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Gesundbleiben im Beruf Stressbewältigung-Burnoutprophylaxe

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Präsentation zum Thema: "Gesundbleiben im Beruf Stressbewältigung-Burnoutprophylaxe"—  Präsentation transkript:

1 Gesundbleiben im Beruf Stressbewältigung-Burnoutprophylaxe
Herbsttagung des Bayerischen Schulräteverbandes im Schloss Spindlhof 24. Oktober 2013 Ständige neue Managementaufgaben. Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit. Verantwortung für die Umsetzung nicht ausgereifter behördlicher neuerungen und Erlasse. SHaRP=schuleitungshandeln zwischen Rechten und Pflichten

2 Gesundheit Gesundheit ist: Abwesenheit von Krankheit / Beschwerden
( „ Schweigen der Organe“) Stabilität/ Stärke/ Energie/ Fitness Psychisch-geistig: Harmonie/ Balance Funktionale Leistungsfähigkeit/Teilhabe Rollenverpflichtungen erfüllen können WHO: Wohlbefinden an Körper, Seele und Geist Ottawa Charta: Schließt soziale und ökologische Aspekte ein

3 Blick in Sprachen swind = robust, stark health = Heil-/ Ganzsein
Salus = Göttin d. Wohlergehens enfermedad = Verlust der Festigkeit krank = krumm sjuk = siech, gebrechlich maladie = das Böse,Schmerzhafte disease = Verlust der Leichtigkeit

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5

6 Herausforderungszone
Stresszone Herausforderungszone Wohlfühlzone

7 Häufige Beschwerden I im Zusammenhang mit Lehrer/innen- Stress bzw
Häufige Beschwerden I im Zusammenhang mit Lehrer/innen- Stress bzw. BURN-OUT ► Erschöpfungserleben/Gefühl des Verschlissenseins ► Mangel an Gelassenheit im Umgang mit Schülern ► Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme ► muskuläre Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich ► angespannte, gepresste Stimme/Stimmstörungen ► Ohrgeräusche (Tinnitus) ► Schlafstörungen/ Stressinsomnie ► Herz-Kreislauf-Probleme (Tachycardie, Hochdruck)

8 Häufige Beschwerden II im Zusammenhang mit Lehrer/innen- Stress bzw
Häufige Beschwerden II im Zusammenhang mit Lehrer/innen- Stress bzw. BURN-OUT ► blockierte Atmung und Fehlatmungsmuster ► Magen-Darm- Beschwerden ► Ängste (u.a. vor der Klasse zu stehen und vor Eltern) ► depressive Verstimmungen ► Infektneigung ► gesteigertes Bedürfnis nach Süßigkeiten, Alkohol und Tabletten Beschwerdeliste (BESL) erfasst vegetative Beschwerden, emotionale Beeinträchtigungen, Schlaf, Erschöpfung sowie Gedächtnis-und Konzentrationsstörungen

9 BURN – OUT - Begriff ► Leerwerden des Akkus
Der Begriff ist eine Metapher, beschreibt einen Erschöpfungszustand und macht somit eine Aussage zum energetischen Zustand ► Leerwerden des Akkus ► Nachlassende Leistungsfähigkeit/Versagenserleben ► Nicht-mehr-genügen eigenen und fremden Ansprüchen verbunden mit: ► Demotivation und Sinnverlust ► Aversion (gegen Schüler, Eltern und Kollegen) und Veränderung in den Beziehungen, oft Rückzug

10 Psychosomatische Nebenwirkung der postmodernen Arbeitswelt?
Arbeits- / organisationsbedingt oder mehr Eigenanteile ? Störung? Krankheit? Diagnose? Prädiktor? Energiemangel durch Überlastung und Selbstüberforderung bei positivem Selbstbild ohne seelische Erkrankung ? Brennt nur aus wer gebrannt hat? Epidemisch? Modediagnose? Zeitgeist? Grundstimmung? Vergleich mit Neurasthenie im 19.Jh

11 Begriff um Leiden an den Verhältnissen auszudrücken
Verschiedenen Messinstrumente Gemengelage aus Neurotizismus, Ängsten, Depression, Stress, Arbeitsunzufriedenheit Entwaffnende Antwort auf Anforderungen der Gesellschaft? Erlösung vom Druck des Erfolgs? Gesunde Reaktion? Phönix-Qualität?! Hinweis auf Defizite und fehlende Balance Achtung: Depression braucht Therapie, nicht (nur) Entlastung

