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Mögliche Auswirkungen einer Influenzapandemie und Aspekte der Pandemieplanung bei Betrieben und Unternehmen.

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Präsentation zum Thema: "Mögliche Auswirkungen einer Influenzapandemie und Aspekte der Pandemieplanung bei Betrieben und Unternehmen."—  Präsentation transkript:

1 Mögliche Auswirkungen einer Influenzapandemie und Aspekte der Pandemieplanung bei Betrieben und Unternehmen

2 Überblick Grundlagen der Influenza
Virologie Epidemiologie Unterschiede von saisonaler Influenza, aviärer Influenza, Pandemie Auswirkungen der saisonalen/pandemischen Influenza auf Bevölkerung und Betriebe Staatliche Vorbereitungen auf eine Pandemie Aspekte unternehmerischer Vorbereitungen auf eine Influenzapandemie

3 Influenza-Viren Unterteilung in 2 relevante Typen: Influenza A und B
Influenza A kommt bei vielen Tierarten vor: Vögel, v.a. Wasservögel Schwein Influenza ist daher eine „Zoonose“, d.h. eine Erkrankung, deren Reservoir im Tierreich zu suchen ist und eine Quelle für menschliche Erkrankungen ist

4 Influenza-Viren: „Anatomie“
8 RNA-Segmente Hämagglutinin Neuraminidase Matrix Protein

5 Benennung der Influenzaviren
Typ Subtyp Vorkommen A H1N1 Saisonale Influenza H3N2 H5N1 Aviäre Influenza H?N? Pandemie B Keine Subtypen

6 Impfstoff 2005/2006 Bestandteile (Hämagglutinin) von:
A/H1N1: A/New Caledonia/20/99 A/H3N2: A/California/7/2004 B: B/Shanghai/361/2002

7 Antigenetische & genetische Evolution von Influenza A/H3 Viren, 1968-2003
Antigenetische Drift [Ref.: Smith et al., Science 305: ]

8 Influenzawelle der Saison 2004/05
50 100 150 200 250 300 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 51 52 53 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Kalenderwoche Praxisindex Anzahl Influenzanachweise Nachweise von Influenza A(H3N2) Nachweise von Influenza B Nachweise von Influenza A(H1) Praxisindex 2004/05 115 8 Wochen [Quelle: Saison-Abschlussbericht AGI, 2005]

9 Steigende Aktivität akuter Atemwegserkrankungen ab Woche 4/2005
[Quelle: Saison-Abschlussbericht AGI, 2005]

10 Geschätzte Auswirkungen der Influenza-Aktivität, Saison 2004/05
Etwa 4,7-6,2 Millionen zusätzliche Erkrankungen (2003/04: 1,1-1,4 Millionen) Mindestens 1,8-2,4 Millionen zusätzliche Arbeitsunfähigkeiten (16- bis 60-Jährige) Etwa bis zusätzliche Hospitalisierungen Nach vorläufigen Schätzungen etwa bis zu zusätzliche Todesfälle

11 Influenza-bedingte Exzesskonsultationsraten, Saison 1999/ /04 (per 1000 Bevölkerung; AGI-Daten)

12 Influenza-bedingte Exzess-Hospitalisierungsrate, Deutschland, Saison 2001/02 und 2002/03 (AGI)

13 Anteil der Todesfälle unter den ARE in % während Perioden von Influenza-Aktivität (gepoolt ) 0,002 0,004 0,006 0,008 0,01 0,012 0,014 0 bis 4 5 bis 15 16 bis 34 35 bis 60 über 60 Anteil der Todesfälle unter den ARE in % Anteil Todesfälle an den ARE in % 0,22

14 Aviäre Influenza (AI) Vorsicht: zweideutiger Begriff … bei Geflügel
… beim Menschen

15 Aviäre Influenza bei Geflügel
Inkubationsperiode 3-5 Tg Hohes Fieber Lethargie Appetitverlust Nasales Sekret Ödem des Kopfes und des Halses Tod kann innerhalb von Stunden nach Symptombeginn eintreten [Ref.: Olofsson et al. (2005), Lancet Infect Dis 5: ]

16 Evolution der Geflügelpest, 12/2003–12/2005
(1) Geographische Ausbreitung, jetzt auch nach Europa + Europa (2) Übergang auf „neue“ Spezies: Tiger, Leopard, Zibetkatze, Mensch

17 H5N1 in Asien bei Tier und Mensch (Dez 2003-Oktober 2005)
Ausbrüche, Gefl. (OIE) Südkorea 19 frei 09/04 Vietnam 1837 Japan 5 frei 07/04 Thailand 1092 Kambodscha 15 Hong Kong 4 Laos 1 Indonesien 207 China 50 Malaysia 10 frei 01/05 Erkrank./Tote Mensch (WHO) 91 / 41 17 / 12 4 / 4 5 / 3 Gesamt 117 / 60 O. Werner, FLI

