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Österreichisches Sozialmodell

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Präsentation zum Thema: "Österreichisches Sozialmodell"—  Präsentation transkript:

1 Österreichisches Sozialmodell
„Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“ Jean de la Fontaine, Schriftsteller „Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“ Jean de la Fontaine, Schriftsteller Bereits Jean de la Fontaine hat gesagt, dass die gegenseitige Hilfe ein Naturgesetzt ist. Hier spiegelt sich der Gedanke der Solidarität wieder. Das Prinzip der Solidarität ist zentrales Element des österreichischen Sozialsystems.

2 Österreichisches Sozialmodell
„Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“ Jean de la Fontaine, Schriftsteller Das österreichische Sozialmodell basiert auf mehreren Säulen und es lässt sich graphisch wie folgt darstellen. Die erste Säule des österreichischen Sozialmodells bilden die Sozialversicherungen. Die österreichische Sozialversicherung ist eine Pflichtversicherung und beruht auf dem Solidaritätsprinzip. Das Solidaritätsprinzip besagt, dass jeder Erwerbstätige einen bestimmten Betrag einzahlt, die Auszahlung sich jedoch am Bedarf der Einzelnen orientiert. Jeder/e selbstständig/e oder unselbstständig/e Erwerbstätige ist automatisch Kranken-, Unfall- und Pensionsversichert, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Diese sind beispielsweise das Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze oder das Vorliegen eines Gewerbescheins. Die zweite Säule umfasst die Sozialversorgung. Diese Leistungen, auf welche fast die gesamte Bevölkerung bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen, unabhängig von der Erwerbssituation und vom Einkommen (sogenannte „Universelle Systeme“), Anspruch hat, sind die die Familienbeihilfe (inklusive Kinderabsetzbetrag), das Kinderbetreuungsgeld, und das Pflegegeld. Eine weitere Säule des österreichischen Modells bildet die Sozialhilfe. Die Sozialhilfe soll hilfsbedürftigen Menschen ein eigenständiges und menschenwürdiges Leben ermöglichen. Hilfsbedürftigkeit ist gegeben, wenn der notwendige Lebensbedarf weder durch den Einsatz der eigenen Kräfte und Mittel, durch familiäre Unterhaltsleistungen oder durch sozialversicherungsrechtliche oder sonstige vorrangige Leistungsansprüche gesichert werden kann. Sie stellt sozusagen das letzte Netz im System der sozialen Sicherheit dar. Ein weiteres, zentrales Element des österreichischen Sozialstaates sind die arbeitsrechtlichen Absicherungen. Österreich verfügt über einen hohen arbeitsrechtlichen Standard, der über die Jahrzehnte kontinuierlich verbessert und erweitert wurden. Die fünfte und letzte Säule bildet die aktive Arbeitsmarktpolitik. Unter aktiver Arbeitsmarktpolitik versteht man Maßnahmen zur Förderung der Erwerbstätigkeit und der Fort- und Weiterbildung. Darunter fallen Schulungsmaßnahmen, Lehrlingsförderungsprojekte und Förderungen zur Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen. TÁLOS, Emmerich: Vom Siegeszug zum Rückzug – Sozialstaat Österreich, Wien: Studienverlag 2005

3 „Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“
Sozialausgaben „Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“ Jean de la Fontaine, Schriftsteller Diese Grafik soll eine Vorstellung der tatsächlichen Höhe und des Anteils der verschiedenen Sozialleistungen geben. Wie man anhand dieser Grafik erkennen kann entfallen fast die Hälfte der Sozialausgaben auf Pensionen, Pflegegelder und soziale Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen. Im Vergleich zu 1993 haben sich die Ausgaben für den Bereich Alter verdoppelt. Dies ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass die österreichische Bevölkerung immer älter wird und daher mehr Leistungen in diesem Bereich in Anspruch genommen wird sowohl im Bereich der monetären Pensionszahlungen als auch im Betreuungsbereich. Ein gutes Viertel der Sozialausgaben in Österreich wird für die Gesundheitsversorgung ausgegeben. Auch die Ausgaben für den Bereich Krankheit und Gesundheitsvorsorge sind zwischen 1993 und 2008 stark angestiegen. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die umfangreichen Leistungen die in diesem Bereich angeboten werden. Ebenfalls sind die Ausgaben für den Bereich Hinterbliebene und Invalidität/Gebrechen gestiegen. Die Leistungen an Arbeitslose sind ebenfalls stark gestiegen. Relativ betrachtet ist ihr Anteil an den Sozialausgaben leicht zurück gegangen. Gesamthaft kann gesagt werden, dass die Leistungen in den letzten 15 Jahren sich doch deutlich erhöhten.

4 Kranken- versicherung
Sozialversicherung Pensions- versicherung Kranken- versicherung Unfall- versicherung Arbeitslosen- versicherung Die österreichische Sozialversicherung ist eine Pflichtversicherung und beruht auf dem Solidaritätsprinzip. Das Solidaritätsprinzip besagt, dass jede/r Erwerbstätige einen bestimmten Betrag einzahlt, die Auszahlung sich jedoch am Bedarf der Einzelnen orientiert. Jeder/e selbstständig/e oder unselbstständig/e Erwerbstätige ist automatisch Kranken-, Unfall- und Pensionsversichert, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind (Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze, Vorliegen eines Gewerbescheins, etc.). Unselbstständige Erwerbstätige sind zu einem großen Teil auch gegen Arbeitslosigkeit versichert. Die Sozialversicherung wird überwiegend durch Beiträge der Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen nach dem Umlageverfahren (=Dies bedeutet, dass das einlangende Geld nicht angespart wird wie bei einer Privatversicherung. Es werden also nicht die von den Versicherten geleisteten Beiträge zur Sicherung ihrer eigenen Leistungsansprüche verwendet, sondern immer nur zur Finanzierung der Leistungen der Anspruchsberechtigen) finanziert. Die finanziellen Mittel für die österreichische Sozialversicherung werden zudem durch Kostenbeteiligungen im Leistungsbereich (wie z.B. Behandlungsbeiträge, Rezeptgebühr),sonstige Einnahmen (wie z.B. Verzugszinsen, Beitragszuschläge) sowie Bundesmittel (wie z.B. Ausfallshaftung des Bundes in der Pensionsversicherung) aufgebracht. Der engere Bereich der Sozialversicherung besteht aus drei Zweigen: Pensionsversicherung Krankenversicherung Unfallversicherung Die Sozialversicherung erbringt zudem in den Bereichen Schwangerschaft/Geburt, Jugend/Familie/Vorsorge und Sicherheit Leistungen. Die Sozialversorgung hingegen wird unabhängig vom Erwerbsstatus und den Einkommensverhältnissen der gesamten Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Dies sind beispielsweiße die Familienbeihilfe, der Kinderabsetzbetrag, das Kinderbetreuungsgeld, das Pflegegeld etc. Da die Arbeitslosenversicherung vom Arbeitsmarktservice verwaltet wird, gehört sie nicht –so wie die Krankenversicherung, Unfallversicherung und die Pensionsversicherung- dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger an. DienstnehmerInnen sind im Rahmen der Sozialversicherung auch arbeitslosenversichert, sofern ihr Einkommen über der gesetzlichen Geringfügigkeitsgrenze (366,33 brutto Euro) liegt. Im Falle von Arbeitslosigkeit haben die betroffenen Personen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Die Höhe des Arbeitslosengeldes und die Bezugsdauer hängen vom Alter des Antragsstellers/der Antragsstellerin, sowie der Dauer der vorangegangenen Beschäftigung ab. Der Grundbetrag beträgt 55% des täglichen Nettoeinkommens. Dieses errechnete tägliche Nettoeinkommen gebührt als Tagsatz. Sind die betroffenen Personen jedoch Eltern, erhalten sie zusätzlich einen Familienzuschlag. Bezieher von Arbeitslosengeld dürfen zusätzlich noch ein Einkommen haben, wenn dieses nicht die Geringfügigkeitsgrenzen überschreitet. Der Arbeitslosenversicherungsbeitrag beträgt für ArbeiterInnen, Angestellte und freie DienstnehmerInnen 6%, wobei jeweils 3% der/die ArbeitgeberIn bzw. der/die ArbeitnehmerIn zu leisten haben. Da die Arbeitslosenversicherung vom Arbeitsmarktservice verwaltet wird, gehört sie nicht - so wie die Krankenversicherung, Unfallversicherung und die Pensionsversicherung - dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger an. DienstnehmerInnen sind im Rahmen der Sozialversicherung auch arbeitslosenversichert, sofern ihr Einkommen über der gesetzlichen Geringfügigkeitsgrenze (366,33 Brutto Euro) liegt. Um eine staatliche Pension in Österreich zu erhalten, muss eine gewisse Anzahl von Versicherungsmonaten im Rahmen der Erwerbstätigkeit erworben werden. Neben der Alterspension gibt es außerdem Pensionen aus Gründen der Invalidität und Erwerbsunfähigkeit. Über die Höhe der Pensionen entscheiden die Höhe der eingezahlten Beiträge und die Anzahl der Versicherungsmonate. Die Finanzierung erfolgt mittels Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die erwerbstätige Generation für die Pensionen der bereits aus dem Arbeitsleben ausgeschiedenen Personen aufkommt. Die Unfallversicherung umfasst Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, Arbeitsunfallheilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung nach Arbeitsunfällen sowie Berufskrankheiten. Arbeitsunfälle sind Unfälle, die sich während der Arbeitszeit, sowie auf dem Weg zur bzw. von der Arbeits- bzw. Ausbildungsstelle ereignen. Neben Erwerbstätigen sind auch SchülerInnen und Studenten/Studentinnen unfallversichert und zwar über die Eltern. Durch die Mitversicherung Nicht-Erwerbstätiger bei deren Angehörigen (Eltern, Ehepartner, u.Ä.) bietet Österreich eine fast flächendeckende Versicherung bei Unfall und Krankheit. Im Jahre 2008 waren rund 8,2 Millionen Personen bzw. 98,8% der Bevölkerung durch die soziale Krankenversicherung geschützt. Für den Rest übernimmt die Sozialhilfe im Falle von Bedürftigkeit die Kosten. Die Krankenversicherung umfasst sowohl präventive als auch kurative Maßnahmen und reicht von der Vorsorgeuntersuchung bis hin zur ärztlichen Hilfe im Krankheitsfall.