12 Gesellschaftlicher Wandel
Auflösung gesicherter Rollenschemata Druck, Verdichtung u. Beschleunigung Zunehmende extreme Profitorientierung Identitätsarbeit - der autonome Mensch als Unternehmer seiner selbst in permanenter „Selbst-Optimierung“ Angst „abgehängt“ zu werden Schaffen wir uns Leben-und Arbeitsbedingungen, die wir zunehmend weniger aushalten?

13 Woran lässt sich Burnout erkennen?
Krankentage steigen Leistungsbereitschaft/-fähigkeit nimmt ab Rückzug/ weniger Präsenz bei Veranstaltungen/ Kontaktvermeidung Probleme mit Schülern/Eltern häufen sich(„Klagen“ werden mehr) Verändertes Kommunikationsverhalten (lustlos, empfindlich, gereizt)

14 Was tun? Gespräch über Hintergründe suchen Annehmen, Verstehen
Wertschätzen, Entlasten, Unterstützen Persönliche Anliegen soweit möglich berücksichtigen Evtl. Untersuchung, Behandlung, Reha empfehlen Voraussetzungen für “Bestleistungen“ schaffen, Arbeitsbedingungen optimieren

15 STRESS u. BURNOUT-Ursachen
Es lassen sich unterscheiden: ► Berufsspezifische Gründe ► Belastungen im familiären Umfeld ► Persönlichkeits – Faktoren Häufig sind auch Kombinationen mehrerer Faktoren

16 Am häufigsten geklagte berufliche Belastungen bei Lehrkräften
► Verhalten schwieriger Schüler/Beziehungsgestaltung Desinteresse/Konzentration/Disziplin/Aggression/Sprache ► Stundenzahl/ Klassenstärke ► Neuerungen im Schulsystem ► Administrative Pflichten ► Koordination Beruf-/ Privatleben ► Mangelnde Kooperationsbereitschaft der Eltern ► Stoffumfang ► Zusätzliche Fortbildungen und ausserunterrichtliche Pflichten

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18 Berufliche Belastungen II
► Unterricht gegen Widerstand („Dompteur“) ► Korrekturen, Benotung, Selektion ► Zunehmende Erziehungsfunktion des Lehrers ► Berufliches Image und Prestige ► Mangelnde Unterstützung durch den Schulleiter bzw. Arbeitgeber/ kollegiale Probleme/ Mobbing ► Hohe Entscheidungsdichte (schnelle Reaktionen auf unterschiedlichste Forderungen von Schülern, Eltern, Kollegen und Vorgesetzten) ► Mangelnde Regenerationsmöglichkeiten während des Unterrichts ► Baulicher Zustand der Schule

19 ARBEITS-BEWERTUNGS-CHECK für Lehrkräfte (ABC-L)
Wie sehr trifft es zu, dass… Unterricht störungsfrei Zusammenkünfte im Kollegium effektiv Eltern kooperativ Häusliche Arbeit verkraftbar Schüler lernbereit und –fähig Schulleitung unterstützend

20 www.abc-l.de Wie sehr trifft es zu, dass 7. Schulkultur förderlich
8. Arbeit gerecht verteilt und planbar 9. Arbeitsmittel modern und ausreichend 10. Räumliche Verhältnisse günstig 11. Hygiene-Bedingungen einwandfrei 12. Fort- und Weiterbildung hilfreich

21 Belastungsfaktoren bei Schulleitern mit Gesundheitsgefährdungspotential
Mit Blick auf das Kollegium: Personalmangel/Krankheit/Schwangerschaften Fehlendes Interesse an bzw. Widerstand gegen Fortschritt u. Veränderung durch Bedenkenträger und Meinungsführer Unterengagement von Muster-S-Lehrkräften und überzeugten „Kerngeschäftslehrern“ Ohnmacht Sanktionen u. Befugnisse betreffend Inkompatible Erwartungen (alles vormittags, ein Tag frei, pflegeleichte Klassen) Psychische Auffälligkeiten („schwierige“ Kollegen,Persönlichkeitsstörungen, Alkoholprobleme)

