to Growth 50 Jahre Rachel Carson „Silent spring“

6 2012 – ein besonderes Jahr 1962 Silent Spring 1972 LtG 1987 Brundlandt
1992 UNCED

7 2012 – ein besonderes Jahr 1962 Silent Spring 1972 LtG 1987 Brundlandt
1955 Nato Beitritt BRD 1957 EWG >1955 Wirtschaftswunder 1961 Mauerbau 1962 Kuba Krise 1963 Kennedy Ermordung Vietnamkrieg t org. Chemikalien 50er Itai Itai Minamata Jahre Höchst x106 t org. Chemikalien Silent Spring 1972 LtG 1987 Brundlandt 1992 UNCED

8 2012 – ein besonderes Jahr 1962 Silent Spring 1972 LtG 1987 Brundlandt
1947/52 Gebser UuG Leary: LSD Fromm/Suzuki: Zen Jung/Pauli Dialog 1957 Göttinger Erklärung Pugwash Bewegung 1959 Bloch, Hoffnung VdW 1963 Solla Price (Little Science, Big science) Ciba.Symposium 1963 Fluxus (Beuys) Hippiebewegung 1948 v. Neuman(Cybernetics) Shannon (Information) Transistor 1950 Bertalanffy(Systemanalyse, Fließgleichgewicht 1953 Turing (Morphogenese) 1957 Sputnik 1959 Integrierte Schaltkreise 1961 Gagarin 1955 Nato Beitritt BRD 1957 EWG >1955 Wirtschaftswunder 1961 Mauerbau 1962 Kuba Krise 1963 Kennedy Ermordung Vietnamkrieg t org. Chemikalien 50er Itai Itai Minamata Jahre Höchst x106 t org. Chemikalien Silent Spring 1972 LtG 1987 Brundlandt 1992 UNCED

9 Rachel Carson 1962: The silent spring
Das Buch thematisiert die negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes (DDT, u.a.), auf Natur und Menschen. In diesem Buch werden erzählerische Elemente mit der Schilderung wissenschaftlicher Fakten über die negativen Auswirkungen des exzessiven Einsatzes von DDT verbunden, die auf sehr sorgfältigen Recherchen und Befragung von Experten beruht. Immer schwingt auch mit die Angst vor dem radioaktiven Fallout der oberirdischen Atomversuche. Das Buch ist eindeutig auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten; In den USA wurde großflächig DDT eingesetzt haben, in einem totalen Kampf gegen Insekten. Rachel Carson (1907 – 1964) Biologin DDT: Synthese 1874; 1938 Paul Müller Entdeckung der Wirkung von DDT als Kontaktgift gegen mehrere Arthropoden, Einsatz 1943; bekam Müller den Nobelpreis für Medizin

10 Sorgloser Umgang DDT Bilder aus:
C. Simon, Kulturgeschichte einer chemischen Verbindung: DDT, Christopf ?Verlag

11 Alltag der 50/60er Jahre Rauch, Smog, ungeklärte Abwässer
Schaumkronen auf Flüssen Überdüngung durch Phosphate in Waschmitteln Algenwachstum Tote Fische Tote Seen …….. 11

12 Rachel Carson 1962: The silent spring
Dieses Buch gilt als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Es räumt auf mit der Vorstellung, dass der Mensch in seiner Umgebung Schalten und Walten kann nach seinen Interessen und Bedürfnissen, ohne dass dies ihn selber tangiert. Es macht klar, dass der Mensch Lebewesen unter Lebewesen ist, und dass das was er den anderen Lebewesen antut auf ihn zurückschlagen kann. PS: Passend dazu hat Carson das Buch Albert Schweitzer gewidmet Das Buch markiert den Zeitpunkt, von dem an die Bürger der industrialisierten Länder nicht mehr bereit sind, die negativen Folgen technischen Fortschritts als unvermeidbare Begleiterscheinung zunehmenden Wohlstandes hinzunehmen. Leitet die Phase der Umweltgesetzgebung in den USA und international ein! (vgl. Ausführungen am Anfang, Radkau, Ära der Ökologie, 2011 Ökotoxikologie nach wie vor aktuell!!!!