5 Kinder-betreuungsgeld
Sozialversorgung Familienbeihilfe Kinder-absetzbetrag Pflegegeld Die Leistungen der Sozialversorgung, auf welche fast die gesamte Bevölkerung bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen, unabhängig von der Erwerbssituation und vom Einkommen (sogenannte „Universelle Systeme“), Anspruch hat, sind die Familienbeihilfe (inklusive Kinderabsetzbetrag), das Kinderbetreuungsgeld und das Pflegegeld. Die Familienbeihilfe ist eine einkommensunabhängige Geldleistung, die der finanziellen Unterstützung von Personen mit Kindern dient. Die Höhe der Familienbeihilfe hängt vom Alter und der Anzahl der Kinder ab. Grundsätzlich wird die Familienbeihilfe bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres des Kindes bzw. dem Ende der Ausbildung ausbezahlt. Das Höchstalter hierbei beträgt 26 Jahre. Die Finanzierung erfolgt aus dem Familienlastenausgleichsfonds (kurz FLAF) und wird von den Finanzämtern ausbezahlt. Der Kinderabsetzbetrag ist ein einheitlicher Absetzbetrag, der die Kosten der Kinder steuerlich berücksichtigt. Er kann nur in Verbindung mit der Familienbeihilfe in Anspruch genommen werden. Im Jahr 2002 wurde das gesetzliche Karenzgeld, welches an die Erwerbstätigkeit gebunden war, vom Kinderbetreuungsgeld abgelöst. Es soll den Betreuungsaufwand für Kleinkinder teilweise abgelten. Alle Mütter und Väter haben Anspruch auf Kinder-betreuungsgeld für die ersten 30 bzw. 36 Lebensmonate des Kindes. Für die Auszahlung sind die Krankenversicherungsträger zuständig. Seit 1993 haben fast alle in Österreich wohnenden Personen, die pflegebedürftig sind, Anspruch auf Pflegegeld. Die Höhe hängt ausschließlich vom Ausmaß der Pflegebedürftigkeit ab. Das Pflegegeld deckt pflegebedingte Mehraufwendungen pauschaliert ab. Somit wird betroffenen Menschen die notwendige Betreuung und Pflege gesichert und ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben verbessert. Kinder-betreuungsgeld

6 Bedarfsorientierte Leistungen
Sozialhilfe Bedarfsorientierte Leistungen Notstandshilfe Pensionsversicherung: Ausgleichszulage Bedarfsorientierte Mindestsicherung Bei der Sozialhilfe handelt es sich überwiegend um bedarfsorientiere Leistungen. D.h. Leistungen mit Einkommensprüfungen. Die Sozialhilfe soll hilfsbedürftigen Menschen ein eigenständiges und menschenwürdiges Leben ermöglichen. Hilfsbedürftigkeit ist gegeben, wenn der notwendige Lebensbedarf weder durch den Einsatz der eigenen Kräfte und Mittel, durch familiäre Unterhaltsleistungen oder durch sozialversicherungsrechtliche oder sonstige vorrangige Leistungsansprüche gesichert werden kann. Sie stellt sozusagen das letzte Netz im System der sozialen Sicherheit dar. Die Notstandshilfe wird gewährt, sobald der Anspruch auf Arbeitslosengeld aufgebraucht ist und sich der/die Betroffene in einer Notlage befindet. Sie wird für maximal 52 Wochen gewährt, allerdings können unbegrenzt Folgeanträge gestellt werden. Durch die gesetzliche Pensionsversicherung wird gewährleistet, dass niedrige Pensionen bei finanzieller Bedürftigkeit auf einen Ausgleichszulagenrichtsatz angehoben werden. Die Mindestsicherung stellt die Weiterentwicklung der Sozialhilfe dar und ist am in Kraft getreten. Durch die bedarfsorientierte Mindestsicherung sollen für alle Anspruchsberechtigten dieselben Mindeststandards geltend gemacht werden und die Leistungen nach unten hin abgesichert werden. Die Höhe dieser Leistung orientiert sich am Nettoauszahlungszulagenrichtsatz in der Pensionsversicherung. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung stellt ebenfalls eine Verbesserung im Bereich der Krankenversorgung dar. Durch die Einbeziehung von LeistungsbeziehernInnen ohne Krankenversicherung wird ein uneingeschränkter Zugang zur medizinischen Versorgung gewährleistet

7 Arbeitsrechtliche Absicherung
Finanzielle Absicherung Arbeitszeitbestimmungen Kollektivverträge Ein wichtiges Element der Sozialpolitik stellt die arbeitsrechtliche Absicherung dar. Österreich verfügt über einen hohen arbeitsrechtlichen Standard, der über die Jahrzehnte kontinuierlich verbessert und erweitert wurde. Arbeitsrechtliche Regelungen umfassen finanzielle Absicherungen im Krankheitsfall und bei Schwangerschaft, Ansprüche von Eltern  wie beispielsweise der Mutterschutz, oder die Elternteilzeit, Kündigungsfristen und den Kündigungsschutz für bestimmte Gruppen, darunter fallen zum Beispiel Menschen mit Behinderung. Auch die Arbeitszeiten sind genau geregelt, so dürfen Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren nicht in der Zeit von 20:00 bis 6:00 Uhr beschäftigt werden. Obwohl die arbeitsrechtliche Absicherung primär von den ArbeitgebernInnen finanziert wird, geben die Sozialpartner einige Regeln vor. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit überprüft. Neben den gesetzlichen Regelungen werden in Österreich wichtige Bereiche arbeitsrechtlicher Bestimmungen über Kollektivverträge zwischen ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn geregelt. Die rechtlich abgesicherten Kollektivverträge garantieren dem Großteil der Beschäftigten ein Mindesteinkommen auf Branchenebene. Es gibt allerdings keinen gesetzlichen Mindestlohn. Vgl.

8 Aktive Arbeitsmarktpolitik
Lehrlingsförderung Fort- und Weiterbildungen Beschäftigungsförderung Bildungskarenz Unter aktiver Arbeitsmarktpolitik versteht man Maßnahmen zur Förderung der Erwerbstätigkeit und der Fort- und Weiterbildung. Darunter fallen Schulungsmaßnahmen, Lehrlingsförderungsprojekte und Förderungen zur Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen. Zuständig für diverse Förderungen und Schulungen ist hauptsächlich das Arbeitsmarkt-Service Österreich (kurz AMS). Es ist ein Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen Rechts.  Das AMS ist für die Vermittlung von Arbeitskräften auf offene Stellen zuständig und unterstützt Arbeitsuchende sowie Unternehmen durch Beratung, Qualifizierung und finanzielle Förderungen. Die Bildungskarenz bietet ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit, längerfristig an einer beruflichen Aus- oder Weiterbildung teilzunehmen, ohne dafür ihr Dienstverhältnis auflösen zu müssen. Die Bildungskarenz kann bis zu maximal 12 Monaten vereinbart werden, wobei sie auch in Teilen konsumiert werden kann, welche mindestens 3 Monate dauern müssen. Der/die ArbeitnehmerIn kann die Karenz gegenüber dem/der ArbeitgeberIn nicht erzwingen, er/sie genießt bei Inanspruchnahme jedoch einen entsprechenden Kündigungsschutz. Die Bildungskarenz wird von der Arbeitslosenversicherung finanziert. In der Zeit der Bildungskarenz wird Weiterbildungsgeld in der Höhe von € 14,53 pro Tag bezahlt. Darüber hinaus sind Arbeitnehmer während der Bildungskarenz kranken− und unfallversichert.

9 „Das schwedische Sozialmodell als Vorbild für Österreich?“
Forschungsfrage „Das schwedische Sozialmodell als Vorbild für Österreich?“ Für meine Projektmatura habe ich mich für ein sozialpolitisches Thema entschieden und habe mir daher zur Aufgabe gemacht einen Vergleich zwischen dem österreichischen und dem schwedischen Sozialmodell anzustellen. Und somit lautete die Forschungsfrage für meine Projektmatura: Das schwedische Sozialmodell als Vorbild für Österreich? Warum habe ich mich jedoch für das schwedische Sozialmodell als Vergleichsbasis entschieden?

10 Vergleichsobjekt Schweden
„Die persönliche, wirtschaftliche und kulturelle Wohlfahrt des Einzelnen soll das grundlegende Ziel der öffentlichen Wirksamkeit sein […]. Es obliegt der Allgemeinheit besonders […] für die soziale Sorge und Sicherheit zu wirken und für ein gutes Lebensmilieu […].“ Schwedische Verfassung, 1976 „Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.“ Jean de la Fontaine, Schriftsteller Seit Jahrzehnten ist die Sozialpolitik in den meisten modernen Staaten ein zentrales Thema politischer Diskussionen. Debattiert werden dabei notwendige Reformen des bestehenden Sozialsystems. Nicht selten wird dabei auf den „Modellstaat“ Schweden hingewiesen, der lange Zeit als eine Art Vorbild in vielen Fragen galt. Wohl in keinem anderen Staat sind soziale Rechte so deutlich wie in dieser Passage aus der schwedischen Verfassung verankert.