22 Schulleiterbelastungen II
Vorwürfe, Unaufrichtigkeit in der Kommunikation, Konflikte im Kollegium Demotivierte bzw. inkompetente Lehrkräfte (betreffend Unterricht oder Gesprächsführung) Ständige Klage über Überarbeitung im Kolleg. Beurteilungen Konflikt Teamorientierung contra Führung

23 Schulleiterbelastungen III
Mit Blick auf sich selbst: Zu hohe eigene Ansprüche und Perfektionismus, zu viele Aufgaben („Mädchen für alles“) und Zeitdruck Zu wenig Erholung, zu wenig Schlaf Nie zu Ende kommen, fehlende Pausen Zu viele s Zu viel Unterrichtsverpflichtung Zu wenig Delegationsmöglichkeiten Vereinsamung als Vorgesetzte/r, wenig Lob Entfremdung von der Familie Eigener Gesundheitszustand, private Belastungen

24 Schulleiterbelastungen IV
Mit Blick auf Umstände oder „ nach oben“ Personal-Mangel (Konrektor/in, Leitungsebene, Lehrkräfte) Sekretärinnen-Mangel Zu viele Verwaltungsaufgaben, zu kurze Fristen Probleme mit Elterngesprächen,-druck und Rechtsanwaltsdrohungen Kritik von oben, Rechtfertigungsdruck, Fehlende Unterstützung in Führung Kurzlebigkeit von Entscheidungen und rasche Aufeinanderfolge derselben,Reformdruck

25 Belastungen bei Schulräten Checkliste ?
Aufgaben-Vielfalt/Multitasking Zeit-Knappheit Zwischen Regierung, Schulen und Eltern Zwischen Personal(mangel), Qualitäts-entwicklung und div. Ansprüchen Zwischen Kontrolle/Aufsicht und Einfluss Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

26 Die Belastungen im familiären Umfeld I
► Mehrfachbelastung bei Frauen ► Erkrankungen im Familienkreis vor allem von Partnern und/ oder Kindern, und zwar sowohl körperliche als auch psychische Erkrankungen ► Traumatische Lebensereignisse Unfälle, Todesfälle im eigenen Familienkreis Betreuungs- und Pflegefälle in der Familie bei geistigen oder körperlichen Behinderungen

27 Die Belastungen im familiären Umfeld II
► Trennung und Scheidung und zwar eigene als auch die von Kindern mit evtl. an die Eltern zurückfallenden Enkelkindern ► Arbeitslosigkeit und Drogensucht bei Kindern ► defizitäre Partnerschaften/Arbeitslosigkeit des Partners ► mangelnde soziale Unterstützung (wobei ledige und alleinstehende Lehrerinnen länger im Beruf bleiben und gute Partnerschaft den Wunsch nach vorzeitigem Berufsende fördert) Jegliche Störung der inneren Balance und Ökologie schlägt auf die Fähigkeit zu unterrichten durch!

28 Persönlichkeits-Faktoren, die für den BURN-OUT eine Rolle spielen
► Fehlerhafte Berufswahl/ ungeeignete Motive ► Idealistische Einstellungen ► Unklare Zieldefinition mit Enttäuschungspotential ► Ängstlich-selbstunsichere Persönlichkeitszüge ► Depressionsneigung mit hoher Resignationstendenz ► Übermäßiger Perfektionismus mit Übergewissenhaftigkeit und Pedanterie ► Ungenügend entwickelte Fähigkeit zur Abgrenzung ► Mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeit ► Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation ► Unzufriedenheit mit dem eigenen Gesundheitszustand bei vorbestehenden seelischen und körperlichen Handicaps

29 Wünschenswertes kann Risiko werden, z.B.
Verantwortungsbewusstsein Gewissenhaftigkeit Perfektionismus Verausgabungsbereitschaft Altruismus Idealismus

30 Fit für den Lehrberuf ?! Der Test fragt nach :
Freude am Umgang mit Kindern Didaktischem Geschick, Flexibilität Stimme, Humor, Begeisterungsfähigkeit Sozialer Sensibilität, Warmherzigkeit Verantwortungsbereitschaft Eigenem Wissensbedürfnis