13 Lehren aus der Warnung von Rachel Carson?
Ja Nein 1970 DDT Verbot (in D 1972) EPA Gründung 1. Earth day MIT Int. Klimak. 1969 BRD: Staatssekretär„Umwelt“ 1970 Würgassen 1972 DDR Umweltministerium BImSchG, Chem.G, usw. 1984 Chemiepol. 1987 Tutzing, Töpfer (Minister) 1993 EK Schutz des Menschen und der Umwelt 1971/72 Agent Orange in Vietnam 1972 Itai/Minamata Cd/Hg Vergiftung 1974 Molina (Ozonloch) 1976 Seveso 1979 Harrisburg 1984 Bhopal 1986 Schweizerhalle Tschernobyl 2011 Fukushima

14 2012 – ein besonderes Jahr 1972 Limits to Growth 1962 Silent Spring
1987 Brundtland 1992 UNCED 1968 Club of Rome 1968 Studentenbewegung 1971 Greenpeace gegrdt. 1972 Anti-AKW New Age, Feminismus >1980 Die Grünen 1982 Capra (Wendezeit) 1970 Ostverträge 1972 OTA 1. UN Umweltkonferenz (Stockholm), UNEP Ölkrise Ende Bretton Woods 1969 Mondlandung

15 Die verletzliche Erde In der Einleitung des Brundtland-Reports wird
Bezug auf die Bilder der Erde aus dem Weltraum genommen, und auf die Bergenztheit und Verletzlichkeit der Erde verwiesen

16 Bericht an den Clube of Rome: „Grenzen des Wachstums“ 1972
Dennis Meadows Forrester & Meadows 1972: Grenzen des Wachstums Wenn die Wachstumstrends seit dem 2. Weltkrieg anhalten, ist binnen eines Jahrhunderts die Tragekapazität der Erde erschöpft, gehen essentielle Ressourcen zu Ende, und die Entwicklung der Zivilisation endet in chaotischen Zuständen.

17 Was wollten die Autoren?
Materialverbrauch in den USA (Quelle: D. Meadows et al., Die neuen Grenzen des Wachstums, 1992) Globaler Metallverbrauch (Quelle: D. Meadows et al., Die neuen Grenzen des Wachstums, 1992) Ähnlichen Verlauf zeigen: Bevölkerungswachstum Bruttosozialprodukt Treibhausgase usw

18 Was wollten die Autoren?
Zwei Simulationen von World 3: Entwicklung von Bevölkerung, Nahrungs-mittelproduktion, Industrieoutput, Ressourcen und Umweltverschmutzung bis zum Jahr 2100 Malthus im Hintergrund Bei Fortschreibung der Trends von 1900 – 1970 kollabiert alles bis etwa 2020; bei doppeltem Res-sourcenbestand verschiebt sich der Kollaps um ~10 Jahre

19 Argumente von Solla Price
Sättigungseffekte werden diskutiert an Beispielen aus der Resoourcen-entwicklung 10 Jahre vor Meadows!!!!! Die Ableitung davon gibt eine „Parabel“ mit einem Peak bei maximaler Steigung Peak oil (Hubbert für die USA 1955) Jevons u.a. in England: Sorgen um die Kohle

20 Was wollten die Autoren?
In 10 Szenarien haben sie den Effekt verschiedener Entwicklungspfade auf die 5 vorhin genannten Größen aufgezeigt, einschließlich des Einflusses weitreichender technologischer Entwicklungen, und einer durch Beschränkungen stabilisierten Welt. Massive Kritik und Unterstellungen: Das verwendete Modell tauge nicht zu den Zwecken Mathematik fragwürdig Unzutreffende Voraussagen, dass bestimmte Ressourcen bis endgültig erschöpft wären …… Wahrscheinlich ging es aber darum, dass der Verweis auf Grenzen damals einen Tabubruch darstellte Unterschwellig sind die Ergebnisse von LtG in allen zukünftigen Diplomatie-Papieren präsent, ohne dass sie beim Namen genannt würde

21 2012 – ein besonderes Jahr 1987 Brundtland Report 1962 Silent Spring
1972 LtG 1987 Brundtland Report 1992 UNCED Ölkrise 1975 Hammarskjöld Bericht 1979 Nord-Südkom. (Brandt) 1981 Gemeinsame Sicherheit (Palme) 1979 Iran 2. Ölkrise 1987 Montreal Protokoll > 1989 Zusammenbruch des Ostblocks