11 Geschichtliche Entwicklung
Das goldene Zeitalter Krise 70er Jahre Krise 90er Jahre Der schwedische Wohlfahrtsstaat hat sich über die letzen Jahrzehnte kontinuierlich entwickelt. Mit den 1950er und 1960er Jahren kam die Zeit der großen sozialpolitischen Neuerungen, von denen die schwedische Bevölkerung in nie dagewesenen Art profitierte. Zu welche zentralen, sozialpolitischen Errungenschaften kam es nun zu dieser Zeit? [Folienwechsel zu Folie 13-Das Goldene Zeitalter] Natürlich waren diese sozialen Errungenschaften immer wieder durch wirtschaftliche so­wie soziale Krisen gefährdet. Die Krise der 70er Jahre hat Schweden, genauso wie die meisten anderen Industrieländer, sehr hart getroffen. Bis 1970 war das Wirtschaftswachstum in Schweden ununterbrochen stark. Der Ausbau der Industrie und der rasche Produktionsanstieg in den 1950er und 1960er Jahren haben zu einer stetigen Erhöhung des Lebensstandards ge­führt. Seit Mitte der 1970er Jahre verlangsamte sich die Verbesserung des Lebensstandards jedoch stetig. Schweden bekam im Laufe dieser Krise, die durch die dramatisch gestiegenen Ölpreise ausgelöst wurde, Budgetprobleme und die Arbeitslosigkeit stieg stark an. Um die Krise zu bekämpfen, setzte die damalige sozialdemokratische Regierung auf eine Überbrückungsstrategie. Durch massive Subventionen in den Krisenbranchen ver­suchte man die Krise zu überwinden. Ein große Anzahl von Industrieunternehmen sowie ganze Industriezweige, allen voran die Schiffswerften, Handelsstahl-, Eisenerz und Textilindustrie konnten die Krise der 70er Jahre nur deshalb überleben, weil sie hohe Subventionen erhielten. Man konnte die Krise der 70er Jahren daher relativ rasch, erfolgreich bekämpfen. Bereits in den 80er Jahren hatte Schweden wieder Vollbeschäftigung und einen Budgetüberschuss zu verzeichnen. Die Krise der 90er Jahre verursachte eine viel stärkere Zäsur in der schwedischen Wirtschaft, als die Krise der 70er Jahre. Während zwischen 1990 und 1992 das BIP in Österreich stagnierte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung in Schweden zwischen 1990 und 1992 real um 5 Prozent. Die Ursache für diese tiefe Rezession war die Banken- und Immobilienkrise. Die Krise der 90er Jahre hatte enorme Auswirkungen auf das Sozialmodell in Schweden, da die Arbeitslosigkeit, von Vollbeschäftigung auf Arbeitslosenquoten um 10%, anstieg. Für einen Wohlfahrtsstaat, der so enorm wie Schweden darauf basiert, dass die Bevölkerung erwerbstätig ist, ist die hohe Zahl der Arbeitslosen eine enorme Schwächung. Nicht nur der Aspekt, dass Arbeitslose das öffentliche Sicherungssystem sehr belasten , da die Ersatzraten für Arbeitslosigkeit in Schweden sehr hoch sind, ist zu berücksichtigen. Zudem muss man beachten, dass bei einer hohen Zahl an Arbeitslosen die Einnahmen stark sinken, da Arbeitslose nicht zur Finanzierung des Sozialsystems beitragen können. Dadurch war das schwedische System, besonders seine Finanzierung, zu dieser Zeit stark in Frage gestellt worden. Die schwedische Regierung, die 1993 gebildet wurde, hatte zur Bekämpfung der Krise in den 90er Jahren die Geldleistungen für die Bevölkerung temporär gekürzt. Die Sachleistungen, die schon damals ein zentrales Element des schwedischen Wohlfahrtstaates waren, blieben in ihrem Ausmaß gleich. Der Gedanke hinter dieser Umstrukturierungsmaßnahme war einerseits, dass durch Investitionen in Bildungs- Gesundheits- und Kinderbetreuungssysteme der Bevölkerung in Krisenzeiten besser geholfen werden kann und diese davon mehr profitiert. Andererseits sind Dienstleistungen im Pflege-, Bildungs- und Kinderbetreuungssystem mit enormen Beschäftigungszahlen, besonders für Frauen, verbunden. Daher hätte ein Abbau der Dienstleistungen den schwedischen Arbeitsmarkt noch mehr geschwächt und in weiterer Folge wäre die Krise in Schweden verschärft worden.

12 Sozialpolitische Errungenschaften
Das Goldene Zeitalter Sozialpolitische Errungenschaften Krankenversicherung Arbeitsrechtliche Ansprüche Grundversorgung mit sozialen Dienstleistungen Allgemeines Pensionssystem Die wohl wichtigsten Errungenschaft des Goldenen Zeitalters waren die Einführung einer Krankenversicherung (1953), die Etablierung arbeitsrechtlicher Ansprüche (Beginn 1960er Jahre). Weite wichtige Errungenschaften waren der Ausbau einer Grundversorgung mit umfangreichen sozialen Dienstleistungen (Beginn 1960er Jahre bis Heute) und die Einführung eines Allgemeinen Pensionssystems (1946). Durch die Krankenversicherung als Teil des schwedischen Sozialstaats kommt die Bedeutung der solidarischen Sicherungssysteme sehr stark zum Ausdruck. Die solidarischen Sicherungssysteme verdeutlichen auch die sehr starke Erwerbsorientierung der schwedischen Gesellschaft. Die starke Orientierung auf die Erwerbsarbeit ist ein sehr wichtiges Charakteristikum des schwedischen Modells und deshalb sind die oben angeführten arbeitsrechtlichen Ansprüche , wie die 45-Stunden-Arbeitswoche oder die Einführung des vierwöchigen Arbeitsurlaubes, wichtige und zentrale sozialpolitische Errungenschaften.   Sehr bedeutend für den erfolgreichen Aufbau des schwedischen Sozialstaates war und ist bis heute das Angebot einer guten Grundversorgung mit umfangreichen sozialen Dienstleistungen. Der Aspekt umfassender allgemeiner Leistungen an die Bevölkerung ist, neben dem Versicherungsaspekt, ein zentrales Element eines erfolgreichen Wohlfahrtstaates Eine weitere wesentliche Errungenschaft, die zum Gelingen des schwedischen Wohlfahrtstaates beitrug, war die Schaffung eines allgemeinen Pensionssystems wurde in Schweden das „ATP-System“ eingeführt. Dies war ein zweigeteiltes Pensionssystem, wo man auf der einen Seite eine Mindestsicherung im Alter etablieren konnte, die sogenannte Volkspension , und zum zweiten eine erwerbsabhängige Pension geschaffen wurde. Die erwerbsabhängige Pension war weitgehend von Einzahlungen abhängig. Durch die Schaffung eines Pensionssystems nach dem Krieg konnte das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen werden. Besonders in den 40er und 50er Jahren herrschte in vielen Industrieländern hohe Altersarmut vor. Durch die Schaffung einer Absicherung im Alter konnte Schweden seiner Bevölkerung das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die Einführung eines Pensionssystems war ebenfalls eine wichtige Voraussetzung zur Entwicklung des starken gesellschaftlichen Zusammenhalts bzw. der gesamtgesellschaftlichen Solidarität.

13 Hauptelemente Ein Hauptelement des schwedischen Sozialstaates ist , dass man das politische Konzept der Solidarität in den 30er Jahren in Schweden etabliert hat. Man nannte dieses Konzept der Solidarität „Volksheim“ . Der Begriff „Volksheim“ entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten politischen Metaphern für die sozialdemokratische Politik griff der Parteivorsitzende der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Per Albin Hansson den Begriff des „Volksheims“ auf, um die Ziele der sozialdemokratischen Partei zu beschreiben. Die Vorstellung dieses „Volksheimes“ war, dass die gesamte Bevölkerung in einem gemeinsamen Haus lebt, dem „Volksheim“, und jede/r muss darauf achten, dass es allen BewohnerInnen dieses Hauses gut geht. Diese Vorstellung hielt in Schweden bis in die 70er und 80er Jahre an und prägte die schwedische Gesellschaft stark. Heute spricht man jedoch nicht mehr vom Begriff des Volksheimes, sondern vielmehr vom Solidaritätsprinzip. Das Solidaritätsprinzip ist nicht nur Prinzip des Sozialstaates, sondern auch des Versicherungssystems in Schweden. Wie in Österreich haben in Schweden nicht nur EinzahlerInnen Ansprüche auf Leistungen, sondern auch Teile der Bevölkerung, die nicht oder nur sehr wenig Beiträge leisten können, sind durch den schwedischen Sozialstaat umfangreich abgesichert.