18 Klinik der aviären Influenza beim Menschen: begrenzt spezifisch
Beginn: unspezifisch mit grippeähnlichen Symptomen Relativ häufige Magen-Darm-Beschwerden, wie z.B. wässriger Durchfall gehen evtl. Symptomen der Atemwege sogar voraus Weiterer Verlauf: relativ früh (wahrscheinlich virale) Lungenentzündungen Laborwerte: Erhöhungen der Leberwerte, Lymphopenie, Thrombozytopenie Todesursache: Meistens progressives Lungenversagen, oft durch ein Multiorganversagen kompliziert

19 Menschliche Fälle von aviärer Influenza A/H5N1, nach Outcome und Altersgruppe (17.11.2005)

20 Pandemie / pandemische Influenza
Pandemie = weltumspannende Epidemie Fehlende Bevölkerungsimmunität Pandemie- Virus Virulenz des Erregers Antigen-Shift Mensch-zu-Mensch Übertragung

21 Antigen-Shift: 2 Mechanismen
Neuzusammensetzung („Reassortment“) ganzer Gensegmente Direktes Überspringen der Spezies-Barriere (Tier-Mensch) / Adaptation durch Mutation und Selektion Revolution gegenüber Evolution

22 Direktes Überspringen der Speziesbarriere durch Adaptation des Virus mittels Mutation/Selektion

23 Reassortment H7 H3 N1 N2 Doppelinfektion H7 N2

24 Wie wird das Pandemievirus heißen?
Kann nicht vorhergesagt werden Nicht notwendigerweise H5 Trotzdem: Experten stimmen überein, dass die nächste Pandemie kommen WIRD Wahrscheinlichster Kandidat ist momentan das H5-Virus

25 WHO Pandemiephasen Kleine Cluster; <2 Wo.; <25 Fälle
Interpandemische Phase Pandemische Warnphase Phase 3 Menschliche Infektionen mit einem neuen Subtyp, aber geringes Pandemierisiko (keine oder sehr seltene Mensch-zu-Mensch Übertragung) Betroffene Länder oder Länder, die mit diesen regen Reise-/Handlesverkehr haben Nicht betroffen Phase 4 Cluster(s) mit begrenztem pandemischen Risiko** Betroffen oder reger Reise-/Handelsverkeher Phase 5 Cluster(s) mit erheblichem pandemischem Risiko** Pandemische Phase Postpandemische Phase Kleine Cluster; <2 Wo.; <25 Fälle Größere Cluster; 2-4 Wo; Fälle

26 Influenza Pandemien des 20. Jahrhunderts
US National Museum of Health and Medicine 1918 „Spanische Grippe“ A (H1N1) - Vogelvirus - 20-40 Millionen Tote 1957 „Asiatische Grippe“ A (H2N2) - Reassortante - ca. 1,5 Million Tote 1968 „Hong-Kong-Grippe“ A (H3N2) - Reassortante - ca. 0,75-1 Million Tote 1968: “Hong Kong Flu”

27 Todesfälle an Pneumonie und Influenza in den USA während 3 Pandemien
2500 1892 Massachusetts 1918 US 1957 US 2000 1500 P & I Todesfälle je 1000 500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Alter [Ref.: modified acc. Dauer & Serfling 1961]

28 Vergleich saisonale – pandemische Influenza
Saisonale Influenza Pandemie Auftreten 1x jährlich im Winter Mehrere Wellen in kurzen Zeitabständen (z.B. halbes Jahr) Dauer der Welle ~8 Wochen (~4 Peakwochen) Vermutlich ähnlich (abhängig von Interventionen) Betroffene Altersgruppen Erkrankung: alle (v.a. Kinder) Hospitalisierung: Kinder und alte Bev. Tote: alte Bev. Unbekannt

29 Ausmaß der epidemiologischen Auswirkungen von saisonaler und pandemischer Influenza
Saisonale Influenza Pandemie* (30% Attack Rate) Arztkonsultationen 1-2 Millionen 13 Millionen Krankenhauseinweisungen Tote 10.000 *Annahmen: keine kausale Therapie, keine Prophylaxe, keine Impfung, 8 Wochen Dauer, Szenario ähnlich wie 1957 oder 1968