31 www.fit-fuer-den-lehrerberuf.de Der Test fragt des weiteren nach:
Sicherheit im Auftreten/Ausdrucksfähigkeit Durchsetzungsfähigkeit, Stabilität Frustrationstoleranz, Stress-Resistenz Anstrengungs- und Entbehrungsbereitschaft Erholungs- und Entspannungsfähigkeit Fähigkeit zu rationellem Arbeiten

32 Der AVEM-Test Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebens-Muster
Das Profil drückt aus mit welchem Engagement ( Dimension I-IV) mit welcher Widerstandsfähigkeit ( Dimension V-VIII) mit welchen Emotionen (Dimension IX-XII ) Sie den Anforderungen gegenübertreten. Der Test erfasst Bewältigungsmuster im Beruf.

33 Es werden vier reine Muster und Mischmuster unterschieden
Muster G = gesundheitsförderlich, z.B. hohes, aber nicht exzessives Engagement verbunden mit Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden Muster S = sich schonend ( „Schongang“), eingeschränktes Engagement bei erhaltener Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden Muster A = sich selbst überfordernd, d.h. exzessives Engagement mit hoher Verausgabung und Perfektionsneigung und Einschränkungen in Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden („ immer angestrengt und angespannt“) Muster B = BURN-OUT-Muster mit unterschiedlicher Ausprägung von emotionaler Erschöpfung, Aversion gegen die Berufspraxis und Einschränkungen in Widerstands- fähigkeit, Lebensgefühl und Wohlbefinden(„ bedrückt, leidend“) Motivation und Engagement sind dabei schon verringert. ► Wenn die Wahrscheinlichkeit für A oder B sehr hoch ist (über 80%), ist ein Gesundheitsrisiko vorhanden

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35 Typ G

36 Typ A

37 Typ S

38 Typ B

39 Typ G Typ S Typ A Typ B

40 Lehrer Studie mit Uni Potsdam
► 378 Patienten ► Ø Alter: 53 Jahre ► 63,7% Frauen und 36,3% Männer Kollektiv Muster G 8 % [ 11% ] selten! Muster S 11 % [ 25% ] häufiger Männer Muster A 29 % [ 30% ] häufiger Frauen Muster B 52 % [ 34% ] häufiger Frauen Bei Berufsanfängern haben schon etwa 1/3 Muster B! Muster B nimmt nach 5 Jahren im Beruf zu ! Es gibt Mischmuster und Mustershifts 2/3 dysfunktionale Risikomuster im Berufsstand !

41 Geringeres Risiko zu erkranken
bei konkreten Zielen erlebter sozialer Unterstützung Fähigkeit sich zu distanzieren und erholen Erleben beruflicher Gratifikation geringer Resignationstendenz mit Mut zu positiven Sichtweisen trotz Misserfolgen flexiblen Bewältigungsstrategien Erholen heißt sich distanzieren, Kraft investieren für etwas, was sich erst später auszahlt(z.B. sich aufraffen Spazieren zu gehen), in irgendeiner Weise Anregung zu finden und sich dann wieder hin orientieren auf die Arbeit. Problem, dass Arbeit und Erholung zu Hause stattfinden. Nicht-Arbeiten ist noch nicht Erholung! Wenn sich Belastung nicht verringern lässt, ist es umso wichtiger, dass Erholung gelingt Gratifikation: Lohn, Anerkennung, Selbstwertschätzung, Arbeitsplatzsicherheit, Aufstiegsmöglichkeiten, Wertschätzung von aussen, Selbstbelohnung

42 Arbeitsgruppen Was macht mir/uns am meisten zu schaffen?
Was schafft mich/uns? Welche Belastungsfaktoren setzen meiner Gesundheit am meisten zu? Welche Gestaltungsmöglichkeiten sehe ich/sehen wir, das zu ändern?