14 Staatlich erbrachte Leistungen
Das schwedische Sozialmodell Monetäre Leistungen Sachleistungen Das Sozialsystem in Schweden unterscheidet sich von jenem Österreichs vor allem durch die umfassende Bereitstellung von öffentlichen Dienstleistungen. In Österreich tritt der Staat primär als Anbieter von monetären Leistungen auf und weniger als Dienstleister oder Arbeitgeber. Das schwedische Sozialsystem bietet der schwedischen Bevölkerung zahlreiche Sachleistungen an. In Schweden ist es beispielsweise Aufgabe der Kommunen, die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen oder Pflegeplätze für ältere Menschen zu garantieren. Staatlich erbrachte Dienstleistungen sind in Schweden umfangreich ausgebaut. In diesem Bereich kann Schweden sicherlich als Vorbild für Österreich angesehen werden. Gute Qualität und Verfügbarkeit sozialer Dienstleistungen kommt vor allem der unteren sozialen Schicht zugute, da diese privat finanzierte Leistungen nicht so einfach in Anspruch nehmen könnte. Umfangreiche und qualitativ hochwertige Dienstleitungen kommen jedoch nicht nur den unteren sozialen Schichten zugute, sondern der gesamten Bevölkerung. Zudem eröffnet ein breites Angebot an sozialen Dienstleistungen ein großes Beschäftigungspotential. Dies ist einerseits der Fall durch die direkt entstehenden Arbeitsplätze in zum Beispiel den Kindergrippen, Kindergärten, Schulen und Pflegeinrichtungen. Andererseits würde dies zu einer Entlastung der unbezahlten Betreuungs- und Pflegetätigkeit im Haushalt führen. Es würde vor allem für Frauen die Möglichkeit geschaffen werden, einer bezahlten und sozial abgesicherten Tätigkeit nachzugehen. Das österreichische Sozialmodell bietet zwar neben direkten Geldleistungen auch Infrastruktur- und Sachleistungen, wobei die monetären Transferleistungen in Österreich überwiegen. Insgesamt entfallen 71% der Sozialausgaben auf Geldleistungen. Direkte Geldleistungen sind, ebenso wie Sachleistungen, an bestimmte Vergabekriterien gebunden. Zwar verfolgen staatlich erbrachte Geldleistungen einen sozialpolitischen Zweck. Es kann jedoch nicht näher geprüft werden, ob die Geldleistung auch in genau diesem Sinne verwendet wird. Was sind nun die Vorteile von Sachleistungen gegenüber Geldleistungen? Vom Staat angebotene Sachleistungen bieten den wesentlichen Vorteil, dass deren ordnungsgemäße Inanspruchnahme leichter kontrollierbar ist. Ein weiterer Vorteil den staatlich erbrachte Sachleistungen mit sich bringen ist, dass diese unabhängig vom Einkommen oder Familienstand geleistet werden, und daher jeder Person im gleichen Ausmaß zur Verfügung stehen. Überdies werden im Rahmen der Erbringung von Sachleistungen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

15 Familienleistung Für die schwedische Gesellschaft ist das umfangreiche Kinderbetreuungssystem ein wichtiger und notwendiger Faktor. Schweden verfügt über ein sehr umfangreiches Kinderbetreuungsnetz auf kommunaler Ebene. Die angeboten Leistungen der Kinderbetreuung sind qualitativ sehr hoch, dies wird vor allem durch die kleinen Gruppen und daher individuelle Betreuung jedes einzelnen Kindes erzielt. Das Betreuungsverhältnis ist mit 5 Kindern pro Erziehungskraft äußerst ausgewogen. Zudem ist die Qualifikation der BetreuerInnen deutlich höher als in Österreich, denn fast die Hälfte verfügt über einen Hochschulabschluss. Anhand diese Grafik, veröffentlicht von Eurostat, kann man deutlich erkennen, dass die Sozialausgaben in Schweden für Familien über jenen Österreichs und Deutschlands liegt. Während in Schweden das Verhältnis zwischen Sach- und Barleistungen in etwa ausgeglichen ist, gibt es in Österreich eine deutliche Verteilung dieser Ausgaben zugunsten der monetären Leistungen (gleiches gilt für Deutschland). Betrachtet man die Sachleistungen  so wird ersichtlich, dass hier eine deutliche Abweichung zwischen Schweden und den beiden anderen Staaten vorliegt. Während in Schweden die Sachleistungen an Familien rund 1,6 Prozent des BIP betragen, sind es in Österreich nur 0,5 Prozent (Deutschland mit 0,8%) der Wirtschaftsleistung.   Eurostat, 2010

16 Pflegesystem Die Pflegekosten nehmen rasch zu, der steigende Bedarf kann angesichts der hohen Kosten eines Platzes in einem Pflegeheim nicht über private Marktlösungen befriedigt werden, will man nicht große soziale Unterschiede zwischen Reich und Arm im Alter akzeptieren. Zudem wird die Nachfrage nach Pflege älteren Menschen in den nächsten Jahren stark steigen. Ein wesentlicher Grund dafür liegt nicht nur in der zunehmenden Alterung der Gesellschaft. Auch wird und kann die Pflege der älteren Menschen in Zukunft nicht mehr von den traditionellen DienstleisterInnen oder Familienangehörigen zur Verfügung gestellt werden. Daher wird die traditionelle Pflege in der Familie in Schweden primär von den Kommunen (Gemeinden) ersetzt. Dazu zählen nicht nur Betreuungsplätze in Pflegeheimen, sondern auch Heimhilfen, Essen auf Rädern und Besuchsdienste. Durch ein umfangreicheres Pflegesystem werden nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch Frauen die Möglichkeit geboten, trotz der Bedürftigkeit eines Familienmitgliedes, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Österreich gibt derzeit etwa 2,1 % seines BIP für Pflegevorsorge aus, Schweden mit einer umfassenden und flächendeckenden Pflegeversorgung 4,3%. In Österreich sollte es besonders rasch zu einem Ausbau der kostengünstiger Betreuung zu Hause kommen, auch bei der Bereitstellung von Plätzen in Pflegeheimen besteht in Österreich hoher Nachholbedarf. Diese Grafik verdeutlicht das Verhältnis zwischen Bar- und Sachleistungen. Während in Österreich der Anteil der monetäre Leistungen deutlich über jenem der Sachleistungen liegt, ist in Schweden dieses Verhältnis ausgeglichener. In Österreich entfallen über 80% der Ausgaben auf Barleistungen während in Schweden nur rund 40% auf monetäre Leistungen entfallen.

17 Frauenerwerbstätigkeit
Gleichheitsgedanke Qualität Kinderbetreuung Öffentlicher Sektor In kaum einem anderen Land ist die Erwerbstätigkeit für Frauen ökonomisch interessanter als in Schweden. Die Erwerbsquote der Frauen beträgt in Schweden daher 70 Prozent, sie ist fast gleich hoch wie jene der Männer, die bei rund 74 Prozent liegt. In Österreich liegt die Frauenerwerbsquote nach einem kontinuierlichen Anstieg auch schon bei 66 Prozent, dennoch ist noch eine deutliche Differenz von zehn Prozentpunkten zur Erwerbstätigkeit der Männer gegeben. Einen zentraler Aspekt der hohen Erwerbstätigkeit der Frauen ist sicherlich der Gleichheitsgedanke, der in Schweden sehr ausgeprägt ist. Durch das Prinzip des Volksheimes wurden nicht nur Werte wie Rücksicht und Gleichheit in die Gesellschaft etabliert. Gleichzeit sollte es auch dazu beitragen soziale Barrieren wie beispielsweise zwischen Männern und Frauen aufzuheben. Natürlich spielt auch die Qualität der Kinderbetreuung in Schweden eine sehr große Rolle. Da die Kinderbetreuung sehr kostengünstig ist und ihre Qualität als sehr gut angesehen wird, fällt Müttern die Entscheidung oft einfacher, ihr Kind in die Obhut des öffentlichen Betreuungssystems zu geben und einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Ein weiterer Faktor der hohen Frauenerwerbstätigkeit wird durch den öffentlichen Sektor geschaffen. Dieser weist in Schweden eine sehr hohe Beschäftigung der Frauen auf. Diese Form der Arbeitsmarktsegmentierung ist sicherlich ein probates Mittel um die Frauenerwerbsquote in Schweden hoch zu halten.

18 Erwerbsquoten nach Geschlecht
Differenz der männlichen und weiblichen Erwerbsquoten im EU-Vergleich Anhand dieser Grafik lässt sich sehr gut die hohe Frauenerwerbsquote in Schweden erkennen. Diese hohe Partizipation der schwedischen Frauen am Arbeitsmarkt lässt die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Erwerbsbeteiligung damit etwas kleiner werden. Im EU-Vergleich liegt Österreich hinsichtlich der Geschlechterdifferenz in der Erwerbsbeteiligung im Mittelfeld. Geringe Unterscheide in der Erwerbsbeteiligung gibt es in den Skandinavischen Ländern Finnland und Schweden. Eurostat, Europäische Arbeitskräfteerhebung (2010)

19 Schwachstellen schwedisches Modell
Verbesserungspotential Denke doch, dass diese Übersichtsfolie notwendig ist, zur besseren Übersicht! Natürlich weist auch das schwedische Sozialmodell in einigen Bereichen Defizite auf. Verbesserungspotential besteht in Schweden besonders in den Bereichen Jugendarbeitslosigkeit und Gesundheitssystem.