22 Montreal-Protokoll - einziges, erfolgreiches internationales Abkommen zu Umweltfragen
Aber bis zur Schließung des Ozonloches können noch 30 Jahre ins Land gehen

23 2012 – ein besonderes Jahr 1992 Rio: UNCED 1962 Silent Spring 1972 LtG
1987 Brundtland Report 1992 Rio: UNCED 1979 Iran 2. Ölkrise 1987 Montreal Protokoll >1989 Zusammenbruch des Ostblocks 1988 IPCC gegr. Von UNEP + WMO >1990 PC Internet

24 2012 – ein besonderes Jahr 2012 Rio + 20: UNCSD 1962 Silent Spring
1972 LtG 1987 Brundtland Report 1992 Rio: UNCED 2012 Rio + 20: UNCSD 1979 Iran 2. Ölkrise 1987 Montreal Protokoll >1989 Zusammenbruch des Ostblocks 1994 Marakesch Gründung der WTO 2002 Johannesburg: Rio + 10 or WSSD Finanzkrise 1988 IPCC Sachstandsbericht >1990 PC Internet

25 Brundtland Report 1987: Our Common Future
„Neues“ Wachstum „dauerhafte Entwicklung“ darunter „verstehen wir eine Entwicklung, die den Bedürf- nissen der heutigen Generationen entspricht , ohne die Mög- lichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eige- nen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ (Hauff 1987) „Dauerhafte Entwicklung“ oder „sustainable Development“ taucht erstmals in einer von UNEP und WWF unterstützten Veröffentlichung auf als „Strategiebegriff , der Naturschutz- und Entwicklungsdenken verbindet“ (nach Vogt 2009) UN-Symposium in Cocoyok (Mexiko) beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von Armut, Bevölkerungswachstum, Umweltzerstörung und „Überentwicklung“ Bericht der „Dag-Hammarskjöld Stiftung“: formuliert einen bedürfnisorientierten Entwicklungsbegriff

26 UNCED, Rio 1992 Mit dem Brundtland-Report setzt sich der Begriff „sustainable development“ international und national in allen Debatten zu Umwelt und Entwicklung durch. Die Ergebnisse des Brundtland-Reports sollten in internationale Politik umgesetzt werden. Fünf Dokumente wurden dabei verabschiedet Konvention zum Schutz des Klimas Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung Konvention zum Schutz der Artenvielfalt (Unverbindliche Erklärung zum Schutz des Waldes) Rio Deklaration Agenda 21

27 UNCED, Rio 1992 Rio-Deklaration
Bekenntnis zur „nachhaltigen Entwicklung“; soweit es das Konsensprinzip zulässt. Menschenrecht auf intakte ökologische Zusammenhänge (RD1): Jeder Mensch hat das Recht auf ein gesundes und produktives Leben im Einklang mit der Natur. Menschenrecht auf Nachhaltige Entwicklung: sollte so interpretiert werden, „dass den Entwicklungs- und Umweltbedürfnissen heutiger und künftiger Generationen in gerechter Weise entsprochen wird.“ „Bei einer nachhaltigen Entwicklung ist der Umweltschutz nicht von der ökonomischen Entwicklung zu trennen.“ (nach RD 3, 4) Menschenrecht auf Partizipation: NE setzt auf Partizipation jedes Einzelnen – auch von Frauen und Kindern. Zugang zu Informationen und rechtsstaatliche Grundlagen wichtig (RD 10, 20, 21). Bei diesen Ausführungen beziehe mich direkt auf Reis 2003.

28 UNCED, Rio 1992 Rio-Deklaration
Bekenntnis zur „nachhaltigen Entwicklung“; soweit es das Konsensprinzip zulässt. „Nachhaltige Entwicklung durch Wissen, Technologie und freien Markt : Die Aufgabe der NE wird durch Bereitstellung, Verbreitung und Anwendung ausreichend großer Kapazitäten in Wissenschaft und Technologie gelöst (RD 9). NE setzt auf die global deregulierten Marktkräfte, wofür es aber notwendig ist die Umweltkosten zu internalisieren (RD 12, 16). Internalisierung der Umweltkosten darf nicht zu Ökoimperialismus führen. Umweltnormen dürfen nicht die wirtschaftliche Situation der Länder des Südens beeinträchtigen (RD 11). Der gesetzgebende Rahmen soll durch die völkerrechtliche Verankerung der Haftung für Umweltschäden ausgebaut werden (RD 13). (Mehr oder weniger frei nach Reis 2003)