30 Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen von saisonaler und pandemischer Influenza
Saisonale Influenza Pandemie Arbeitsunfähigkeiten, Deutschland 1-2 Millionen ??? Wirtschaftlicher Schaden, Deutschland 1995/96: ~1 Milliarde Euro Wirtschaftlicher Schaden, Weltweit ?? 680 Milliarden Euro (Weltbank, 11/2005)

31 Einige mögliche Folgen einer Pandemie auf die Wirtschaft
Touristik, Hotellerie, Luftfahrt besonders betroffen Börsenschließung? Lebensversicherer Rückkopplungseffekte und Kettenreaktionen (z.B., wenn entscheidende Zulieferer ausfallen)

32 Deutsche Pandemieplanung: Allgemeine Zielsetzung
Reduktion der Morbidität/Mortalität Ausgangspunkt „most-likely“ Szenario Aufbau auf bestehenden Strukturen Bundesweit koordiniertes Vorgehen Aufzeigen von Alternativen, aber Festlegung von Minimalanforderungen in den Empfehlungen

33 Zentrale Aspekte der Planung
Der Großteil der Vorbereitung muss in der interpandemischen Phase und pandemischen Warnphase erfolgen Entscheidungen in der Pandemie erfordern eine umfassende und robuste Routine-Surveillance (Morbidität und Virologie) Einbindung des Katastrophenschutzes in die Planung und Bewältigung einer Influenzapandemie Pandemiefolgen gehen über den Gesundheitsbereich hinaus

34 Themenbereiche des Pandemieplans
Epidemiologie Phaseneinteilung (WHO) Rechtliche Aspekte Surveillance (inkl. Tierinfluenza) Impfung Antivirale Arzneimittel Vorbereitung der Länder und Gemeinden Internes Krankenhausmanagement Kommunikation & Information

35 Impfstoffe Pandemischer Impfstoff: andere Anforderungen als an einen interpandemischen Impfstoff Vermutlich zweimalige Impfung notwendig Vorlaufzeit für die Impfstoffherstellung minimal 3-6 Monate Produktionskapazitäten sind begrenzt (auch keine „surge capacity“) Aktueller Stand: Förderung der Forschung zu Kandidatenimpfstoffen durch die Regierung mit 20 Millionen Euro Ziel: Sicherstellung von 80 Millionen Impstoffen nach 6 Monaten und weiteren 80 Millionen nach 8 Monaten

36 Antivirale Arzneimittel
Wichtige Rolle in der ersten Pandemiewelle Adaptiert aus: Gani R, EID 2005 Anzahl wöchentlicher Fälle mit pandemischer Influenza pro Bevölkerung in den ersten 3 Wellen während der Pandemie 1918

37 Antivirale Arzneimittel
Therapie Prophylaxe Problem M2-Inhibitoren Amantadin (A) ab 5. Lj. Resistenzbildung Neuraminidasehemmer Oseltamivir (O) (Tamiflu®) ab 1. Lj. ab 12. Lj. Lange Produktionsdauer Zanamivir (Z) (Relenza®) Ab 12. Lj. Einnahme durch Inhalation

38 Interpandemische Wirksamkeit antiviraler Arzneimittel
Therapie: Behandlungsbeginn innerhalb 48 h nach Symptombeginn notwendig Reduzieren Dauer der Erkrankung um ca. 1-2 Tage Reduktion antibiotikapflichtiger Sekundärkomplikationen Reduktion von Hospitalisierungen Reduktion der Mortalität Oseltamivir

39 Interpandemische Wirksamkeit antiviraler Arzneimittel (II)
Prophylaxe: Langzeitprophylaxe 61% (A) % (O) % (Z) Familiäre Post expositionsprophylaxe % (O) % (Z) [Ref.: Monto et al Vaccine 21 (2003); Aoki et al JAC 51 (2003); Monto et al JAC 44 (1999); Cooper et al BMJ Vol 326 (2003), Kaiser et al Arch Intern Med 2003]

40 Wirksamkeit antiviraler Arzneimittel bei nicht-saisonalen Influenzaviren
Rekombinante Viren der Pandemie 1918: Zanamivir und Oseltamivir wirksam A/H5N1 (2004): Oseltamivir in-vitro wirksam A/H7N7 (Niederlande, 2003): Oseltamivir prophylaktisch wirksam (serologisch nachgewiesene Infektion: 52%, Konjunktivitis 86%)

41 Aktuelle Situation, antivirale Arzneimittel
Pandemieplan empfiehlt, mindestens Therapie sicherzustellen für: Risikogruppen (alte Bevölkerung, chronische Vorerkrankungen) Medizinisches Personal Essentielles Personal / Einsatzkräfte (Wasser-, Energieversorgung, Feuerwehr, Polizei, …) Umsetzung erfolgt durch Bundesländer Momentane Basisbevorratung: für die Therapie von 4,5% der Bevölkerung in jedem Bundesland Darüber hinausgehende Bevorratung variiert zwischen den Ländern