20 Jugendarbeitslosigkeit
Jugendarbeitslosenquote internationaler Vergleich Altersgruppe Jahre Eine wesentliche Schwäche ist auf jeden Fall die im Vergleich zu Österreich hohe Zahl der jugendlichen Arbeitslosen. Im europäischen Vergleich liegt Schweden mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 24,1 Prozent deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 20 Prozent. Noch weitaus drastischer stellt sich der Vergleich mit Österreich dar, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei rund 9,4 Prozent liegt. Obwohl das Bildungssystem in Schweden als vorbildlich gilt, ist die Jugendarbeitslosigkeit in den letzten zehn Jahren weiter angestiegen. Trotz eines guten Bildungssystems, das ab der zehnten Klasse praktische und theoretische Ausbildungsprogramme anbietet, werden keine positiven Arbeitsmarkteffekte erzielt. Die wohl wesentlichste Ursache liegt darin, dass in Schweden keine betriebliche Lehre, wie in Österreich, existiert. Zudem ist der Übergang vom Gymnasium zum Arbeitsplatz für die Jugendlichen oft problematisch, da es ihnen an Praxiserfahrungen fehlt. Diesbezüglich gibt es Überlegungen zukünftig ein Lehrlingssystem nach dem Erreichen der Reifeprüfung einzuführen. Eurostat, 2010

21 Zufriedenheit mit Gesundheitssystem
Eine weitere Schwachstelle des schwedischen Sozialmodells ist sein Gesundheitssystem. Das österreichische Gesundheitssystem, mit Ausnahme des schwedischen Pflegesystems, ist besser und umfangreicher ausgebaut als jenes in Schweden.  Die Wartezeiten für Operationen sind in Schweden weitaus länger als jene in Österreich. Ebenfalls muss die schwedische Bevölkerung im Vergleich zur österreichischen, viel höhere Selbstbehalte zahlen. Das die österreichische Bevölkerung mit dem vorherrschenden Gesundheitssystem sehr zufrieden ist, zeigt auch diese Studie des Maromètre Cercle Santé. In dieser Studie wurde die Bevölkerung in 8 Ländern Über die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem befragt. In Österreich sind über 50% sehr zufrieden oder finden das System als exzellent. Nur 14% finden das Gesundheitssystem als durchschnittlich oder unzureichend. In Schweden zeigt sich, dass die Bevölkerung das Gesundheitssystem als gut bewertet aber nur 29% finden es exzellent bzw sehr gut. Fast 30% der Befragten sind mit dem System unzufrieden. Baromètre Cercle Santé Europ Assistance, 2009

22 Fazit Gesundheits- system Jugend- arbeitslosigkeit Sozial-leistungen
Schwächen Gesundheits- system Jugend- arbeitslosigkeit Stärken Frauen- erwerbstätigkeit Sozial-leistungen Gleichheits-gedanke Das hohe Niveau des schwedischen Sozialstaats ist durch das umfangreiche Angebot an qualitativ hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen gekennzeichnet. Es bietet vor allem gute Pflegeleistungen und eine umfassende Betreuung für Kinder schon im frühen Alter. Gerade dieses Plus in der Kinderbetreuung gewährleistet auf der einen Seite eine frühzeitige Förderung der Kinder und ermöglicht auf der anderen Seite den Frauen eine Erwerbstätigkeit. Unterstützt wird dies durch den Gleichheitsgedanken der in der schwedischen Gesellschaft vorherrscht. Auch Österreich gehört sicherlich zu den am weitest entwickelten Sozialstaaten. Der große Unterschied zu Schweden liegt jedoch vor allem darin, dass das Hauptaugenmerk auf Barleistungen und nicht wie in Schweden auf Sachleistungen gelegt wird. Am deutlichsten kommt dies im staatlichen Angebot sozialer Dienste zum Ausdruck. Dieser eröffnet damit ein großes Beschäftigungspotential. Konsequenterweise sollte bei einer Reform des österreichischen Sozialsystems bei der Verbesserung der Sachleistungen, besonders in den Bereichen der Kinderbetreuungsplätze und der Pflegeleistungen im Alter, angesetzt werden. Durch derartige Maßnahmen könnte auch die Erwerbsquote der Frauen erhöht werden. Es ist jedoch zu sagen, dass das schwedische Sozialmodell nicht ganz uneingeschränkt übernommen werden kann, da besonders das Problem der hohe Jugendarbeitslosigkeit besteht und das Gesundheitssystem einige Schwächen aufweist. Bei einer Adaptierung unseres Sozialsystems ist daher ein Trade off zwischen Stärken und Schwächen, sowohl in Österreich als auch in Schweden, zu finden.

23 Arbeitslosigkeit Unterstützung, Kritik und Alternativen
Begrüßung und Vorstellung

24 Auf welche Art unterstützt der Staat Menschen ohne Arbeit?
Forschungsfragen Auf welche Art unterstützt der Staat Menschen ohne Arbeit? Welche Kritikpunkte an den sozialen Unterstützungsleistungen für Arbeitslose, bzw. am AMS, sind angebracht? Welche Alternativen wären möglich? Erklärung und Vorstellung der Forschungsfragen

25 Arbeitslosenquote Die Statistik zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenquote nach österreichischen Berechnungsmethode. Diese Quote wird ermittelt, in dem man die Zahl der registrierten Arbeitslosen zu der Zahl der Erwerbspersonen in Beziehung setzt. Der „Sockel“, die Zahl der Arbeitslosen, die es immer gibt, setzt sich aus Langzeitarbeitslosen, saisonalen Arbeitslosen und kurzfristig Arbeitslosen zusammen. Die Arbeitslosenquote verläuft wellenförmig, denn sie ist an das BIP  gebunden. Allerdings ist der Verlauf zeitlich nach hinten versetzt.  So war das BIP im Jahr 2007 und 2008 zwar geringer als in den Vorjahren, die Arbeitslosenquote stieg aber erst 2009 wieder stark an.

26 Zu alt? Zu jung? Keine Ausbildung?
Betroffene Zu alt? Zu jung? Keine Ausbildung? Jugendarbeitslosigkeit: Generell kann man sagen, dass nicht alle Personen von 15 bis 24 Jahren stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Quote ist nur bei den 19 bis 24-Jährigen besonders hoch . Die Quote der Jugendlichen liegt derzeit bei ca. 8%. Hauptgründe für dieses Problem: Das Lehrstellenangebot für Jugendliche ist zu gering. Der Großteil der Jugendlichen drängt in dieselben Berufssparten. Die Bereitschaft von Unternehmen, Lehrlinge auszubilden, ist zu gering. Ältere Personen: Es gibt eine ausgeprägte Altersdiskriminierung in Österreich. Viele Unternehmen glauben, dass ältere Personen weniger leistungsfähig sind als junge Menschen. Bei einer schweren Krankheit könnten sie Invaliditätsstatus erreichen und somit schwer zu kündigen sein . Außerdem meinen manche Unternehmer, dass ältere Personen zu oft in Krankenstand gehen, aufgrund der angeschlagenen Gesundheit. Ein anderes Problem ist die Einkommensentwicklung: ältere Personen beziehen oft ein höheres Einkommen und kosten daher dem Unternehmen mehr Geld als junge MitarbeiterInnen. Ausbildung: Es ist bewiesen, dass Personen mit schlechter Ausbildung am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Besonders betroffen sind Personen, die nur einen Lehr- oder Pflichtschulabschluss haben. Akademiker hingegen sind selten ohne Arbeit. Des weiteren werde ich kurz die verschiedenen Lösungsansätze erläutern.

27 Folgen von Arbeitslosigkeit
Armutsgefähr-dung Budget-nöte Allgemein kann man sagen, dass Arbeitslosigkeit stark mit Armutsgefährdung verknüpft ist. Die Folgen von Arbeitslosigkeit sind vielfältig. Sie betreffen sowohl die Einzelpersonen, als auch den gesamten Staat. Arbeit ist für den Großteil der Bevölkerung die wichtigste Möglichkeit, Einkommen zu erzielen und somit am gesellschaftlichen Wohlstand teilzuhaben. Aus diesem Grund stellt Arbeitslosigkeit die Hauptursache für ungleiche Einkommensverteilung dar. Arbeit ist wichtig für die Lebenszufriedenheit. Internationale Studien zeigen, dass der Verlust des Arbeitsplatzes die Zufriedenheit noch stärker verringert, als der damit verbundene Verlust an Einkommen. Trotzdem ist der Einkommensverlust erheblich. Im Durchschnitt beträgt das Arbeitslosengeld nur gut die Hälfte des letzten Nettoeinkommens. Auf Grund dessen sinkt der Lebensstandard rapide. Hält die Arbeitslosigkeit länger an, steigt das Armutsrisiko dramatisch. Hohe Beschäftigungslosigkeit schwächt die Position der Gewerkschaften in den Lohnverhandlungen. Für manche Gruppen  hat hohe Arbeitslosigkeit durchaus ihre Vorteile. Sie führt im extremsten Fall dazu, dass Gewerkschaften und der Wohlfahrtsstaat zerschlagen werden können. Für den Sozialstaat hat hohe Arbeitslosigkeit ein Finanzierungsproblem zu Folge, denn es gibt weniger Steuereinnahmen, dafür mehr Ausgaben.

28 Das AMS und seine Angebote
Angebote des AMS: Bereitstellung von Information Arbeitsplatzvermittlung Aus- und Weiterbildungen Spezielle Unterstützung besonders betroffener Gruppen Das Arbeitsmarktservice Österreich trägt im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und unter maßgeblicher Beteiligung der Sozialpartner zur Verhütung und Beseitigung von Arbeitslosigkeit in Österreich bei. Die Aufgaben des AMS sind die Vermittlung von Arbeitskräften an offene Stellen, die Unterstützung der Eigeninitiative von Arbeitsuchenden und die Unterstützung von Unternehmen durch Beratung, Information und finanzielle Förderung. Das AMS unterstützt alle Personen, die Hilfe benötigen. Jedoch wird einigen Gruppen besonders unter die Arme gegriffen, z.B. : Frauen und Jugendliche. Kritik: Das AMS wird oft dafür kritisiert, dass es nur niedrig qualifiziertes Personal vermittelt. Allerdings müssen bei diesem Vorurteil bestimmte Punkte berücksichtigt werden.