29 Die Agenda 21 ist die Operationalisierungsebene der Rio-Deklaration
UNCED, Rio 1992 Agenda 21 Die Agenda 21 ist die Operationalisierungsebene der Rio-Deklaration Teil 1: Soziale und wirtschaftliche Dimensionen Teil 2: Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung Teil 3: Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen Teil 4: Mittel der Umsetzung

30 UNCED, Rio 1992 Agenda 21 Aber (!)
das zentrale Motiv der AG21 ist es, „die beiden Interessen, allen Menschen ein würdiges Dasein (= Entwicklung) und die natürlichen Ressourcen zu erhalten (= Umwelt), methodisch in einem ökonomischen Konzept zu verbinden.“ (Reis 2003) und AG21 wie der Brundtland-Report gehen davon aus, „dass Wirtschafts-wachstum in den Ländern des Südens Wirtschaftswachstum in den Ländern des Nordens voraussetzt, so dass die dortige wirtschaftliche Dynamik zum Primat Nachhaltiger Entwicklung wird.“ (Reis 2003) Das ist der Reagen‘sche „Trickle down Ansatz“ (gemünzt auf die wirtschaftliche Lage der USA um 1980) auf die internationale Ebene gehoben. Und das ist die Achilles-Verse des Rio-Prozesses!!!!!!!

31 UNCED, Rio 1992 Agenda 21 Nach dem (vermeintlich) erfolgreichen Ausgang der Rio-Konferenz war die Euphorie groß: Der Ostblock war zusammengebrochen, der Kalte Krieg zu Ende (1. Irakkrieg = 1. Ressourcenkrieg?) Die internationale Diplomatie hat gezeigt, dass sie zu einem zukunftsweisenden Neuanfang internationaler Politik fähig sein könnte Der Teil 3 der AG21 wurde als Aufwertung und Anerkennung der NGOs empfunden Die Aufforderung zur Partizipation aller Erdenbürger an dem Prozess der Agenda 21 führte zu allen möglichen Aktivitäten auf kommunaler Ebene nach dem Motto „Lokal handeln, global denken“

32 Rio 1992 – Agenda 21 Wirkungsgeschichte?
Schutz der Wälder? aus: Natur und Umwelt – BUNDmagazin in Bayern, Heft , S. 12 Bekämpfung der Desertifikation: Fehlanzeige laut WBGU

33 Rio 1992 – Agenda 21 Wirkungsgeschichte?
Schutz der Artenvielfalt aus: Natur und Umwelt – BUNDmagazin in Bayern, Heft , S. 13

34 Rio 1992 – Agenda 21 Wirkungsgeschichte?
Schutz des Klimas USA haben Kyoto-Protokoll nie ratifiziert! in der EU haben nur 2 Länder eine Reduktion des CO2-Ausstosses hingekriegt, die anderen Länder Steigerungen bis zu 30%

35 Rio 1992 – Agenda 21 Wirkungsgeschichte?
Schutz des Klimas USA haben Kyoto-Protokoll nie ratifiziert! in der EU haben nur 2 Länder eine Reduktion des CO2-Ausstosses hingekriegt, die anderen Länder Steigerungen bis zu 30% Deutschland 2012 11% mehr CO2 wg. Energiewende!

36 Rio 1992 – Agenda 21 Wirkungsgeschichte?
Schutz des Klimas USA haben Kyoto-Protokoll nie ratifiziert! in der EU haben nur 2 Länder eine Reduktion des CO2-Ausstosses hingekriegt, die anderen Länder Steigerungen bis zu 30% 2009 scheitern die Verhandlungen für ein Kyoto- Nachfolgeprotokoll in Kopenhagen 2010 Cancún Absicht bekräftigt, den Temperaturanstieg auf 2 °C (gegenüber vorindustriellem Niveau) zu begrenzen und weiter zu verhandeln Aber: Canada, Russland und Japan steigen nach Durban 2011 aus dem Kyoto-Protokoll aus. Deutschland 2012 11% mehr CO2 wg. Energiewende!