43 WAS TUN ? Erschöpfung beseitigen Ressourcen stärken Probleme klären
Bedingungen verbessern

44 Und auch… klug für sich sorgen und seine Kräfte erhalten, um seine Rolle erfüllen zu können früh Defizite wahrnehmen und gegensteuern (regelmäßige Reflexion!) Bewusstsein für die Wichtigkeit der eigenen Gesundheit entwickeln

45 Ansätze für Maßnahmen Einfluss auf Rahmenbedingungen der Berufsausübung Gestaltung der Arbeitsbedingungen „vor Ort“ Personenbezogene Maßnahmen

46 Verhältnisprävention
Beratung werdender Lehrer / Eignungstests Spezielle Berufsanfänger-Fortbildung + Praktika Laufbahnberatung bis zur Pensionierung Arbeitsmedizinische u. –psychologische Betreuung Beachtung von Lehrerversorgung, Klassengrößen u. Stundenzahl Einrichtung von Auszeitenzimmern/Arizona-Modell Trainings für Problemsituationen (mit Rollenspiel + Video) Sozialarbeiter + Psychologen in Schularbeit integrieren Regelmäßige Mitarbeiter-/ Vorgesetzten-Gespräche Befragungen zur Früherkennung von Problemen Förderung von Teilzeit, REHA-Massnahmen, Berufswechsel Vorsicht: Problem-Trance statt Handlungsorientierung

47 Was brauchen Lehrkräfte?
Bessere Arbeits-und Lehrbedingungen betrifft: LehrerInzahl pro Schüler, Unterrichts-Stunden, Räume und Ausstattung Auch Lehrkräfte profitieren von veränderten Befindlichkeiten der Schüler, vom längeren Verbleib an Schule, brauchen Arbeits-und Pausenräume, Rhythmisierung des Arbeits-Tages, Trennung von Beruf und Privat

48 Fortsetzung Auflösung der Beziehungsfalle von Fördern und Prüfen
Auflösung der Front („Krieg“) im Klassen-ZimmerLehrkraft als Lernmoderator Befreiung vom Stoffdruck Und jede Menge Eignung, Vorbereitung, Begleitung, Unterstützung

49 Paradigmenwechsel in der LehrerIn-Rolle
Vom Lehrer zum Lernberater u.-begleiter Vom „Belehrt-werden“ der Schüler zu selbstverantwortlicher Lernarbeit Vom „Abprüfen“ kurzfristigen Wissen zur Dokumentation von Lernarbeit u. -leistung Von der klassischen Autorität des „Alles-Wissers“ zur funktionalen Autorität des Dienstleisters Lehrer auch Moderator, überhaupt Lehrerin(!), mit diagnostischer Kompetenz. Weg vom Einzelkämpfer. Hin zum Long-life-learning auf beiden Seiten

50 Fortsetzung „Neue L.-Rolle“
Weg vom Einzelkämpfertum Erwerb diagnostischer Kompetenz für individuelle Förderung Lernbegleiter, Moderator, Erzieher mit unterschiedlichen Methoden „Long-life-learning“ auf beiden Seiten

51 Exkurs LehrerIn-Typen
Kommunikator Wissenschaftler Ordnungshüter Formalist Mutter-Theresa-Typ und mehr… Man kann auf unterschiedliche Weise eine gute Lehrkraft sein..!

52 Arbeitsbedingungen vor Ort
Günstig ist ein Klima der Offenheit und gegenseitigen Unterstützung. TEAM-ENTWICKLUNG! Weitgehende Vermeidung von Spannungen und Spaltungen. Rasche Konfliktlösung ! Gemeinsamkeiten in den Normen und Zielen der schulischen Arbeit ( z.B. als Schul – Verfassung). Einheitliches Handeln! Psychohygiene im Schulalltag ( u.a. Pausen, Ruheräume, Arbeitsplätze, Büros) Strukturierte Kommunikation, Supervision, Evaluation Wichtige Rolle der Schulleitung zwischen Management und „Dienen“. Unterstützung durch Schulleiter wichtig! Partizipativer, transformationaler und autoritärer Führungstil.