29 Arbeitslosenversicherung
Maturaprojekt 2011 Nina Steiner Arbeitslosen-versicherung Notstandshilfe Sozialhilfe Arbeitslosengeld Arbeitslosenversicherung Ausgaben 2009 Arbeitslosengeld: € 1,4 Mrd Notstandshilfe: € 0,7 Mrd Ich werden auf folgende Punkte eingehen: Erklärung Mitglieder und Verpflichtung (Arbeitslosenversicherung ist eine Pflichtversicherung) Finanzierung Zahlen: Ausgaben der Versicherung für Notstandshilfe und Arbeitslosengeld

30 Arbeitslosengeld Arbeitslosen-versicherung Arbeitslosengeld
Maturaprojekt 2011 Nina Steiner Arbeitslosen-versicherung Notstandshilfe Sozialhilfe Arbeitslosengeld Arbeitslosengeld Ich werde auf folgende Punkte eingehen: Anspruchsvoraussetzungen Höhe des Geldes Bezugsdauer Zusätzliches Einkommen Entgeltschutz Kritik am Arbeitslosengeld

31 Notstandshilfe Arbeitslosen-versicherung Arbeitslosengeld
Maturaprojekt 2011 Nina Steiner Arbeitslosen-versicherung Notstandshilfe Sozialhilfe Arbeitslosengeld Notstandshilfe Ich werde auf folgende Punkte eingehen: Anspruchsvoraussetzungen Höhe Bezugsdauer Einkommensgrenzen Quelle: Statistik Austria

32 Sozialhilfeempfänger-Innen 2008: 225.000
Maturaprojekt 2011 Nina Steiner Arbeitslosen-versicherung Notstandshilfe Sozialhilfe Arbeitslosengeld Sozialhilfe Die Leistungen der Sozialhilfe sollen Hilfsbedürftigen die Führung eines menschenwürdigen Lebens ermöglichen. Potentielle LeistungsempfängerInnen sind grundsätzlich alle, die ihren Lebensbedarf nicht in ausreichendem Maß aus eigenen Kräften oder Mitteln decken können und auch von Dritten keine entsprechende Hilfe erhalten. Ich werde kurz den Begriff „Lebensbedarf“ erklären. Bedarfsorientierte Mindestsicherung: Weiterentwicklung der Sozialhilfe Die Bundesländer haben in den 1970er Jahren eigene Landessozialhilfegesetze verabschiedet. Diese weichen in wichtigen Bereichen, wie etwa dem Inhalt und Ausmaß der Leistungen oder den Voraussetzungen für die Gewährung der Leistungen, voneinander ab. Mit der Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung soll ein einheitlicher Standard gewährleistet werden. Durch die Bedarfsorientierte Mindestsicherung sollen der Lebensunterhalt und der Unterkunftsbedarf, sowie der Schutz bei Krankheit und Schwangerschaft gesichert sein. Die Höhe der Leistungen orientiert sich an den Ausgleichszulagenrichtsätzen in der Pensionsversicherung. Sozialhilfeempfänger-Innen 2008:

33 Reformvorschläge Kinderbetreuungsstätten Lohnersatzleistungen
Frühwarnsystem Lockerung des Kündigungsschutzes Förderung von Behinderten Kindergeld Dienst- leistungscheck Reformvorschläge von Experten: Kinderbetreuungsstätten zur Förderung der Frauenbeschäftigungsquote Frühwarnsystem, um dem AMS die Möglichkeit zu geben, rasch einen Plan für Arbeitslose zu erstellen und der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken Kindergeld: Eltern sollten dabei gefördert werden, in die Arbeitswelt einzusteigen oder zurückzukehren. Es sollte möglich sein, einer (Teilzeit-) Beschäftigung nachzugehen, ohne dabei den Anspruch auf Kinder- und Karenzgeld zu verlieren. Davon würden vor allem Haushalte mit niedrigerem Einkommen profitieren. Anspruch auf Lohnersatzleistungen: Je geringer die Differenz zwischen der Lohnersatzleistung (Arbeitslosengeld und Notstandshilfe) und dem tatsächlichen Lohn, den eine Person für ihre Arbeit erhält, umso geringer ist die Motivation, in den Arbeitsprozess einzusteigen. Dieses Problem könnte einerseits dadurch gelöst werden, das Niveau der Ersatzleistungen stark zu reduzieren. Andererseits wäre es möglich, den Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe nicht gänzlich zu verlieren, obwohl eine neue Arbeitsstelle gefunden wurde. Dienstleistungscheck: Um die Schattenwirtschaft in Österreich abzubauen, wurde 2006 der Dienstleistungscheck eingeführt. Personen, die als Haushaltshilfe, als GartenarbeiterIn oder als KinderbetreuerIn beschäftigt werden, ermöglicht der Dienstleistungsscheck eine legale Beschäftigung mit automatischer Unfallversicherung und der Möglichkeit einer freiwilligen Kranken- und Pensionsversicherung. Mit dieser Maßnahme will die Regierung die Schwarzarbeit in Österreich reduzieren. Lockerung des Kündigungsschutzes: Rechts-liberale Parteien meinen, dass dies Unternehmen einen Anreiz bieten könnte, mehr Arbeitskräfte einzustellen, da sie bei geringer Auslastung leicht gekündigt werden können. Schenkt man allerdings links-orientierten Parteien Glauben, würde dies nur zu einer Erhöhung der Arbeitslosenquote führen, da Arbeitskräfte nun rasch freigesetzt werden könnten. Förderung von Menschen mit Behinderung: Menschen mit Behinderung fällt es nicht leicht, in das Arbeitsleben einzusteigen. Würde das Kündigungsverbot für diese Personen gelockert bzw. sogar ganz aufgehoben werden, wären Unternehmen eher bereit, diese einzustellen. Außerdem sollten Produktivitätsdefizite von potentiellen ArbeitnehmerInnen durch öffentliche Institutionen (spezielle Behinderteneinrichtungen, etc.) kompensiert werden.

34 Fazit Unterstützung: Arbeitslosengeld, Notstands- und Sozialhilfe, AMS
Kritik: relativ gute Situation, aber trotzdem Reformen notwendig Alternativen: Reformvorschläge 1. Forschungsfrage (Unterstützungen): Arbeitlose Personen werden in Österreich durch das Arbeitslosengeld, die Notstands- und die Sozialhilfe unterstützt 2. Forschungsfrage (Kritik): Die Arbeitslosenquote in Österreich ist im EU-Vergleich sehr gut. Allerdings ist das Ziel „Vollbeschäftigung“ noch lange nicht erreicht. Vor allem spezielle Gruppen, wie ältere Personen und Jugendliche, sind massiv von Erwerbslosigkeit betroffen. Um die Situation in Österreich zu verbessern, sind definitiv einige Maßnahmen durchzuführen. 3. Forschungsfrage (Alternativen): siehe Reformvorschläge

35 Österreichisches Pensionssystem

36 Forschungsfragen Wie funktioniert die Pensionsvorsorge in Österreich?
Welche Vor- & Nachteile zeigen sich in der Gegenüberstellung von staatlichem Pensionssystem und privater Pensionsvorsorge?

37 Demographische Entwicklung
Erklärung der Grafik, dass Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Zu wenig Junge, damit verbundener Rückgang der Erwerbstätigen

38 Systeme der Altersvorsorge
Es gibt drei Säulen der Altersvorsorge. Wenn man das Pensionssystem in Österreich mit anderen Ländern vergleicht, stellt man fest, dass hierzulande die staatliche Pension einen sehr großen Stellenwert hat. Zu 87% werden die österreichischen Pensionsleistungen von der gesetzlichen Pension bezahlt Quelle: Fachverband Pensionskassen: Bessere Vorsorge mit Betriebspensionen

39 Pensionsversicherungsanstalt
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Pensionsversicherungsanstalt PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge 1,8 Mio. Pensionen 24 Mrd. € Budget 89% Pensionszahlungen Zahlungen für Rehabilitationen Pro/Contra Die Pensionsversicherungsanstalt ist zuständig für die Auszahlungen der staatlichen Pensionen in Österreich. Insgesamt werden heute 1,8 Millionen Pensionen ausgezahlt. Dafür steht der PVA ein Budget von etwa 24 Mrd. Euro zur Verfügung, den Pensionen wird also nach dem also das zweitgrößte Budget, nach dem Bundesbudget zugeschrieben. 89% der Auszahlungen der PVA entfallen auf die laufende Auszahlungen der Pensionen. Doch sie leistet auch Zahlungen für Rehabilitationen damit die Versicherten möglichst lange berufsfähig bleiben.

40 Einzahlung in Pflichtversicherung Bindung an Erwerbstätigkeit
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Umlageverfahren PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge Pro/Contra Einzahlung in Pflichtversicherung Bindung an Erwerbstätigkeit Generationenvertrag Die Pensionsversicherung ist ein Teil der verpflichtenden Sozialversicherung, in die jeder Erwerbstätige sowie deren Arbeitgeber einzahlt. Das Geld wird nicht angespart sondern direkt weiter verwendet für diejenigen die sich jetzt gerade in Pension befinden. Wenn man also einer Erwerbstätigkeit nachgeht, erhält man ab einem gewissen Alter den Anspruch auf eine staatliche Pension. Das Verfahren beruht auf dem Generationenvertrag, dieser ist allerdings nicht gesetzlich normiert oder schriftlich festgehalten. Wenn die Einnahmen nicht reichen, muss der Staat Zuschüsse leisten. Das bedeutet, dass allgemeine Steuergelder verwendet werden um die Pensionen zu finanzieren. Das Umlageverfahren wurde in Österreich im Jahr 1909 eingeführt und seither in seinem Kern kaum verändert.