37 Rio 1992 – Agenda 21 Erreichtes Ziel: Wirtschaftswachstum! aber
Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer! „Trickle down Effekt“ Fehlanzeige aus: Natur und Umwelt – BUNDmagazin in Bayern, Heft , S. 12, 13

38 Grenzen des Wachstums 1972 und Beobachtung

39 Limits to growth - updated
G. H. Turner, On the cusp of global collapse?, Gaia, 21/2 (2012),

40 2012: Rio + 20 – neue Hoffnungen?

41

42 2012: Rio + 20 – neue Hoffnungen?
Bekräftigung: Wirtschaftswachstum Voraussetzung für Nachhaltige Entwicklung Stärkung einer „green economy“ Reaktionen auf das Ergebnis: Politik voll des Lobes (Ban Kee Moon, Altmaier), aber bereits im Vorfeld Signale, dass die Veranstaltung nicht besonders wichtig genommen wird (weder Obama noch Merkel lassen sich bei der Konferenz sehen; zähe Verhandlungen im Vorfeld ohne konkrete Ergebnisse) NGO‘s betrachten die Veranstaltung als gescheitert

43 2012: Rio + 20 = 0 !

44 Rio 1992 - Warum läuft die Agenda ins Leere?
Trotz gestiegenen Problembewusstseins? Trotz vieler Aktivitäten auf lokaler Ebene und in einzelnen Ländern? Alle Effizienzgewinne werden von der Wirtschafts- und Konsumdynamik überkompensiert. Bestürzend: Klare Formulierung der auf die Menschheit zukommenden Probleme bereits Mitte der 70er Jahre. IPCC und WBGU können die negativen Trends nur fortschreiben, weitgehend ohne Folgen!

45 Rio 1992 - Warum läuft die Agenda ins Leere?
Kann man die politischen Akteure von damals für das Scheitern verantwortlich machen? m. E. Nein! Die Idee, negative ökologische Folgen des Wirtschaftens in das Marktgeschehen zu internalisieren, wird auch von ökologischen Ökonomen geteilt, es geschieht nur bislang nicht, oder nicht ausreichend! Ohne Bekenntnis zur Ideologie des freien Marktes wäre es nicht zur Verabschiedung der AG21 gekommen!

46 Rio 1992 - Warum läuft die Agenda ins Leere?
Der Optimismus war schnell verflogen. Einerseits sieht sich der Kapitalismus (insbesondere in den USA: der neue Hegemon) als Sieger andererseits „stottert“ der Wirtschaftsmotor in den alten Industriestaaten seit Anfang der 70er Jahre (Judt, Hobsbawm) (vermeintlich) alternativlose Abhilfe: globalisierter freier Markt zeitgleich mit Rio erfolgt die Deregulierung der Finanzmärkte Gründung der WTO 1994 Soziale Belange und Umweltbelange zählen nicht Einziger Maßstab: funktionierende deregulierte Märkte Hier können Regelverstöße eingeklagt werden Wirtschaftsdynamik und die Höhenflüge der Finanzmärkte schienen die Richtigkeit der Strategie zu bestätigen (zumindest bis 2007) Hauptproblem: Die Dominanz der Ökonomie

47 Rio 1992 - Warum läuft die Agenda ins Leere?
Ausschließlichkeitsanspruch der Ökonomie Das Statement „es gibt keine Alternative“ gilt auch in anderen Sparten: Landwirtschaft, Wissenschaft, Autoindustrie, Energiewirtschaft, ……. Bei allen dominieren die Eigeninteressen Luhmann: gesellschaftliche Subsysteme verhalten sich wie autistische Monaden Wir haben keine Kultur des Zuhörens, des interdisziplinären Austausches, nur Binnenlogik zählt Gegenläufige Entwicklungen: Windenergie/Photovoltaik  Fracking, Kernenergie Eliteversagen! gesellschaftliche Untersysteme geführt von 10 – 20 „Alphatieren“ (Macht verliebt und erfolgreich halten sie an den Strategien fest, die sie zum Erfolg geführt haben; sie sind von Haus konservativ) Kann ein Topmanager mit Limousine als Dienstwagen (190 g CO2/km) glaubwürdig Maßnahmen gegen den Klimawandel einfordern?