42 Nicht-pharmazeutische Präventionsmöglichkeiten
Quarantäne, Absonderung (Frühphase) Contact-tracing (Frühphase) Verbot von Massenveranstaltungen Schul-, Arbeitsplatzschließungen Öffentlicher  privater Transport Masken (v.a. im medizinischen Bereich) Persönliche Hygiene (Schneuzen in Einmal-Tücher, Händewaschen, kein Händegeben zum Gruß)

43 Pandemievorbereitung in der Privatwirtschaft – Aspekte (1)
Bestehende Notfallpläne u.U. nicht anwendbar Massive, lang anhaltande Ausfälle an Arbeitskräften Ausfälle, die ohnehin auftreten (orthopädisch, chron. Erkrankungen, …) Kranke Mitarbeiter durch Influenza Gesunde Mitarbeiter, die sich um Familienangehörige kümmern müssen Gesunde Mitarbeiter, die aus Angst vor Ansteckung zu Hause bleiben

44 Pandemievorbereitung in der Privatwirtschaft – Aspekte (2)
Frühzeitige Kommunikation mit dem Gesundheitsamt, dem Amt für Arbeitsschutz, der Obersten Landesgesundheitsbehörde und anderen Betriebsärzten mit ähnlichen Interessen Klärung der Frage, welche der Arbeitsfunktionen schon vom Land als „essentiell“ angesehen werden und in der Bevorratung mit antiviralen Arzneimitteln berücksichtigt sind Frühzeitige Identifizierung von Personen, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs notwendig sind Funktionen, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs notwendig sind Andere

45 Betrieblicher Pandemieplan (1)
Multidisziplinäres Team (Personalverwaltung, Leitung, Personalrat, Arbeitsmedizinischer Dienst (AMD), Gesundheitsamt,…) Phasen-, Personen-/Funktionsbezogene Ausarbeitung U.U. sind jetzt schon wichtige Entscheidungen zu treffen Einrichtung von mehr Heimarbeitsplätzen Lohnfortzahlung bei Krankmeldung eines Mitarbeiters? Wer wird den Krisenstab bilden?

46 Betrieblicher Pandemieplan (2)
AMD Konsultation mit Gesundheitsamt Nach Absprache mit Land evtl. Bevorratung mit antiviralen Arzneimitteln Bevorratung insbesondere zur Langzeitprophylaxe durch Arbeitgeber möglich (Arzneimittelgesetz § 47 Abs. 1 Nr. 5, § 47 Abs. 2) Evtl. logistischer Plan notwendig Kontinuierliche Beratung von Vorstand und Krisenstab Transparente Mitarbeiterinformationen (Risikokommunikation, Verhaltensregeln (Hygiene; was tun, wenn man krank wird; Strategie des Betriebs, …) Frühzeitig damit beginnen, dies erhöht die Compliance Vorbereitung von Informationsblättern für spätere Phasen

47 Betrieblicher Pandemieplan (3)
Sicherstellung des Objektschutzes Rechtsabteilung: Arbeitsverbot Arbeitsverpflichtung Bevorratung von antiviralen Arzneimitteln

48 Betrieblicher Pandemieplan (4)
Mitarbeiter Sollten lernen, Verhaltenmaßregeln bei Husten einzuhalten Sollen bei Fieber und Husten nicht zur Arbeit kommen und zum Arzt gehen (Lohnfortzahlung muss garantiert sein) Kennen der eigenen Funktion im Betrieb (essentielle Person oder Funktion?)

49 Betrieblicher Pandemieplan (5)
Allgemein Back-up Plan, wenn die Stromversorgung oder sanitären Anlagen ausfallen Back-up Plan, wenn die Zulieferer ausfallen Einrichtung von Heimarbeitsplätzen Einarbeitung von mehr Mitarbeitern in essentielle Funktionen Möglichkeit, während Pandemie essentielle Mitarbeiter/Funktionen zu „isolieren“?

50 Zusammenfassung Saisonale Influenza – aviäre Influenza bei Geflügel – aviäre Influenza beim Menschen – pandemische Influenza müssen auseinander gehalten werden Die Auswirkungen einer Pandemie gehen weit über die Auswirkungen einer Influenzasaison hinaus und werden wahrscheinlich katastrophale Ausmaße annehmen Influenzapandemie ist eine reelle Gefahr Betriebe und Unternehmen können schon jetzt viel tun, um im P-Fall besser gewappnet zu sein Vorbereitung beginnt jetzt

51 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


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