41 Pensionsarten PVA Umlageverfahren Pensionsarten
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Pensionsarten PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge Pro/Contra Normale Alterspension: Um Anspruch auf eine normale Alterspension zu haben, muss man einige Kriterien erfüllen. So muss man das gesetzliche Pensionsantrittsalter erreicht haben (Frauen 60 Jahre, Männer 65 Jahre). Des Weiteren muss man mindestens 15 Beitragsjahre im Laufe des gesamten Lebens oder insgesamt 25 Versicherungsjahre aufweisen. Beitragsjahre sind die Jahre in denen man einer Erwerbstätigkeit nachgegangen ist und somit in die Sozialversicherung eingezahlt hat. Zu den Versicherungsjahren zählen auch bspw. Ausbildungs- & Kindererziehungszeiten, die Zeit des Präsenz- & Zivildienstes, oder des Kranken- & Arbeitslosengeldbezuges. Vorzeitige Alterspension: Um Anspruch auf die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer zu haben müssen einige Kriterien erfüllt sein. Auch hier gibt es ein gesetzliches Pensionsantrittsalter (hängt vom Geburtsdatum des Pensionswerbers ab, Männer können hier frühestens mit 62 Jahre und Frauen frühestens mit knapp 58 Jahren in Pension gehen). Des Weiteren müssen entweder 371/2 Versicherungsjahre oder 35 Pflichtversicherungsjahre. Diese entsprechen den um die Zeiten des Präsenzdienstes bzw. des Zivildienstes gekürzten Versicherungsjahren. (Kürzung aber höchstens um 30 Monate). Außerdem darf bei dieser Pensionsart bis zum Erreichen des Regelpensionsalters keine Erwerbstätigkeit vorliegen, welche die Geringfügigkeitsgrenze von monatlich 366,33 € übersteigt Der bekanntere Name der vorzeitigen Pension für Langzeitversicherte lautet „Hacklerregelung“ und ist irreführend. Da dieser eigentlich nur auf Schwerarbeiter schließen lässt. Für diese gibt es allerdings eine eigene Pensionsform, die Schwerarbeitspension. Korridorpension: Die Voraussetzungen für den Erhalt dieser Pensionsleistung sind die Vollendung des 62. Lebensjahres, der Erwerb von 371/2 Versicherungsjahren und das Fehlen einer Erwerbstätigkeit welche die Geringfügigkeitsgrenze von 366,33 € monatlich überschreitet. Diese Pensionsform ist eigentlich geschlechtsneutral, praktisch im Moment allerdings nur für Männer interessant, da das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen ohnehin bei nur 60 Jahren liegt. Ab dem Jahr 2028 wird es allerdings auch für Frauen interessant, da das Pensionsantrittsalter schrittweise an das der Männer angeglichen wird. Schwerarbeitspension: Die Voraussetzungen für diese Pensionsart sind die Vollendung des 60. Lebensjahres, mindestens 45 Versicherungsjahre, davon muss man mindestens 10 Jahre Schwerarbeit in den letzten 20 Jahren verrichtet haben. Es darf zudem keine weitere versicherungspflichtige Erwerbstätigkeit vorhanden sein. Zu Schwerarbeit zählt vor allem Arbeit mit gesundheitsgefährdenden Stoffen, schwere körperliche Arbeit, und ähnliches. Invaliditätspension: Um Invaliditätspensionszahlungen zu erhalten muss man eine gesetzliche Mindestversicherungszeit von 10 Jahren überschritten haben, außerdem berufsunfähig sein und man darf noch keinen Anspruch auf (vorzeitige) Alterspension haben. Witwen & Waisenpension: Es gibt drei verschiedene Leistungen im Fall des Todes eines Versicherten: die Witwen-/Witwerpension, die Waisenpension sowie die Abfindung. Um Anspruch auf diese Versicherungsleistungen zu haben muss der/die Versicherte mindestens genauso viele Versicherungsjahre aufweisen, wie bei einer Invaliditätsversicherung. Falls der/die Versicherte bereits in Pension war, liegen in jedem Fall genug Versicherungsjahre vor. Eine Abfindung erhalten die/der Witwe/r und die pensionsberechtigten Waisen, wenn der Verstorbene nicht genug Versicherungsmonate aufweist.

42 Probleme des Umlageverfahrens
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Probleme des Umlageverfahrens PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge Pro/Contra sinkende Zahl der Erwerbstätigen reales Pensionsantrittsalter früherer Pensionsantritt der Frauen Grundproblem: demographische Entwicklung. Während geburtenstarke Jahrgänge in den nächsten Jahren in Pension gehen werden, sinkt die Zahl der Erwerbstätigen aufgrund der geringen Geburtenrate. Dazu kommt, dass in letzter Zeit vieler Anstellungen auf Teilzeitbasis zustande kommen und daher sinkt die Beitragsgrundlage. Auch das gesetzliche Pensionsantrittsalter wurde schon seit langer Zeit nicht mehr erhöht obwohl sich die Lebenserwartung in den letzten Jahren stark erhöht hat, dadurch muss das selbe Geld länger reichen (vereinfacht gesprochen). Des weiteren dürfen Frauen trotz höherer Lebenserwartung früher in Pension gehen. Regelung von 1992: ab 2024 beginnt man schrittweise das Antrittsalter der Frauen an das der Männer anzugleichen. Obwohl das gesetzliche Pensionsantrittsalter bei 60/65 Jahren liegt, liegt das reale Antrittsalter bei 62/59 Jahren.

43 Erhöhung des Pensionsantrittsalters
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Lösungsvorschläge Erhöhung des Pensionsantrittsalters Anzahl der Frühpensionen verringern Wegfall der Höchstbemessungs- grundlage PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge Pro/Contra Eine vieldiskutierte Lösung wäre, das Pensionsantrittsalter zu erhöhen. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Lebenserwartung stetig steigt eigentlich sinnvoll. Allerdings, liegt das reale Pensionsantrittsalter bereits unter dem gesetzlichen und daher ist es fraglich ob diese Reform etwas bewirken würde oder nur die Zahl der vorzeitigen Pensionen steigen würde. Daher wäre eine weitere wichtige Maßnahme das reale Antrittsalter zu erhöhen. Wichtig dabei wird sein, dass man ArbeitnehmerInnen rechtzeitig umschult (Bauarbeiter kann nicht ewig auf der Baustelle arbeiten Körper oft mit 50 so stark lädiert, dass es notwendig ist in Frühpension zu gehen.) Außerdem ist die psychische Belastung am Arbeitsplatz enorm. Die Zahl der stressbedingten Burn-outs hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Daher sollte man versuchen den Druck von ihnen zu nehmen (Bsp. Einschränkende Regelung von Überstunden) Wichtig wird auch sein, dass man rechtzeitig Rehabilitationen durchführt. Eine weitere Maßnahme wäre, dass man wie in der Schweiz bei der Einzahlung in die Sozialversicherung die Höchstbemessungsgrundlage wegfallen lassen würde. Bei der Auszahlung der Pensionen müsste sie natürlich erhalten bleiben. Dadurch hätte man mehr Einnahmen und gleichbleibende Ausgaben.

44 Pro Contra Demographische Entwicklung Sozialer Ausgleich Ersatzzeiten
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Pro/Contra Pro Sozialer Ausgleich Ersatzzeiten Contra Demographische Entwicklung Bundeszuschüsse PVA Umlageverfahren Pensionsarten Probleme des Umlageverfahrens Lösungs-vorschläge Pro/Contra „Das öffentliche Pensionssystem ist die einzige Säule, die soziale Gerechtigkeit bringt, denn man sammelt auch Versicherungsmonate, wenn man krank, arbeitslos oder in Karenz ist – ohne dass man dafür Beiträge bezahlen muss. Alle privaten Vorsorgen verlangen dafür hohe Extraprämien.“ Außerdem gibt es bei den Privaten keinerlei sozialen Ausgleich in Form einer Ausgleichszulage (also keine Mindestpension). Vor allem Frauenpensionen würden ohne sozialen Ausgleich noch niedriger sein als derzeit. Achitz: „Die Diskussion um angeblich unfinanzierbare Pensionen nützt nur den Reichen – und den privaten Pensionsversicherungen. Der ÖGB wird sich daher für den Erhalt unseres Pensionssystems einsetzen.“ Nachteile der staatl. Pensionsvorsorge sind eindeutig wie schon häufiger angesprochen wurde, die starke Abhängigkeit von der demographischen Entwicklung. Da das Geld nicht angespart sondern umgelegt wird. Dadurch entsteht Unsicherheit in der Bevölkerung und das Vertrauen in diese Form der Vorsorge sinkt. Da es sich nicht ausgeht die kompletten Ausgaben der Pensionsauszahlungen zu decken muss der Bund Zuschüsse leisten, wodurch Steuerzahler doppelt belastet werden.