48 Rio 1992 - Warum läuft die Agenda ins Leere?
Die in LtG, Brundtland-Report, AG21, WBGU-Gutachten verhandelten Bedrohungen sind zu abstrakt, langsame Veränderungen, die kaum spürbar sind: sind nur durch wissenschaftliches Monitoring erfassbar können oft nur durch mathematische Operationen visualisiert werden betreffen nicht unbedingt den Lebens- und Erfahrungsraum des Einzelnen Für viele Menschen gilt der Ausspruch in einem Drama von Brecht: „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral“ (Essen, Grundversorgung, Aufstieg in die Mittelschicht) Kulturunterschiede sind gewaltig: reden wir alle nicht auch aneinander vorbei? Die Entwicklungsländer werfen uns Ökoprotektionismus vor Und nicht ganz zu Unrecht: Forderungen an sie aus einer Überflussgesellschaft heraus, die wir selber kaum umgesetzt haben, obwohl wir seit 40 Jahren von den anstehenden Problemen wissen

49 Wie kann die herrschende Logik durchbrochen werden?
Der Leidensdruck muss noch weiter steigen! Das Scheitern der Klimaverhandlungen lässt über neue Strategien nachdenken (z. B. nationale Alleingänge, Vorbildfunktion) Die steigenden Rohstoffpreise schrecken die Industrie auf Plötzlich erinnert man sich wieder an die Szenarien der LtG Studien Langfristig könnte der Zusammenbruch der „Freie-Markt“-Religion zu einem Umdenken in der Ökonomie führen (weg von einem permanenten Konkurrenzkampf hin zu einer Kultur der Kooperation – revival der Allmende) Vielleicht nur Wunschdenken, aber die Hoffnung stirbt zuletzt

50 Gibt’s auch was Positives?
Die propagierte Energiewende in Deutschland Stromrebellen (Schönau, energieautarke Dörfer) Das Auto verliert seinen hohen Stellenwert bei der jungen Generation Achtstundentag, keine Erreichbarkeit rund um die Uhr, Karriere nicht das wichtigste (bei Bankern von JP Morgan) Die LOHAS – Bewegung (LOHAS = Lifestyles Of Health And Sustainability) die Fairtrade-Bewegungen Die slow food Bewegung (lokal, frisch, hochwertig, genüsslich) (Schweissfurt, Hermannsdorfer Werkstätten) Carlo Petrini

51 Wie können wir erfolgreich sein?
Die herrschenden Eliten ignorieren! Sie sind Auslaufmodelle, keine Vorbilder! Sich nach echten Pionieren der Erneuerung umsehen, diese fördern (nicht Rattenfängern nachlaufen wie solar world oder prokon) Wir brauchen Vorbilder oder müssen selber welche sein! Die Energiewende in Deutschland muss gelingen, wir haben gar keine andere Wahl! Europa muss wieder der Vorreiter im Klimaschutz und Energiepolitik werden wir in den gesättigten Ländern müssen zeigen, dass ein anderer Lebensstil möglich ist, und dass man damit gut leben kann!!! („Zukunftsfähiges Deutschland 1996, 2007) Mit der Erweiterung der sozialen Marktwirtschaft zur ökosozialen Marktwirtschaft (globale Marschallplan Initative) hätten wir ein gutes Instrumentarium Individuell: Was brauche ich wirklich? Kaufen nicht als Ersatzhandlung nicht „more and more“, sondern weniger und besseres gut leben, aber nicht abschotten (Betroffen sein können) Dinge wertschätzen nicht nur slow food, sondern grundsätzlich entschleunigen

52 Was bringen die nächsten 40 Jahre
J. Randers war auch Coautor der ersten LtG Studie von 1972

53 Literatur FOCUS: 50 Years of „Silent Spring“, Gaia 21, 3/2012, 210 – 231. H. P. Hynes, Als es Frühling war. Von Rachel Carson zur feministischen Ökologie. Orlanda Frauenverlag, Berlin 1990 Meadows O. Reis, Nachhaltigkeit – Ethik – Theologie. Eine theologische Beobachtung der Nachhaltigkeitsdebatte. LIT Verlag, Münster 2003 V. Hauff, M. Vogt, Prinzip Nachhaltigkeit. Ein Entwurf aus theologisch- ethischer Perspektive. Oekom Verlag, München 2009


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