53 Einfluss von Führungsverhalten
Fingerspitzengefühl für die Erzeugung eines guten sozialen Klimas wichtiger als Gesetze und Vorschriften Transformationale Leitung auf der Basis von Vertrauen u. Wertschätzung, Motivation, Sinnvermittlung, Einbindung, Anregung, Überzeugung Führungsstärke und Charisma hilfreich

54 Fortsetzung Einflussmöglichkeiten
Unterstützung bewirkt niedrigeres Burnout-Niveau Günstig ist ein Klima, in dem Probleme angesprochen werden können („sich früh dem Problem stellen“) Eigenes Handeln und Kommunizieren wirkt vorbildhaft

55 STRESS subjektives Erleben von (unangenehmer) Belastung, Überlastung, Druck, Anspannung, Überforderung Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten mit Anspringen einer Aktivierungsreaktion abhängig von Persönlichkeit, Ereignissen, Situationen, Fähigkeiten, Bewertungen dient dem Überleben (uralte Reaktion des Homo sapiens), will uns wachrütteln für Lösungen und nicht krankmachen

56 Stressbewältigung meint u.a.
Selbstwahrnehmung stärken auf körperlicher und emotionaler Ebene, Entspannung, Atemlenkung Zeitmanagement/Zeitbalance Klarheit über Werte / Mottos gewinnen Soziale Unterstützung optimieren Selbstwirksamkeit fördern Kommunikation verbessern

57 Vielfältige Angebote und mögliche Interventionen
Individuelle Beratung, Einzelcoaching Gruppentrainings, Supervision, Rollenspiele Einflußnahme auf Teambildung u. Schulkultur Gestaltung der räumlichen Bedingungen Class-room-Management/Disziplinierung

58 Individuelle Trainings
Stimmbildung/Sprecherziehung Gesprächsführung, Konfliktbearbeitung Zeitmanagement/Arbeitsorganisation Körpersprache Entspannungsverfahren/Atemlenkung Umgang mit Belastungen/Stressresistenz Schulung in Führungsverhalten

59 ..und wenn das alles nicht hilft..
Dienstunfähigkeit/Krankschreibung Wiedereingliederung Stundenreduktion Ambulante oder stationäre Psychotherapie Stationäre Rehabilitation Frühberentung als letzter Ausweg Evtl. Sabbatjahr

60 Stressbewältigungsstrategien (Coping-Varianten)
Versuch des „Weiter so“-(begrenztes?) Durchhalten/Durchstehen Vermeiden/umgehen, verlassen, evtl. auch durch Krankheit/Rente Problemorientiertes Handeln (gestalten, ändern, Kompetenzerwerb Kognitive (Neu-)Bewertung: bedrohlich? unter Kontrolle? freiwillig? gern? positive Aspekte? Perfekt? Ideal? Emotions- und physiologisch orientiertes Coping (Regulation von Anspannung, Angst, Ärger, Atmung, Blutdruck, Ressourcen Aktivierung sozialer Unterstützung

61 Stressbewältigungsstrategien II (Coping-Varianten)
Kompensatorische Faktoren stärken Ausgleich und Balance durch Entspannungs-, Bewegungs- und Erholungsaktivitäten, Erleben von Freude, Genüssen, Hobbies, Kontakten Antizipatorisches Coping (Problem-Vorwegnahme) Moderatorvariablen filtern oder modifizieren die Effekte von Stresseinwirkung, z.B. Tagesform, Geld, Gesundheit, Selbstvertrauen Günstig sind Mehrfachstrategien !!

62 Die „E“s der Stressbewältigung und Burnout-Prophylaxe
Erkennen des Problems Entlastung Effektivität/Effizienz verbessern Entspannung /Erregungsniveau senken Erholungsaktivitäten einplanen Ernüchterung (Realitätsorientierung)

63 Wie gesundheitsförderlich ist Ihre Lebensweise?
Wo würden Sie sich auf einer Skala von 1 bis 5 einordnen ? Was greift Ihre Gesundheit an? Was tun Sie, um Ihre Gesundheit zu schützen?

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65 Aaron Antonovsky Israelisch-amerikanischer Medizinsoziologe
(„Entmystifizierung der Gesundheit“,1979) spricht vom „sense of coherence“ (SOC) einer Orientierung in der Welt, geprägt von Stimmigkeit und Verbundenheit und von „Gesundheitserregern“ und fragt in seiner Metapher vom Leben als Fluss Wie wird man ein guter Schwimmer?!