45 Größter individueller Gestaltungs-spielraum
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Private Versicherung Größter individueller Gestaltungs-spielraum Sinkendes Vertrauen in öffentl. Altersvorsorge Früher Einstieg wichtig Private Versicherung Anlageziele Lebens-versicherung Zukunftsvorsoge Pro/Contra Die Privatpensionen überlassen jedem Einzelnen den größten individuellen Gestaltungsspielraum. Das Produktangebot ist sehr groß und teilweise unüberschaubar. Da durch die demographische Entwicklung und die Prognosen zum Thema öffentliche Pensionen schlechte Entwicklungen vermuten lassen, sinkt das Vertrauen in die gesetzliche Pension und immer mehr Personen investieren in eine private Vorsorge um den Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten zu können. Diese Form der Zukunftsvorsorge erfordert viel Disziplin, da ein früher Einstieg ausschlaggebend für die Höhe der Auszahlungen sind. Man muss also schon in der Jugend vom Motto „wir leben heute“ abkommen und rechtzeitig Geld beiseite legen.

46 Liquidität Sicherheit Rendite
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Anlageziele Private Versicherung Liquidität Sicherheit Rendite Anlageziele Lebens-versicherung Zukunftsvorsoge Pro/Contra Bei keiner Anlageform sind alle drei Merkmale gleichstark ausgeprägt. Normalerweise kann man mit einem Produkt ein höchstens zwei dieser Anlagenziele verwirklichen. Um eine ideale Lösung zu gewährleisten, ist es also ratsam das Vermögen auf mehrere Anlageprodukte aufzuteilen. Anhand der Liquidität einer Anlage kann man feststellen, wie schnell das investierte Geld wieder zu baren Mitteln umgewandelt wird. Die Liquidität steigt bei einem geringen Umwandlungszeitraum. Die Rentabilität gibt an, wie ertragreich eine Anlage ist. In Österreich steht allerdings das Anlagenziel Sicherheit an erster Stelle, wenn es um die Altersvorsorge geht. So sind 43% der von der s Versicherung Befragten davon überzeugt, dass eine Lebensversicherung das ideale Produkt für die Altersvorsorge ist. Weitere 41% glauben an die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge.

47 Risikolebensversicherung Kapitalbindende Lebensversicherung
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Lebensversicherung Risikolebensversicherung Kapitalbindende Lebensversicherung Dynamische Lebensversicherung Fondsgebundene Lebensversicherung Lebensversicherung auf verbundene Leben Private Versicherung Anlageziele Lebens-versicherung Zukunftsvorsoge Pro/Contra Risikolebensversicherung: diese Art der Versicherung wird vor allem zur finanziellen Absicherung der Hinterbliebenen abgeschlossen, wenn beispielsweise eine Hypothek die Familienkasse belastet. Falls sich jedoch die Lebensbedingungen ändern, kann man problemlos auf eine kapitalbildende Lebensversicherung umsteigen. Kapitalbildende Lebensversicherung: dies ist die bedeutendste Form unter den Lebensversicherungen. Im Erlebensfall bietet sie Absicherung für sich selbst und im Todesfall finanziellen Schutz für die Hinterbliebenen. Die Höhe der Einzahlungen ist abhängig von Eintrittsalter sowie Vertragslaufzeit. Dynamische Lebensversicherung: die Beiträge und Versicherungssummen werden regelmäßig (meist einmal pro Jahr) erhöht. Als Maßstab für die Steigerung wird die Anhebung der Höchstbeiträge in der staatlichen Pensionsversicherung von ArbeiterInnen und Angestellten herangezogen. Oder es werden Verträge mit einem festen Prozentsatz angeboten. Lebensversicherung auf verbundene Leben: bei dieser Form sind mindestens zwei Personen mit einem Vertrag versichert. Das Eintrittsalter wird aus den beiden Geburtsdaten errechnet und wirkt sich auf die Versicherungsleistung und die laufenden Beiträge aus. Wenn der/die erste VertragspartnerIn stirbt, wird die Leistung von der Versicherung erbracht. Diese Art der Lebensversicherung soll vor allem EhegattInnen nutzen. Der große Vorteil der Lebensversicherungen liegt darin, dass sie wie kein anderes Produkt Vorsorgekomponenten wie Ablebensschutz, Schutz vor Berufsunfähigkeit beziehungsweise Invalidität, eine nachhaltige und stabile Wertentwicklung sowie eine garantierte langfristige Mindestverzinsung vereint. An den oben angeführten Beispielen kann man erkennen, dass sie sehr flexibel ist und auf die individuellen Bedürfnisse der KundInnen eingeht. Zudem kann man zwischen einer Kapitalleistung und einer lebenslangen Rentenleistung wählen. Also entweder einer einmaligen Auszahlung eines hohen Betrages oder lebenslang kleine Auszahlungen. Vgl. STEINER, Thomas, s Versicherung, Interview, Wien, 11. November 2010

48 Staatl. geförderte Zukunftsvorsorge
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Staatl. geförderte Zukunftsvorsorge Lebenszyklusmodell Prämienförderung Befreiung von KESt & Est Private Versicherung Anlageziele Lebens-versicherung Zukunftsvorsoge Pro/Contra Seit 2010 gibt es ein neues Lebenszyklusmodell, welches sicherstellt, dass der Aktienanteil im angesparten Kapital zurückgeht, wenn der Pensionsantritt näher rückt. Hierbei wird ein Teil der erzielten Aktienerträge in sichere Veranlagungen umgeschichtet. Damit unterliegen sie nicht mehr den Schwankungen der Börse und die Erträge sind gesichert. Bei dieser Form der Pension ist sowohl das Ansparen, als auch die ausbezahlte Pension steuerfrei. Man zahlt also keine Versicherungssteuer, keine KESt. und keine ESt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, da die ausgezahlten Erträge somit weit höher ausfallen. Auch hier ist man gegen Berufsunfähigkeit und Invalidität abgesichert. Sollte der Fall eintreten, dass man seinen Beruf nicht mehr oder nur teilweise ausführen kann, so gibt es die steuerfreie Kapitalauszahlung durch eine Überbrückungspension. Die Zeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter wird mit dieser Pension überbrückt. Die Auszahlung errechnet sich anhand des angesammelten Kapitals.

49 Pro Contra Abhängigkeit von Finanzmärkten Risiko schwer zu kalkulieren
Maturaprojekt 2011 Nicole Gollner Pro/Contra Pro zusätzliche Absicherung flexibel Contra Abhängigkeit von Finanzmärkten Risiko schwer zu kalkulieren Soziale Gerechtigkeit? Private Versicherung Anlageziele Lebens-versicherung Zukunftsvorsoge Pro/Contra Die private Pensionsversicherung stellt eine zusätzliche Einkommensquelle im Alter dar. Dazu kommt, dass sie in ihrer Gestaltung sehr flexibel ist und an die jeweilige Situation angepasst werden kann. Allerdings ist die soziale Gerechtigkeit dieser Vorsorge umstritten. Denn auch wenn es bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge Unterstützungen gibt, hilft sie doch nur den Personen die es sich leisten können privat vorzusorgen und unterstützt somit eher diejenigen die nicht unmittelbar mit dem Risiko verbunden sind im Alter in die Armut zu geraten. Außerdem hat die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge eine Mindestlaufzeit von 10 Jahren, wenn das Geld vor Vertragsende entnommen wird, müssen die ausgezahlten Prämien zurückerstattet werden. Außerdem sind die Erträge aus der Versicherung abhängig von der Entwicklung der Finanzmärkte, das Risiko besteht, dass man weniger als die eingezahlte Summe zurückbekommt. Bei Konkurs einer Versicherung ist es sogar möglich, dass man nichts wieder bekommt. Außerdem gibt es bei der Ausschüttung der Erträge keine Infltionsabgeltung

50 Betriebliche Pensionen
Verschiedene Modelle: Pensionskassen Pensionszusage d. Unternehmen Versicherungen d. Unternehmen Generell werden bei den Betriebspensionen zwei Phasen unterschieden. Diese sind die Phase vor Pensionsantritt „Anwartschaftsphase“ und jene ab dem Pensionsantritt „Leistungsphase“. Allerdings gibt es in der betrieblichen Altersvorsorge verschiedene Modelle. Pensionskassen: Das Unternehmen bzw. der/die MitarbeiterIn zahlt während der Anwartschaftsphase in die Pensionskasse ein. Das Pensionsantrittsalter wird vertraglich geregelt, bei welchem der/die MitarbeiterIn zum Leistungsberechtigten wird. Ab diesem Zeitpunkt stellt das Unternehmen seine Zahlungen ein. Im Vertrag kann auch geregelt werden, dass es zu einer früheren Auszahlung kommt, wenn der/die MitarbeiterIn berufsunfähig wird. Sollte der Fall eintreten, dass der Leistungsberechtigte während der Anwartschafts- oder Leistungsphase stirbt, erhalten die Hinterbliebenen eine Pension, gemäß der Pensionvereinbarung. Die größten Vorteile für den/die ArbeitnehmerIn liegen darin, dass er/sie selbst Beiträge einzahlen kann und die Pension nicht vom Schicksal des Unternehmens abhängt. Pensionszusage an den Mitarbeiter: Manche Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern eine direkte „Pensionszusage“. Bei diesem Modell bildet das Unternehmen jährlich Rückstellungen in der Firmenbilanz und diese werden zur Finanzierung der Zusatzpension verwendet. Ein Problem dieser Form ist, dass die Betriebspension mit dem Erfolg des Unternehmens verknüpft ist und das somit ein Risiko für den/die MitarbeiterIn darstellt. Versicherungen: Andere Unternehmen wiederum bieten die Möglichkeit an durch Versicherungen eine betriebliche Zusatzpension zu gewährleisten. Oft werden hier für langjährige MitarbeiterInnen Lebensversicherungen abgeschlossen, welche zum Zeitpunkt des Pensionsantrittsalters fällig sind.


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