66 Das Salutogenese-Konzept Wissenschaft von der Gesundheitserzeugung
betrachtet Gesundheit als Kontinuum betont den Balance- Akt von Gesundheit fragt nach Ressourcen und Kohärenz-Sinn

67 Der Kohärenz-Sinn beinhaltet
Beherrschbarkeit von Aufgaben (diese unter Kontrolle haben) Überschaubarkeit/ Verstehbarkeit (Verhältnisse geordnet?) Sinnhaftigkeit (wert, es zu tun) Ein guter Kohärenz-Sinn ist ein Beitrag zu Stressbewältigung, Berufszufriedenheit und seelischer Gesundheit

68 Gesundheits-Check Ernährung (gesund? mehr als nötig?)
Getränke ( kalorienfrei?, Alkohol wieviel?) Nikotin? Medikamente? Sport/Bewegung? Stimmung, Optimismus, Kontakt? Körperliche Beschwerden? Ärztliche Checks mit Blutdruck , EKG, Ergometrie, Labor, Krebs-Vorsorge?

69 Wichtige Faktoren für persönliches Wohlergehen
Regelmäßiges Bewegungstraining Ausgewogene Ernährung, stabiles Gewicht Alkohol mäßig, nicht rauchen Ausreichend Schlaf Beziehungen pflegen Gerne arbeiten, Unfälle vermeiden Tägliche Freuden, Zufriedenheit Möglichst optimistische Sichtweisen bewahren

70 Maßnahmen zur Psychohygiene
Grenzen erkennen (kräftemässig, zeitlich, finanziell) Auf Erholungszeiten achten Kontakte, Beziehungen pflegen Kollegialer Austausch, Supervision Intervision, Weiterbildung Bedürfnisse eruieren abhängig von der derzeitigen Lebensqualität

71 Ausmaß der wöchentlichen Arbeitszeiten I
Nach Erhebungen in der Klinikstudie Durchschnitt/Woche Unterrichtsstunden ,7 Pflichtstunden ,8 zusätzlich in der Schule verbrachte Stunden ,8 Vorbereitungsstunden, Nachbearbeitung Korrekturen ,9 LEHRERARBEITSZEIT = DEPUTAT x MIT GROSSER VARIANZ

72 Ausmaß der wöchentlichen Arbeitszeiten II
Nach Angaben von Prof.Sieland, Uni Lüneburg umfaßt die Lehrertätigkeit : Arbeit mit Schülern 35 %, selbst zuhause 35 %, mit Erwachsenen 30 % Nach Untersuchungen von Prof.J. Bauer,Uni Freiburg, beträgt die Arbeits- Zeit von Lehrkräften durchschnittlich 51 Stunden. Nach einer Veröffentlichung von Prof.Kiel, Uni München schwankt die Jahresarbeitszeit in der Grundschule zwischen 1289 und 2478 Stunden, Im Gymnasium zwischen 930 und 3562 Stunden bei Vollbeschäftigung. Jahres-Soll liegt bei 1840 Stunden bei Vollbeschäftigung, macht beim Modell der „ferienbereinigten“ Arbeitszeit eine ca. 48,5 Stundenwoche. Bei 2 Stunden Arbeit in allen Ferien mit Ausnahme des Urlaubs von 6 Wochen immer noch gut 46 Stunden pro Schulwoche

73 Plus-Minus-Null-Regel für Arbeit und Nicht-Arbeitszeit°
Wochengesamtzeit=168 Stunden verteilt auf Schlafen Körperpflege Arbeit Wegezeiten Mahlzeiten Haushalt Partner/Familie Sonstige Pflichten Eigenbedarfszeit  Summe es verbleibt evtl. frei disponierbare Zeit °aus A.Hillert:Lehrergesundheit

74 Zeitkuchen

75 Zeitbalance

76 Erholungshäufigkeit Erholungshäufigkeit: 1 sehr selten bis 5 sehr oft

77 Positive Seiten des Lehrerberuf in der Selbstschilderung von Lehrern/ -innen
Umgang mit jungen Menschen Relativ viel Selbständigkeit in der Berufsausübung Anregende, abwechslungsreiche Tätigkeit Sichere, unkündbare Stellung Verhältnismäßig viel frei verfügbare Zeit und Zeitflexibilität Möglichkeit für Teilzeit – Beschäftigung und Familienfreundlichkeit Erfüllung einer sozialen Aufgabe

78 Die gute Schule (nach Prof. Brügelmann)
Kinder gehen gerne hin Lehrkräfte fördern und fordern Schule hilft bei Problemen Begegnung auf Augenhöhe Klare Regeln für den Umgang miteinander Schule ist auch Lebensort Lehrkräfte arbeiten im Team Eltern engagieren sich und fühlen sich wohl

79 Mir graust’s vor der Schule aber ich geh gern hin, weil ich muss......
Karl Valentin

80 Autogenes Training Hände angenehm schwer aufliegend
Hände und Arme angenehm warm Atem ruhig und regelmässig Bauch (Sonnengeflecht) wohlig warm Kopf klar, frisch und leicht Beenden durch Räkeln, tief durchatmen und Augen öffnen. Üben ist schon Erfolg!

81 Jacobson Muskelentspannung
Hände zu Fäusten schließen / spreizen Hände schließen und Arme beugen Schultern nach oben ziehen Anspannung 3 Atemzüge halten und mit einem Ausatem loslassen - oder und loslassen. Alle anderen Muskeln bleiben entspannt und können nach dem gleichen Prinzip beübt werden.

82 Atemlenkung Beide Hände auf den Bauch legen
Gezielte Beatmung eines Organs Einige Atemzüge mit offenem Mund Mit Ton ausatmen (hm, aaa, om) Lieblingsfarbe ein-und ausatmen Aufatmen-durchatmen-wegatmen Der „lange Atem“ ist der lange Ausatem Atem verlangsamen und verlängern

83 Body Scan-Wahrnehmung
Stirn-Unterkiefer-Schultern Atmung Kontaktempfindungen z.B. Hände, Gesäß Füße („Erdung“) Den Geräuschen im Raum und von draußen lauschen

84 Gemischte Übungen zur muskulären und seelischen Entspannung
Arme vor dem Körper parallel schwingen Achterpendeln und Pendeldrehung „Sternenwerfer“ und „Storchenstand“ Trockenschwimmen „Lufttrommeln“ Venenpumpe und „Birnenpflücken“ Augenentspannung mit Handballen Thymusklopfen

85 Hilfreiche Internet-Adressen
(Prof.Sieland,Lüneburg) (Projekt Lehrergesundheit Rheinland-Pfalz) (Vorträge des Schweizer Schulentwicklers Prof.Oelkers) (Arbeitsbewertungscheck-Lehrer)

86 Schule der Zukunft !?! Schaarschmidt: Gerüstet für den Schul-Alltag-Unterstützungsangebote für Lehrkräfte Voss: Schule neu erfinden Spitzer: Lernen (DVD und Buch) Kahl: Treibhäuser der Zukunft (DVD) GEO Wissen: Die ideale Schule Google: Projekte Anschub u. Gesunde Schule

87 Literatur-Verzeichnis
Schiffler H. (Hrsg.) Tausend Jahre Schule Heyse H. Herausforderung Lehrergesundheit Klett/Kallmeyer Verlag Petermann U. Entspannungstechniken für Kinder und Jugendliche. Ein Praxisbuch Beltz-Verlag Martini A. Sprechtechnik, mit Stimm-,Sprech-und Atemübungen, + CD Miller R. Sie Vollidiot! Rowohlt Tb Seiwert L. J. Wenn Du es eilig hast, gehe langsam Campus-Verlag Küstenmacher T. und Seiwert L. J. Simplify your life DVD`s: M.Spitzer „Lernen“ R.Kahl: „Treibhäuser der Zukunft“ Schaarschmidt U: Halbtagsjobber? Beltz-Verlag Schaarschmidt U. und U.Kieschke „Gerüstet für den Schulalltag“ Beltz- Verlag Hillert A. Psychosomatische Erkrankungen bei Lehrerinnen und Lehrern und Lehrergesundheit beide im Verlag Schattauer Das Anti-Burn-out-Buch für Lehrer Köselverlag Hammer W. und Vogt P. Gesund im Lehrberuf Schneider-Verlag Klippert H. Lehrerentlastung Kretschmann R. (Hrsg.) Stressmanagement für Lehrerinnen und Lehrer. EinTrainingsbuch mit Kopiervorlagen Beltz „Praxis


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